Editorial / Aus der Basketballaffäre müssen die nötigen Lehren gezogen werden
In zehn Tagen sollen im nationalen Basketball mit den Endspielen der Coupe des Dames und der Coupe de Luxembourg die ersten großen Saison-Höhepunkte über die Bühne gehen. Für die Herrenteams wird das so sein, wie es bei den Damen aussieht, ist hingegen eine ganz andere Sache. Denn noch immer ist die Affäre um das Halbfinalspiel zwischen dem Gréngewald Hostert und dem T71 Düdelingen, in der dem Team aus der „Forge du Sud“ zwei Punkte zu viel gutgeschrieben wurden, nicht endgültig geklärt. Nachdem das Verbandsgericht der FLBB zuerst entschieden hatte, die Partie neu anzusetzen, kam das Berufungsgericht bekanntlich zum Entschluss, dass der gewertete Spielbogen korrekt sei – und damit Hostert die Partie gewonnen hat. Damit gab sich Düdelingen aber nicht zufrieden und hat in der vergangenen Woche angekündigt, vor das nationale Sportgericht zu ziehen.
Dass die „Commission luxembourgeoise pour l’arbitrage dans le sport“ noch vor dem vorgesehenen Finaldatum eine Entscheidung bekannt geben wird, ist jedoch unwahrscheinlich. Laut Reglement kann sich diese letzte nationale Instanz für eine Entscheidung nach dem Verhandlungstag sogar noch drei Monate Zeit lassen. Dies könnte theoretisch somit noch bis zum Sommer dauern. Derzeit sieht es so aus, als würden nun Bartringen und Hostert am 18. März das Endspiel in der Arena der Coque bestreiten. Seit Montag sind die Karten offiziell in den Vorverkauf gegangen, allerdings mit der Notiz, dass es im Fall einer Verschiebung des Damenfinales keine Rückerstattung auf die Tickets gibt. Wie die Situation am übernächsten Samstag aussehen wird, bleibt somit weiterhin abzuwarten.
Eines steht jedoch schon fest: Gewinner dieser unrühmlichen Episode, die in den letzten Wochen eines der Hauptgesprächsthemen im gesamten luxemburgischen Sport war, gibt es keine. Weder Hostert noch Düdelingen, erst recht nicht die Sparta und schon gar nicht der Basketball, vor allem nicht der Damenbasketball. Gerade das Pokalendspiel ist der Wettbewerb, bei dem die Frauenmannschaften während einer Saison am meisten im Fokus stehen. Immerhin wird die Partie in der Arena der Coque direkt vor dem Finale der Herren ausgetragen. Und gerade in den letzten Jahren lieferten die Damen hier oft die spannenderen Spiele ab, so zuletzt auch im Halbfinale 2023, als beide Partien erst in den Schlusssekunden entschieden wurden. Begegnungen, bei denen die Zuschauer ebenfalls präsent waren.
Dass nun einzig und allein über die ominösen zwei Punkte und die Wertung des Halbfinals gesprochen wird, wird den rezenten Leistungen des luxemburgischen Damenbasketballs keinesfalls gerecht. Bleibt zu hoffen, dass aus diesem Vorfall die nötigen Lehren gezogen werden. Denn während sich der Sport hierzulande immer mehr professionalisiert – im Basketball kommen beispielsweise immer mehr Profispieler zum Einsatz, die Strukturen bei den Vereinen werden ebenfalls professioneller –, besteht der offizielle Tisch weiterhin aus Leuten, die dies im Rahmen des „Bénévolat“ ausüben. Und genau hier fehlte am berüchtigten 29. Januar nicht nur das Fingerspitzengefühl, sondern auch eine klare Linie.
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Diddeleng ass dei onfairsten Sportstadt, T71 an F91, verluer um Terrain mee um gringen Desch wellen Chef sin.
Schummt iech.
Vill Gedäisch vir mëttelméissegen Sport. All Säit vun der Grenz kréien se d’Moos geholl. Awer sou en Zirkus just vir Recht ze behaalen.