Strahlenschutz / Radon – auf den Spuren des radioaktiven Gases in Luxemburg
Das radioaktive Gas Radon kommt überall in der Natur vor. Draußen ist die Konzentration so klein, dass das kein Problem darstellt. Sammelt sich das Gas allerdings in einer Wohnung, kann es zu Lungenkrebs führen.
Das Edelgas Radon ist farblos, geschmacklos, geruchlos und radioaktiv. Es kommt überall im Erdboden vor. Wenn es nach oben dringt und in die Atmosphäre gelangt, vermischt es sich mit den anderen Gasen. Die Konzentration in der Atmosphäre ist so klein, dass sie keine Gefahr darstellt. Wie viel Radon aus der Erde steigt, ist je nach geologischen Bedingungen unterschiedlich. In Luxemburg ist vor allem der Norden betroffen. Durch den porösen Schiefer das Öslings entweicht viel Radon viel oben. Durch den lehmigen Boden in Süden des Landes und den Sandstein im Zentrum kann Radon hingegen nicht aufsteigen.
Zum Problem wird Radon, wenn es sich in einem Gebäude staut und die Konzentration steigt. Dann kann das Gas Lungenkrebs verursachen. Zerfällt das Radon, dann gibt es Alphastrahlen ab. Durch die Haut können diese Strahlen nicht dringen, allerdings können sie Schäden am Lungengewebe verursachen und Lungenkrebs verursachen. Die Weltgesundheitsorganisation hat Radon bereits 1987 als krebserregend klassifiziert. Das Gas gilt als die zweithäufigste Ursache für Lungenkrebs. Das Risiko einer Erkrankung hängt maßgeblich von der Konzentration des Radon in einem kontaminierten Gebäude ab und davon, wie lange man dem Gas ausgesetzt ist.
Rauchen ist gefährlicher
„Ein Besuch von zwei Wochen bei der Großmutter im Ösling wird Sie kaum krank machen“, beschwichtigt Patrick Majerus, Chef der Strahlenschutzabteilung des Gesundheitsministeriums. Seine Abteilung führt Messungen durch, klärt über Radon auf und berät Menschen, die eine zu hohe Radonkonzentration in ihrem Gebäude haben. Sie organisieren außerdem Informationsveranstaltungen und haben bereits Flyer an alle Haushalte im Norden verteilt.
Ein Risiko besteht dann, wenn eine Person sich über einen langen Zeitraum in einem verseuchten Gebäude aufhält, beispielsweise darin wohnt. Besonders gefährdet sind Raucher. Sie haben bereits ein sehr hohes Risiko, an Lungenkrebs zu erkranken. Durch das Radon wird es zusätzlich erhöht. Majerus lässt allerdings keinen Zweifel daran, dass Rauchen das größere Risiko für Lungenkrebs darstellt.
Risiko durch Renovierung
Außer den geologischen Gegebenheiten spielt auch eine Rolle, wie das Haus gebaut ist, erklärt Majerus. Radon dringt durch den Boden, Fugen, sanitäre Anlagen, Wasserleitungen und durch Risse in den Wänden ein und sammelt sich dann im Gebäude. Bei Neubauten, die nach den neuesten Standards gebaut sind, kommt Radon eher nicht vor. Sie sind nach unten hin gut abgeschirmt. Auch in sehr alte Bauten finden die Experten eher weniger Radon, da das Gas durch die ständige Zugluft entweichen kann.
Hohe Konzentrationen, berichtet Majerus aus Erfahrung, finden sich oft in alten Gebäuden, die in den 80er und 90er Jahren renoviert worden sind. Sie sind oft nach unten hin nicht isoliert – manchmal ist unter dem Haus nur gestampfte Erde – haben aber durch die Renovation neue Fenster mit Doppelverglasung und ein neues isoliertes Dach, sodass das Radon zwar eindringen, aber nicht mehr entweichen kann.
Wer wissen will, ob und in welchem Maße sein Haus mit Radon belastet ist, der kann sich an die Strahlenschutzabteilung des Gesundheitsministeriums wenden. Diese verschickt Messgeräte an die Bürger. Sollte eine Radonkonzentration festgestellt werden, gibt die Abteilung Ratschläge, welche Maßnahmen getroffen werden können. Danach bietet sie eine zweite Messung an, um zu untersuchen, ob die getroffenen Maßnahmen gewirkt haben.
Bei dem Messgerät, einem Exposimeter, handelt es sich um eine kleine Dose (ähnlich einer Filmdose) mit Löchern, die einen empfindlichen Film enthält. Schafft es ein Radonatom in die Dose und zerfällt dort, hinterlässt die Strahlung einen Punkt auf dem Film. Im Labor werden diese Punkte dann gezählt.
Im Internet werden Radonmessgeräte zu unterschiedlichen Preisen angeboten. Einige davon funktionieren durchaus, sagt Majerus. Bei Strahlenmessgeräten aus dem Internet sei allerdings Vorsicht geboten, da viele davon „alles messen, nur nicht die Strahlung, die sie messen sollen“.
Messen im Winter
Die Radonbelastung von Gebäuden wird im Winter gemessen – dann, wenn weniger gelüftet und viel geheizt wird. Durch die aufsteigende Wärme der Heizung kann Radon aus dem Boden nachfließen, sodass die Belastung steigt. Denselben Effekt haben Kamine die Luft aus dem Raum, in dem sie stehen, ansaugen.
Wenn die Messung in einem Gebäude abgeschlossen ist, ist eine zweite Messung nicht mehr nötig, erklärt Majerus. Die Radonbelastung ändert sich normalerweise nicht, außer es werden Umbaumaßnahmen am Gebäude vorgenommen.
Lösungen sind in der Regel einfach und nicht allzu teuer. Sie zielen meist darauf ab, das Radon aus dem Haus zu befördern. Manchmal kann es dabei schon helfen, mehr zu lüften. Auch eine mechanische Lüftungsanlage kann helfen, das ungeliebte Gas aus dem Haus zu befördern. Bei einer anderen Methode wird ein Loch unter das Haus gegraben und darin ein Gerät montiert, das einen leichten Unterdruck erzeugt. Das kann bereits genügen, um das Radon anzusaugen und durch einen Schlauch abzutransportieren. Einfacher ist es allerdings, Radon bereits beim Bau des Gebäudes einzukalkulieren.
Strahlenschutz am Arbeitsplatz
Durch das Strahlenschutzgesetz vom Mai 2019 müssen nun auch Arbeitgeber aktiv werden. Bis Ende 2027 müssen alle Arbeitsplätze, die in einer betreffenden großherzoglichen Verordnung vom 1. August 2019 beschrieben werden, auf Radon geprüft werden. Dazu zählen alle Arbeitsplätze in den Kantonen Clerf, Diekirch, Redingen, Vianden und Wiltz. Daneben müssen im ganzen Land Schulen, Krippen, Gesundheits- und Sozialeinrichtungen, in denen Menschen übernachten, Kurzentren, Strafanstalten und alle öffentlichen Gebäude, in denen sich Menschen über einen längeren Zeitraum aufhalten. Seit 2017 gibt es darüber hinaus einen Aktionsplan zum Schutz vor Radon.
Haushalte, die daran interessiert sind, ihr Gebäude testen zu lassen, können sich bei der Strahlenschutzabteilung des Gesundheitsministeriums informieren, dies entweder unter der Telefonnummer 24 78 56 71 oder per E-Mail an laboratoire.radioprotection@ms.etat.lu. Weitere Details gibt es auf www.radioprotection.lu.
Hat mol virun 5-10 Johr no engem Dosimeter gefroot, mee keen wosst wei‘ deen ze krei’en war. Och am Mistaer net !
Hoffentlech sin dei‘ Leit vun demools an der verdingter Pensio’un, an et ginn elo Neel mat Kaepp gemaach !
Dofir sinn d’Bauplazen am Éislek jo awer méi bëlleg, da muss een eben sou Nodeeler mat a Kaf huelen.
Radon Miessgeräter ginn et problemlos bei Amazon ze kafen.
Et ginn der och déi der an de Keller stellt an déi d’Resultater a Warnungen un ären Handy schécken.
Wann et schlëmm ass , da muss eben ofgedicht ginn.