Péckvillercher / Auf der Jagd nach dem Bluthänfling
Am Montag findet rund um den Fischmarkt in der Hauptstadt wieder die traditionelle „Éimaischen“ statt. Seit 27 Jahren ist Romy Weydert mit ihren „Péckvillercher“ – die der Luxemburger Vogelwelt nachempfunden sind – mit dabei. Das Tageblatt hat die Künstlerin in ihrem Atelier in Hesperingen besucht.
Für unzählige Besucher ist die „Éimaischen“ eine Tradition, die mit einer Sammelleidenschaft verbunden ist. Fleißig werden die aktuellen „Péckvillercher“ des jeweiligen Jahres gesammelt und zu Hause ausgestellt. Auch beim Angebot von Romy Weydert aus Hesperingen kommen die Sammler dieses Jahr wieder auf ihre Kosten. „Péckvillercher“ hat die Keramikkünstlerin eigentlich schon immer geformt, allerdings begann sie 1996 damit, die heimische Vogelwelt als Modell zu nehmen. Seit 2006 übrigens wird nicht nur das Männchen, sondern auch das Weibchen gekonnt nachgebildet. „Dieses Jahr biete ich das Paar der Bluthänflinge – auf Luxemburgisch „Fluessfénk“ genannt – an. Das Paar kostet 65 Euro. Ein einzelnes „Péckvillchen“ kostet 35 Euro“, so Weydert gegenüber dem Tageblatt. Doch es geht auch kostengünstiger. Weniger aufwendig gestaltete „Péckvillercher“ kosten bei Künstlerin zwischen zwölf und 15 Euro.
Den Großteil ihrer bunten „Péckvillercher“ wird die Künstlerin am Ostermontag auf der hauptstädtischen „Éimaischen“ auf ihrem Stand in direkter Nähe zum Luxemburgischem Nationalmuseum für Geschichte und Kunst verkaufen, doch nicht nur. Mittlerweile verschickt sie ihre Kunstwerke aus Ton auch per Post. „Das alles hat während des Lockdowns angefangen. Damals hatte ich meine ,Péckvillercher‘ auf Facebook gepostet. Diese wurden dann über 400 Mal geteilt und die Leute wollten sie trotz abgesagter ,Éimaischen‘ kaufen, um mich während dieser Zeit zu unterstützen“, erinnert sich Weydert gerne zurück.
Pläne für die Zukunft
Die Herstellung der „Péckvillercher“ ist sehr zeitaufwendig. Erst werden die Formen in Gips gegossen und danach noch mit der Hand nachgebessert. Alle werden danach mit der Hand angemalt. Damit die Farben so leuchten wie gewünscht, werden drei Schichten aufgetragen und danach bei 1.050 Grad in einem Spezialofen gebrannt. Die verschiedenen Tonarten hängen von der Größe des Hohlraums ab. „Mir sind die Töne egal. Ich habe kein musikalisches Ohr“, erklärte Weydert lachend.
Die meiste Arbeit hat die Keramikkünstlerin rund drei Monate vor Ostern. Doch Nachtschichten wie früher legt sie nicht mehr ein. „Ich bin eigentlich schon seit sechs Jahren in Rente und mache es nur noch aus Spaß“, verriet Weydert. Doch ihre Fans können aufatmen, denn die mittlerweile 67-Jährige hat auch noch Pläne für kommendes Jahr. Sie möchte so lange weitermachen, bis sie alle in Luxemburg lebenden Vogelarten auch als „Péckvillchen“ herausgebracht hat.
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