ALEE, SLEG und SPEBS / Ausweitung der Erzieherausbildung: Gewerkschaften kritisieren Minister Meisch
Die drei CGFP-Gewerkschaften ALEE, SPEBS und SLEG haben in einem Schreiben die Pläne zur Erweiterung der Erzieherausbildung kritisiert. Grundsätzlich begrüße man zwar die Initiative, es hapere aber an der Art der Umsetzung. Kritik hagelt es dabei vor allem in Richtung des Bildungsministers Claude Meisch.
„Der Bildungsminister macht auch nach zehn Jahren noch, was er will“: Das schreiben die drei CGFP-Gewerkschaften ALEE, SPEBS und SLEG in einem Presseschreiben vom Montag. Und das meinen sie nicht etwa positiv – sondern die Gewerkschaftler werfen Bildungsminister Claude Meisch (DP) vor, sich nicht an Regeln und Abmachungen zu halten. Aber was wird hier eigentlich genau kritisiert?
Vor einigen Tagen hatte Meisch die geplante Erweiterung bei der Ausbildung für Luxemburgs Erzieherinnen und Erzieher auf einer Pressekonferenz bekannt gegeben. Neben der Erwachsenenschule (ENAD) und der Schule für Erzieher (LTPES) soll nun auch das Lycée Bel-Val eine Ausbildung für Erziehende anbieten, ab 2025 sogar französischsprachig. Doch hier setzen die drei Gewerkschaften bereits ihre Kritik an. An sich sei die Initiative einer Ausweitung zwar begrüßenswert, weil im Berufsfeld der Erzieher in Luxemburg Personalmangel herrsche. Doch diese sei im Vorfeld „wieder einmal nicht im Vorfeld mit den Sozialpartnern diskutiert“ worden.
„Besonders die Umsetzung von der aktuellen Initiative macht uns allerdings Sorgen“, heißt es weiter in dem Schreiben. So sei es beispielsweise für die Gewerkschaften „komplett unverständlich“, dass nun der Weg eingeschlagen werde, die Erzieherausbildung an einem nicht spezialisierten Lycée, in diesem Fall dem Lycée Belval (LBV), anzubieten. „Aber es ist ja mittlerweile jedem klar, dass das Reden mit Menschen aus dem jeweiligen Berufsfeld und das auf sie hören, keine Kernkompetenz des Bildungsministers ist“, monieren ALEE, SPEBS und SLEG.
Chancengleichheit für die Schützlinge
Fraglich sei laut den Gewerkschaften zudem, woher das LBV die fachliche Kompetenz für den speziellen berufsvorbereitenden Schulabschnitt nehmen solle. „Warum setzt sich der Bildungsminister über das Koalitionsabkommen hinweg, in dem festgehalten war, dass LTPES und ENAD an einem zweiten Standort im Süden des Landes die Erzieherausbildung anbieten würden?“
Das Anbieten einer frankophonen Sektion „Formation de l’éducateur/trice“ (GED) sei laut den Gewerkschaften außerdem ein „Scheinargument“. Ein Teil der spezifischen Fächer werde bereits auf französisch angeboten – man müsse also dabei davon ausgehen, dass damit „spezifisch frankophone Schüler angesprochen werden sollen, die sonst keine andere Sprache sprechen“. Dabei sei die Frage, ob sich das „positiv auf die Chancengleichheit kleiner Kinder auswirkt, wenn sie von Menschen betreut werden, die außer französisch keine andere Sprachen sprechen“, so die Gewerkschaften. Der Umkehrschluss lautet nach Ansicht der Gewerkschaften, dass in Luxemburg ausgebildete Erzieher auch entsprechend solide Kenntnisse in den drei üblichen Landessprachen mitbringen sollten.
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