Luxemburger im Ausland / Barreiro und Co. zerstören BVB-Titeltraum
Leandro Barreiro und der 1. FSV Mainz 05 haben eine ganze Stadt in Fußball-Trauer gestürzt. Durch ein 2:2-Unentschieden gegen die Mannschaft um den Luxemburger hat Dortmund am Samstag den Meistertitel in der Bundesliga noch aus der Hand gegeben.
Alles war geplant für die Meisterfeier. Stattdessen herrschte am Samstagabend in Dortmund tiefe Fußball-Trauer. Wieder nicht der BVB, wieder der FC Bayern: Im Finale einer Achterbahn-Saison verspielte der BVB den fast schon sicher geglaubten Meistertitel am letzten Spieltag doch noch. Mit einem Heimsieg gegen den FSV Mainz 05 hätten die Dortmunder erstmals seit 2012 die begehrte Schale in den Himmel recken dürfen, doch die Borussia verpasste die gigantische Chance. Gegen den luxemburgischen Nationalspieler Leandro Barreiro und dessen Teamkollegen reichte es nur zum 2:2. Ein gleichzeitiges 2:1 des FC Bayern gegen den 1. FC Köln nach einem späten Tor von Jamal Musiala ließ die Bayern jubeln. Die Münchner hatten den Schwarz-Gelben die Meisterschale entrissen, beim BVB herrschte Schockstarre. Barreiro erlebte das ganze Drama hautnah mit. Er spielte in der Mainzer Mannschaft durch. Mathias Olesen bekam die Münchner Meisterfeier dagegen nur von der Kölner Bank aus mit.
In der Startelf: In Belgien hat es die Union Saint-Gilloise um Nationaltorhüter Anthony Moris verpasst, sich eine bessere Ausgangsposition im Kampf um den Meistertitel zu erspielen. Im direkten Duell mit Antwerpen gab es am Sonntag ein 1:1-Unentschieden, wodurch beide Mannschaften weiterhin punktgleich an der Spitze liegen. Aufgrund des besseren Vergleichs führt Antwerpen die Tabelle allerdings an. Moris und Co. dürfen sich aber weiterhin Hoffnungen auf den Titel machen. Um am letzten Spieltag am Sonntag Meister zu werden, muss die USG selbst gegen Brügge gewinnen und gleichzeitig auf Schützenhilfe von Genk gegen Antwerpen hoffen.
Dirk Carlson und St. Pölten müssen die Titelhoffnungen in der zweiten österreichischen Liga dagegen endgültig begraben. Nach der 1:2-Niederlage gegen FAC Wien am Wochenende ist auch der Aufstieg in die Bundesliga kein Thema mehr. Eine Etage höher musste Marvin Martins drei Tage nach seiner Vertragsverlängerung (bis 2025) mit Austria Wien eine 1:3-Pleite in Linz einstecken. Der Hauptstadtklub steht ein Spieltag vor Saisonende auf dem fünften Platz.
Enes Mahmutovic und ZSKA Sofia haben derweil ihren Rückstand auf den Tabellenführer in der ersten bulgarischen Liga verkürzt. Nach einem 1:0-Sieg gegen Lokomotiv Plovdiv und dem gleichzeitigen Unentschieden des Ersten, Ludogorez Rasgrad, haben Mahmutovic und Co. zwei Spieltage vor Schluss nur noch einen Punkt Rückstand.
In Deutschland hat sich Laurent Jans mit Waldhof Mannheim mit einem 3:1-Sieg gegen Duisburg in die Sommerpause verabschiedet. Die Mannschaft des Luxemburgers schließt die Saison in der dritten Liga auf dem siebten Tabellenplatz ab. Mit dem Ablauf der Saison haben sich die Mannheimer am Sonntag von ihrem Trainer Christian Neidhart getrennt. In der Regionalliga Südwest musste Mainz 05 II derweil eine 0:1-Niederlage gegen Stuttgart II einstecken. Timothé Rupil spielte durch, Alessio Curci wurde nicht eingewechselt. In Norwegen gewann Lars Gerson am Montag mit Kongsvinger IL mit 1:0 gegen Sogndal.
Sparta Rotterdam hat unterdessen am letzten Spieltag in den Niederlanden einen 5:0-Kantersieg gegen Groningen gefeiert. Für den Klub um Mica Pinto, der am Samstag nach 45 Minuten Feierabend hatte, war es der höchste Sieg in der Eredivisie seit 1985. Sparta schließt die Saison mit 59 Punkten auf dem sechsten Platz ab – so viele Punkte hatte Rotterdam zuletzt in der Saison 1984/85 geholt. Pinto und Co. bestreiten in den kommenden Tagen noch die Play-offs für die Conference-League-Qualifikation.
Maxime Chanot und New York City FC mussten am Wochenende einen weiteren Rückschlag einstecken. Gegen Philadelphia Union kassierte die Mannschaft des Nationalspielers eine 1:3-Niederlage und blieb damit im fünften Spiel in Folge sieglos. In der MLS-Tabelle liegt NYCFC nach 14 Spieltagen mit 16 Punkten nur auf dem elften Platz.
Vincent Thill steckt mit AIK in der schwedischen Allsvenskan ebenfalls in einer Negativserie fest. Gegen Djurgardens gab es am Sonntag im Stockholmer Derby eine 0:1-Pleite. Die Partie wurde von Fan-Ausschreitungen überschattet und musste zwischendurch für eine Stunde unterbrochen werden. Für AIK war es seit Saisonbeginn die sechste Niederlage im zehnten Spiel. Erst ein Mal ging AIK bisher als Sieger vom Platz. In der Tabelle steht man auf dem vorletzten Platz.
Ein bitteres Wochenende erlebte auch Vahid Selimovic. Er steigt mit ND Gorica in die zweite slowenische Liga ab. Nach der 1:3-Niederlage im Hinspiel der Relegation reichte das 1:1-Unentschieden am Sonntag nicht, um die Klasse zu halten.
Nicht im Einsatz: Beim 1:1 von Bastia gegen Le Havre stand Florian Bohnert nicht im Kader. Eyüpspor hat sich ohne Olivier Thill mit einem 1:0-Sieg gegen Sakaryaspor für das Halbfinale der Aufstiegs-Play-offs in die erste türkische Liga qualifiziert. Auch Christopher Martins (Spartak Moskau), Tim Hall (Ujpest), Eric Veiga (Vilafranquense) und Eldin Dzogovic (Magdeburg) kamen am Wochenende bei ihren Vereinen nicht zum Einsatz. Gerson Rodrigues ist indes noch nicht zurück bei seinem saudi-arabischen Klub Al-Wehda, genau wie Sébastien Thill bei Hansa Rostock.
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