Editorial / Aufreger Rentenanpassung
Anfang August berichteten wir über die Möglichkeit, dass angesichts der wirtschaftlichen Entwicklung im Rahmen der Corona-Krise die Rentenanpassung für das Jahr 2021 gefährdet ist. Die Reaktionen waren beeindruckend vielfältig und heftig. Die Renten sind offensichtlich trotz der vergleichsweise guten Absicherung in Luxemburg ein Aufreger; dies hat zum einen historische Gründe, zum anderen soziale.
Dass eine Klausel in dem Reformtext von 2012, bei dem in Luxemburg, wie in vielen anderen europäischen Ländern auch, das Rentensystem überarbeitet bzw. für die Versicherten verschlechtert wurde, nun zu Einbußen für die älteren Menschen führen kann, löste einen Sturm der Entrüstung aus. Sollte sich nämlich die sogenannte „prime de répartition pure“, mit der die Einnahmen durch die Beiträge ins Verhältnis zu den Ausgaben gestellt werden, so entwickeln, dass die Ausgaben die Einnahmen übersteigen, wird laut Gesetz die Anpassung neu definiert und kann schlimmstenfalls die Auszahlung des „Ajustement“ ganz verhindern.
Bisherige Vorhersagen sehen die Ausgaben für das Krisenjahr 2019 zwischen 21,9 und 24,8 Prozent. Die 24 Prozent Einnahmen könnten demnach nicht ausreichen, um die Renten im Umlageverfahren zu garantieren, und die Anpassung würde wegfallen; die Rentner müssten ohne Anpassung an die allgemeine Lohnentwicklung auskommen. 2019 könnte es eventuell noch gerade so für eine Anpassung 2021 reichen, für die Auszahlung 2022 sehen die Prognosen allerdings schlechter aus, wie wir berichteten.
Zur Erinnerung: Das „Ajustement“, das auch die beruflich nicht mehr aktiv Versicherten an der allgemeinen Lohnentwicklung teilhaben lässt, betrug am 1.1.2019 0,80 Prozent, am 1.1.2020 waren es 1,5 Prozent. Ohne diesen Mechanismus würden die Renten lediglich mit dem Index steigen und würden bald der Lohnentwicklung hoffnungslos hinterherhinken. 2013 strich CSV-Finanzminister Frieden die Anpassung im Rahmen der Austeritätspolitik nach der Finanzkrise; das Geld fehlt den Rentnern bis heute.
Eine weitere Benachteiligung der Rentner will zum Beispiel der OGBL nicht akzeptieren und kündigte Aktionen an, sollte die Regelung, die für eine strukturelle Krise der Pensionskasse gedacht war, jetzt ausgerechnet wegen Corona wirken. Die älteren Bürger hätten schon genug gelitten, argumentiert die Gewerkschaft, die zudem auf die beeindruckenden Reserven der Rentenkasse verweist, die ohne weitere Einzahlung für annähernd fünf Jahre reichen würden.
Noch hat sich der Sozialminister nicht zu der Frage geäußert, eine parlamentarische Frage zum Thema wartet auf eine Antwort. Es wäre in der aktuellen Situation jedenfalls ein falsches Zeichen, die Rentner zu schröpfen, von denen viele ohnehin am sozialen Existenzminimum kämpfen bzw. den Großteil oder ihre ganze Rente in eine adäquate Versorgung und Pflege investieren müssen.
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„Großteil oder ihre ganze Rente in eine adäquate Versorgung und Pflege investieren müssen. “ Und noch mehr. Das Sozialamt leistet ja Beihilfe wenn sonst nichts mehr zu holen ist. Wohl dem der bis zum Ableben keine Pflege braucht. Bitte, alle mit kleinen Renten gesund bleiben, oder sofort abdanken.
Déi faul Upassungsklausel hu mer nach dem Luc Frieden ze verdanken dee séngerzéit séin Onwiesen hei gedriwen huet.
In einem Land wie Luxemburg dürfte es keine Altersarmut geben.Wer Geld hat um Meteoriten anzubohren oder nach Marsmännchen zu suchen,der kann auch Renten sichern.
@arm
Hiess der der Sozialminister 2012 nicht anders?
„Dass eine Klausel in dem Reformtext von 2012, …“
Ich nehme an, die CSV hat keine parlamentarischen Fragen darüber.
Hohe Militärausgaben, grüne Geschenkbons , Zulagen für gestresste Eltern ,gratis Parkscheine für Kinder in Horten abzugeben , Tram für Auserwählte Stadtbewohner, freie Fahrt im Gratistransport , Schulbücher auf Staatskosten , Space Cowboys Träume,…..und, und, den Alten einen Tritt in den Hintern nach dem Motto „Let‘z make it happen „ . Make The The Grand Daddys , Mommys Great Again.
Es wäre evtl. vernünftig, die kleinen Renten weiterhin anzupassen, aber die “dicken” gleich zu lassen. Man sollte nicht vergessen, dass die Sozialabgaben (auch die Renteneinzahlungen) das ganze Arbeitsleben hindurch gedeckelt waren. Insofern wäre es nur gerecht, wenn die Rentenerhöhungen auch gedeckelt wären.
Die diversen Staats-subventionen sind wohl ein anderes Problem und haben nichts mit dem Rentenmechanismus zu tun.
Ass trauresch datt ons aal Generatioun hiren Besetz vakaafen mussen vir kenen vanünftesch an engem Altersheem oder Pfleegeheem ena ze kommen! Hir Pensiounen gin net mèi duer!
Een wou eng Pensioun vun 3500€ huet, kann just nach den „loyer“ vum Alters an Pflegeheem bezuelen,an vir den Coiffeur , Dr, an aaner Niewenkäschten bleiwt naicht recht.
An dann gin et der heller Käpp wou sech direkt op en puer Plaazen eng gelen Nues vadingen, Steiersuen an den Sand setzen an nach dichtej kenen weider maan!!! Ekelhaft!!!!
Um wieviel Prozent soll denn angepasst werden? Kenne jetzt schon 4 ältere Damen in meinem Umfeld, da würde eine 3% -ige Anpassung lange nicht reichen um die Altersheime zu bezahlen. Kleinste Anpassung würde bei ca. 6% bis zu 14 % liegen, dann wären die direkten Kosten gedeckt. Für neue Unterwäsche oder neues Nachthemd würde es totzdem nicht mehr reichen. Frage: Gibt es sonst Statistiken oder Werte dazu?
@ Linda
„Een wou eng Pensioun vun 3500€ huet, kann just nach den „loyer“ vum Alters an Pflegeheem bezuelen,an vir den Coiffeur , Dr, an aaner Niewenkäschten bleiwt naicht recht.“
Jo, déi ‚aarme‘ Leit mussen dann hir Villa a vläicht dat eent oder anert Appartement verkafen.
D’Ierwe sinn ausser sech, huelen ech un.
Das nennt man gelebte Soidarität! Die Alten zählen eh nicht mehr. Sie haben ihre Schuldigkei getan. Und die meisten Pflege-oder Seniorenheime sind unverschämt teuer. Die Alten haben das Leben hinter sich, sie sollten weniger anspruchsvoll sein. Somit wäre das Problem gelöst. Kinderkrippen sind anscheinend wichtiger als Altenheime.
@Aalen Kroom
“ Tram für Auserwählte Stadtbewohner, “
Natürlich, das Tram-Projekt ist ja von der Stadt Luxemburg für die Stadt Luxemburg gebaut worden und der Staat legt genau so viel zu wie bei einem Schwimmbad oder Schule in der Pampa wo Sie leben.
Fannen et eng Honds Gemenghèet dass alt erem un dèenen Ale Leit muss gespuert ginn,dat ass de Generatioun wou wèe se Jonk waren sech gur kèe Luxus konnte lèischten well se Souen net haten,ma da gitt al dèene Leit wo am Altersheim oder am Pflegeheim sinn direkt eng Picure da sinn se fort,an Renten sinn dann erem secher vir dèe wou net emol wessen wat Spueren ass,Haptsach ass mer hunn en Helikopter e Flieger Space Myning,Milliounen verblosen an dann un de Pensionären spueren,dèe mussen alt erem fir de Wahnsinn wou aner Grössenwahsinneg gi sinn,an en plus et gèet rit virun domat.
Fannen et eng Honds Gemenghèet dass alt erem un dèenen Ale Leit muss gespuert ginn,dat ass de Generatioun wou wèe se Jonk waren sech gur kèe Luxus konnte lèischten well se Souen net haten,ma da gitt al dèene Leit wo am Altersheim oder am Pflegeheim sinn direkt eng Picure da sinn se fort,an Renten sinn dann erem secher vir dèe wou net emol wessen wat Spueren ass,Haptsach ass mer hunn en Helikopter e Flieger Space Myning,Milliounen verblosen an dann un de Pensionären spueren,dèe mussen alt erem fir de Wahnsinn wou aner Grössenwahsinneg gi sinn,an en plus et gèet rit virun domat.
@Eddes
„Fannen et eng Honds Gemenghèet dass alt erem un dèenen Ale Leit muss gespuert ginn,dat ass de Generatioun wou wèe se Jonk waren sech gur kèe Luxus konnte lèischten well se Souen net haten“
Genee. Dofir huet och deemools keen hinnen eppes ewech geholl.
Mä haut hunn s’et jo awer, firwat soll de Steierzueler bäileeë just fir dass d’Ierwe méi Geld kréien?