Luxemburg / Aus dem Verkehr genommene AstraZeneca-Charge wurde ohnehin fast komplett verabreicht
In mehreren Ländern der EU misstraut man nach Zwischenfällen dem Impfstoff des Herstellers AstraZeneca. Auch in Luxemburg hat man die Impfungen mit einer speziellen Charge des Stoffes ausgesetzt – allerdings ist davon ohnehin nur noch ein geringer Teil übrig.
WHO verweist in Sachen AstraZeneca auf die EMA
Eine Sprecherin der Weltgesundheitsorganisation (WHO) verwies am Freitag auf die Beurteilung der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA, die zu dem Schluss kam, dass die Nutzen der Impfung mit dem Mittel größer seien als die Risiken. Dänemark und andere Länder hatten Impfungen mit dem Stoff ausgesetzt. Als Grund wurden Berichte über einen Todesfall und schwere Erkrankungen durch Blutgerinnsel nach der Impfung genannt. Man könne jedoch noch nicht feststellen, ob ein Zusammenhang zwischen dem Impfstoff und den Blutgerinnseln bestehe, hieß es.
Die WHO lässt sich bei Beurteilungen von einem Impfausschuss unabhängiger Experten beraten. Die Experten tagten mindestens alle zwei Wochen und würden sämtliche Präparate und Studien laufend prüfen, sagte die Sprecherin.
Sie beschäftigten sich zurzeit auch mit den Berichten über AstraZeneca. Wann der Ausschuss sich dazu äußern wird, konnte die Sprecherin nicht sagen.
Die EMA kam zu dem Schluss, dass der Anteil der Thrombosekranken nach einer Impfung mit dem AstraZeneca-Präparat dem spontanen Auftreten dieser Erkrankung in der Normalbevölkerung entspricht. Bis 10. März hat die EMA 30 Fälle von „thromboembolischen Ereignissen“ bei fast fünf Millionen mit dem AstraZeneca-Mittel geimpften Menschen registriert.
Nach mehreren medizinischen Zwischenfällen haben mehrere Länder, darunter auch Luxemburg, beschlossen, Impfungen mit dem Astrazeneca-Vakzin zunächst auszusetzen.
Wie aus einer Antwort auf eine dringende parlamentarische Frage der CSV hervorgeht, ist die betreffende Charge, die besonders argwöhnisch betrachtet wird, allerdings bereits zum größten Teil längst verimpft worden: „Von den 4.800 Dosen der Charge ABV5300 wurden 4.141 Dosen vor der Quarantäne verabreicht“, heißt es in der Antwort, die das Gesundheitsministerium formuliert hat. Das wären etwa 86 Prozent der Gesamtmenge.
Die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) hatte am Mittwoch erklärt, dass Österreich die Verwendung einer Charge des AstraZeneca-Impfstoffs ausgesetzt hatte, nachdem eine 49-Jährige zehn Tage nach der Impfung durch eine multiple Thrombose gestorben sei. Eine weitere Person sei der EMA zufolge in Österreich nach der Impfung mit einer Lungenembolie, das heißt einer Arterienverstopfung in der Lunge, ins Krankenhaus eingeliefert worden. Auch Dänemark hatte Impfungen mit dem Stoff nach ähnlichen Vorkommnissen ausgesetzt.
Gesundheitsministerin Paulette Lenert erklärt in der Antwort auf die parlamentarische Frage, dass insgesamt 1.602.000 Dosen innerhalb der betroffenen Charge ABV5300 hergestellt worden seien. Diese sei an 17 Länder geliefert worden, einschließlich Luxemburg, das 4.800 Dosen dieser Charge erhalten habe, was 28,6 Prozent der gesamten bisher erhaltenen Dosen von AstraZeneca entspreche.
„Zur Vorsicht wurden […] die noch nicht verabreichten Dosen dieser Charge (69 Fläschchen) unter Quarantäne gestellt, bis die Kontrollen durch die EMA und das für die Freigabe der Chargen auf europäischer Ebene zuständige amtliche Kontrolllabor in den Niederlanden abgeschlossen sind“, schreibt Lenert weiter.
Insgesamt sei die Anzahl der Embolien und Thrombosen bei geimpften Personen im EU-Wirtschaftsraum „nicht höher als in der Allgemeinbevölkerung“. Bis zum 10. März 2021 seien lediglich 30 entsprechende Fälle gemeldet worden – bei fast fünf Millionen Menschen, die mit dem Covid-19-Impfstoff von AstraZeneca geimpft wurden.
In Luxemburg seien keinerlei entsprechende Fälle gemeldet worden in Zusammenhang mit einer Impfung aus der betreffenden Charge.
Das Fazit der Gesundheitsministerin: „Auf der Grundlage der bisher vorliegenden Daten kann nicht der Schluss gezogen werden, dass der Impfstoff von AstraZeneca ein größeres Risiko für Nebenwirkungen aufweist als die beiden anderen Impfstoffe, die derzeit ebenfalls zugelassen sind.“
- „Ganz schlimm“: Luxemburgs oberster Richter sieht bei Politikern fehlenden Respekt vor der Justiz - 31. Januar 2024.
- Wenn alles glattgeht: Probleme durch Eisregen werden wohl weniger – Richtung Donnerstag kommt Schnee - 17. Januar 2024.
- Wetterwoche wird wohl winterlich-weiß: Gut für Schlitten-, schlecht für Autofahrer - 15. Januar 2024.
„„Auf der Grundlage der bisher vorliegenden Daten kann nicht der Schluss gezogen werden, dass der Impfstoff von AstraZeneca ein größeres Risiko für Nebenwirkungen aufweist als die beiden anderen Impfstoffe, die derzeit ebenfalls zugelassen sind.“ Woher kommt dann diese Diskussion? Der Nutzen ist größer als der Schaden? Sehr beruhigend zumal wenn von den anderen Stoffen keine Nebenwirkungen verzeichnet sind und zudem der Wirkungsgrad noch höher liegt. Wieviele Embolien gab es denn bei den Pfizer-Geimpften? Nur zum Vergleich! Jetzt kommen noch Sputnik und Johnson und….der Sommer.Dann haben wir’s geschafft.