Erneuerung / Bascharage und seine Baustellen – Autofahrer brauchen viel Geduld
In Bascharage kündigt sich in den nächsten Monaten eine Großbaustelle an. Der Boulevard Kennedy wird erneuert, gleichzeitig entsteht am Bahnhof ein Parkhaus und die Straße nach Sanem wird tiefergelegt. Parallel soll, soweit möglich, an der Umgehungsstraße gebaut werden. Kreativität ist verlangt, um die unumgänglichen Beeinträchtigungen dieser Arbeiten in Grenzen zu halten. Ein Überblick.
Der Boulevard J. F. Kennedy in Bascharage ist eine viel befahrene Straße. Sie verbindet das Zentrum der Ortschaft ab der Kreuzung, an der die Brauerei liegt, mit dem Bahnhof. Es ist eine Europastraße. Viel genutzt wird sie demnach von Schwertransportern, zudem von Anrainern, Lieferanten und allgemein von jenen, die zwischen Esch und Bascharage eine Alternative zur „Collectrice du Sud“ suchen. Es ist eine perfekte Ausweichstrecke in beide Richtungen.
Dieser Boulevard mitsamt darunterliegenden Kanälen soll nun rundum erneuert werden. Parallel dazu soll am Bahnhof die von Sanem kommende Straße tiefergelegt werden, um den Zugang zu einem neuen geräumigen Parkhaus zu ermöglichen, das oberhalb des Bahnhofes errichtet wird. Gleichzeitig sollen aber auch die Arbeiten für die geplante Umgehungsstraße anlaufen – natürlich nur, wenn für letzteres Projekt alle Genehmigungen vorliegen beziehungsweise alle Einsprüche geklärt sind.
Beeinträchtigungen unumgänglich
Das alles klingt nach einem aufwendigen Projekt, und das ist es auch. Das Ganze, so viel scheint jetzt schon klar, wird keine leichte Aufgabe und keine, die auf die Schnelle zu erledigen ist. Sie wird sich über mehrere Jahre hinziehen und nicht nur die Geduld der Verkehrsteilnehmer zwischen Sanem und Bascharage auf eine harte Probe stellen, sondern allgemein einen mehr oder minder großen Einfluss auf den Verkehr in dieser Ecke des Südwestens des Landes haben. Für die zu erwartenden Beeinträchtigungen gibt es kein perfektes Gegenmittel. Je nach Stand und Fortschreiten der Baustellen sind Teillösungen angedacht, die zu lindern versuchen, was zu lindern ist.
Aus heiterem Himmel kommen diese Arbeiten heute nicht. Seit Jahren wird darüber geredet, vor allem über die Kanalarbeiten unterm Boulevard Kennedy. Dieses Jahr soll’s nun losgehen, heißt es jetzt. Ob dies noch vor den Sommerferien oder danach geschehen wird, ist noch nicht endgültig geklärt.
Die Anwohner der von Umleitungen und Sperrungen betroffenen Straßen stellen sich Fragen. „Es sind Infoveranstaltungen mit Gemeindevertretern, den zuständigen Ministerien und der Straßenbauverwaltung geplant gewesen“, sagt Schöffin Josée-Anne Siebenaler-Thill („déi gréng“). Einleuchtend ist aber, dass diese – aus bekannten Gründen – bis auf Weiteres eher nicht möglich sind. Deshalb wolle die Gemeindeverwaltung in naher Zukunft, wenn erst mal klar ist, wann es wie und wo losgeht, ein Informationsblatt mit einem ersten Überblick zu den geplanten Arbeiten herausgeben.
Dass sich alles etwas kompliziert ankündigt, unterstreicht auch die lokale LSAP-Sektion in ihrer jüngsten Ausgabe von „Eis Gemeng“. „Wir wollen helfen, die bestmögliche Entscheidung im Sinne von Verkehr und Lebensqualität zu treffen“, so Yves Cruchten (LSAP). Vorgeschlagen wird unter anderem ein Kreisverkehr in Höhe des Eingangs zur Industriezone Bommelscheuer, durch die während der Bauarbeiten ein Großteil des Verkehrs laufen soll. Auf der anderen Seite, nahe dem Bahnhof, soll eine jetzt geschlossene Verbindung zwischen der Gewerbezone „Op Zaemer“ und der rue de la Continentale wieder eröffnet werden.
Spielplatz ade
Josée-Anne Siebenaler-Thill verweist darauf, dass die Arbeiten in mehreren Phasen erledigt werden sollen. Dabei soll so lange wie nur möglich der Boulevard J. F. Kennedy vom Bahnhof nach Bascharage als Einbahnstraße geöffnet bleiben.
Eine besondere Herausforderung während der Arbeiten wird auch die Mobilität der Bewohner aus den anliegenden Wohnvierteln sein. Von Gemeindeseite scheint bisher geplant, dass der Verkehr über die rue Pierre Schütz sowie die Cité Kauligwiss und die Cité Bommelscheuer geleitet wird. Allerdings müsste hierfür ein provisorisches Straßenstück auf einem aktuellen Spielplatz und Freizeitpark gebaut werden. Die LSAP schlägt vor, den Verkehr durch die rue Pierre Schütz bis in die Gewerbezone zu leiten. Eine diesbezügliche Entscheidung ist noch nicht getroffen worden.
Wie gesagt, die Arbeiten zwischen Sanem und Bascharage werden nicht nur kommunale, sondern auch regionale Auswirkungen haben – und das während langer Zeit. Zu verhindern ist das nicht. Deshalb ist Information Trumpf. Die Straßenbauverwaltung habe in dem Sinne zugesagt, so Schöffin Siebenaler-Thill, dass Autofahrer mit Hinweisschildern frühzeitig über die Arbeiten in Kenntnis gesetzt und umgeleitet werden.
Über Sinn und Zweck der geplanten Umgehungsstraße von Bascharage wird während der Arbeiten sicherlich anders diskutiert werden. Würde sie heute schon bestehen, wären die kommenden Probleme erträglicher.
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