Luxemburg / Aussichtslosigkeit an der Zapfsäule: „Alles wird teurer“
Ab Donnerstag müssen die Nutzerinnen und Nutzer von Auto, Lieferwagen und Co. in Luxemburg wieder tiefer in die Tasche greifen, denn: Mit dem August endet auch das Tankrabatt im Großherzogtum. In Bezug auf dieses Thema ist bei vielen eine gewisse Resignation zu spüren – wie die Nachfrage bei Menschen an den Zapfsäulen auf einer Tankstelle in der Hauptstadt von Luxemburg zeigt.
Zwei Tage bevor im Großherzogtum die Vergünstigungen für Sprit auslaufen, ist Marie Bianchi während der Mittagszeit zur Tankstelle an der „Eecherplaz“ in der Luxemburger Hauptstadt gekommen, um ihren SUV vollzutanken. „Wie alle anderen ärgere auch ich mich über die Preise. Wenigstens brauche ich das Auto für den Weg zur Arbeit nicht und kann da den Bus nehmen“, erklärt die 36-Jährige etwas resigniert. Sie arbeitet in der Hauptstadt auf Cloche d’Or und wohnt fast gegenüber der Tankstelle – deshalb wird sie trotz teurerer Tarife auch weiter dort zum Zapfhahn greifen. „Etwa zweimal pro Monat tanke ich voll“, berichtet sie, während auf der Säule neben ihr der Betrag von 83,33 Euro für 50,35 Liter Benzin angezeigt wird.
Sebastian Stoulig zahlt für die Tankfüllung des Lieferwagens seiner Firma für 37,39 Liter Diesel 71,04 Euro. Für die rund 160 Kilometer zwischen Arbeit und Heimat nutzt der Pendler aus Frankreich den Dienstwagen und hat es so um einiges besser als befreundete Grenzgängerinnen und Grenzgänger ohne Betriebsauto. „Sie stellen sich die Frage, ob sie angesichts der hohen Spritpreise wieder in Frankreich arbeiten wollen.“ Dass die Preise gestiegen sind, merkt der 32-Jährige in seinem Alltag dennoch: „Es wird ja alles teurer – nicht nur der Sprit.“ Trotzdem wird er weiter nach Luxemburg zum Tanken kommen, da er im Großherzogtum einen bestimmten Kraftstoff findet, der ihm in Frankreich an der Zapfsäule nicht zur Auswahl steht.
Auch Anna Dymarski pendelt für die Arbeit von Trier nach Luxemburg und zurück und legt dann an der „Eecherplaz“ einen Tankstopp ein – weil es zum einen auf dem Weg liegt und zum anderen gewöhnlich billiger ist. „Ich werde vergleichen, wo es günstiger ist, und dann dort tanken. Mal schauen, wie genau die Preise sein werden“, erklärt die 36-Jährige, die an diesem Tag für 52,92 Liter Diesel 100,55 Euro zahlen muss. Die Nutzung des Busses oder das Bilden von Fahrgemeinschaften ist für die Mutter nicht ideal, da sie auf dem Nachhauseweg ihre Tochter in der Kita abholt.
Einer der zwei Besitzer der Tankstelle an der „Eecherplaz“, François Klein, geht indes davon aus, dass sich die höheren Tarife vor allem wieder bei den Betrieben an den Grenzen bemerkbar machen werden: „Hier im Zentrum spüren wir das etwas weniger, an den Grenzen ist das schon heftig.“ Zunächst steht aber noch der letzte Tag mit Tankrabatt bevor und da geht der Betreiber davon aus, dass nochmal viele Menschen zum Zapfhahn greifen werden. „Wenn die Leute abends erfahren, dass die Preise steigen – da kommen dann schon mehr“, berichtet François Klein aus Erfahrung. Er wird nun abwarten müssen, was die kommenden Tage bringen.
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Wegen 0,03 Euro an der Zapfsäule anstellen? Naja.