Altlasten der Casa-Deponie / Auf einer Baustelle in Beggen wurden erhöhte Schwermetallwerte gemessen
In der rue de Beggen entsteht neben dem Gelände der früheren Casa-Deponie ein Wohngebäude. Analysen des Wassers, das sich in der Baugrube angesammelt hat, ergaben, dass der Anteil einiger Schwermetalle sehr hoch ist. Weder Gemeinde noch die Umweltverwaltung sagen sich dafür zuständig. Für den Bauunternehmer ist das Ganze unbedenklich.
Türkisfarben wie das Meer in der Karibik habe das Wasser in der Baugrube geglänzt, sagt Gemeinderatsmitglied Guy Foetz („déi Lénk“). Ein Anwohner hatte eine Probe des Gewässers entnommen und sie der Partei übergeben. Diese habe die Probe auf eigene Kosten in einem Labor untersuchen lassen, wo eine vielfache Mehrbelastung durch die Metalle Vanadium und Molybdän festgestellt wurde. Die Werte lägen um ein Vielfaches höher als beispielsweise die Grenzwerte des deutschen Bundeslandes Rheinland-Pfalz, die in Luxemburg oft als Maßstab benutzt würden. Der Gehalt von Molybdän überschritt die zulässigen „Sanierungszielwert“ um das 800-Fache, der von Vanadium um das 405-Fache. Vor allem Vanadium gilt als gesundheitsschädlich.
In den 1980er und 1990er Jahren war die „Continental Alloys“ bereits ein Streitobjekt der Umweltbewegung. Die Casa, wie sie abgekürzt genannt wurde, produzierte – mitten in einem Wohngebiet – bis 1989 Edelstähle. Benutzt wurden dafür u.a. solche Metalle, wie sie nun in konzentrierter Form in dem Wasser der Baugrube nachgewiesenen wurden. Auch nachdem sie geschlossen worden war, sorgte die verseuchte Erde noch regelmäßig für Diskussionen.
Im Bebauungsplan der Gemeinde Luxemburg ist das Gelände, auf dem die Appartements gebaut werden, als Wohnzone HAB2 ausgewiesen, gleich neben einer „zone à risque de contamination“. Bereits im vorigen Oktober hatte „déi Lénk“ in einem Kommuniqué auf die Situation auf dem Gelände der ehemaligen Deponie hingewiesen und moniert, dass eine Verseuchung mit Schwermetallen wohl kaum an der im PAG festgelegten Grenze haltmache würde
„déi Lénk“ verweist auf einen Bericht von Luxcontrol aus dem Jahr 2013, der auf die möglichen Probleme bei der ehemaligen Deponie hinweist. „Il semble évident que les sources de pollution doivent etre traitées d’une manière ou d’une autre, ceci notamment dans le but d’éviter toute mobilisation de charges polluantes et d’impacter par conséquent, les sols immergés à l’eau.“ Es sei nicht auszuschließen, dass die Schadstoffe wegen der natürlichen Hanglage zur Alzette hingespült würden. Luxcontrol schrieb auch, dass wenn dort gebaut würde, und die Ausgrabungen nicht tiefer als 2,5 Meter betragen sollten, der Abfall wahrscheinlich kein Problem darstelle. Früher standen an der Stelle zwei Häuser mit einem Keller, da habe sich die Frage auch nicht gestellt, sagt Guy Foetz.
Die Residenz „Livia“, deren 18 Wohneinheiten laut der Website der Agentur schon alle verkauft sind, verfügt u.a. über zwei Tiefgeschosse. Dass die zukünftigen Bewohner über die Lage Bescheid wissen, kann bezweifelt werden. In einem Fernsehinterview hatte der Bauherr gesagt, Bodenanalysen hätten ergeben, dass alle gesetzlichen Grenzwerte eingehalten würden. Deshalb gebe es auch keine Verpflichtung, die Wohnungskäufer darüber zu informieren, dass sich das Bauprojekt neben einer ehemaligen Deponie befindet. Darüber hinaus könne ja jeder vor Ort selber sehen, was sich da befindet.
Die Gemeinde ihrerseits weist jede Verantwortung von sich. Auf eine entsprechende Anfrage von Guy Foetz antwortete Bürgermeisterin Lydie Polfer (DP), die Stadt sei in diesem Dossier nicht kompetent. Es sei der Bauherr, der dazu verpflichtet sei, die nötigen Untersuchungen vorzunehmen und gegebenenfalls mit der nationalen Umweltverwaltung in Kontakt zu treten. Laut Lydie Polfer habe die Gemeinde aber die Umweltverwaltung darüber in Kenntnis gesetzt, dass nun neben der alten Deponie gebaut werde. Diese sieht sich allerdings auch nicht als kompetent in diesem Dossier. Es gebe hier eine Gesetzeslücke, hatte der Direktor der Umweltverwaltung, Robert Schmit, gegenüber RTL erklärt. Erst in einem zukünftigen Gesetz über Bodenschutz, das bereits in der Chamber deponiert sei, werde das Problem von Altlasten berücksichtigt.
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E regelrechten Skandal dat d’Madame Lydie Polfer gesot huet d’Gemeng wier an desem Dossier nett kompétent.
Mee wien gett dann schlussendlech d’autorisation de construire?
Dei Fro vun der Responsabiliteit vun Gemeng ass fir mech kloer, ganz kloer.
Eng Interpellatioun vun den Oppositiounsparteien muss elo an der nexter Réunioun vum Gemengerot kommen.
Merci un déi Lenk dei et nett gescheit hunn fir op hier eegen Keschten Wasserprowen bei engem Labo machen geloos hunn.
Schummt Iech, Madame POLFER !!
Bei so’u Themen gett dach emmer geward bis d’Graass heich genuch gewues ass an dann weess keen mei‘ Eppes dovun !
Mee se missten jo awer wessen dass irgendwann een dommen Iesel kennt deen d’Graass eweg fresst !