Luxemburg-Stadt / Bau der Fußgängerbrücke zwischen Weimershof und Cents könnte noch lange dauern
„Apéri Tours“ heißt die Initiative des hauptstädtischen Schöffenrats, bei der Einwohner Informationen zu Projekten in ihren jeweiligen Vierteln aus erster Hand erhalten, Fragen dazu stellen und Kommentare abgeben können. Am Sonntagmorgen führte Bürgermeisterin Lydie Polfer durch die Viertel Clausen, Weimershof und Neudorf. Wann der Bau der Fußgängerbrücke über Neudorf beginnen kann, ist derweilen noch unbekannt.
Mitte Juni begann der Schöffenrat der Gemeinde Luxemburg mit seinen „Apéri Tours“ durch die Viertel der Hauptstadt. Während dieser rund einstündigen Spaziergänge geben die Gemeindeverantwortlichen Erklärungen über laufende Projekte und stellen sich den Fragen der Anwohner. Trotz des feuchten Wetters waren am Sonntagmorgen rund 70 Personen der Einladung des Schöffenrats gefolgt, um an einem Spaziergang durch die Viertel Clausen, Weimershof und Neudorf teilzunehmen.
Größtes und wohl auch am meisten diskutiertes Projekt der Gemeinde in diesem Teil der Stadt ist der Bau einer Fußgänger- und Fahrradbrücke zwischen Cents und Weimershof. Die Arbeiten dürften laut Polfer zweieinhalb bis drei Jahre dauern – wohlverstanden ab dem Moment, in dem die Arbeiten fortgeführt werden können. Und wann das sei, könne man nicht sagen. Nicht bei allen Anwohnern stößt das Projekt auf Begeisterung. Anfang Mai haben 48 Personen zusammen mit dem „Syndicat d’intérêts locaux de Neudorf“ ihren Protest zum Ausdruck gebracht und eine Nichtigkeitsklage („recours en annulation“) eingereicht. Wann das Verwaltungsgericht in dieser Sache entscheidet, ist unklar. Es könnte aber noch lange dauern. Im Mai hieß es von der Pressestelle der Justiz: „Es muss jetzt ein Datum für eine Sitzung festgelegt werden, in der die Angelegenheit verhandelt wird. Minimum ein Jahr wird das dauern, wahrscheinlich sogar länger.“
Es gibt aber nicht nur Gegner des Projekts. Am Anschluss des Spaziergangs versammelten sich die Teilnehmer in der Clausener Schule, wo die Gemeinde die Pläne ihrer Projekte – neben der Brücke auch zum Beispiel die der Renovierung des Schlosses Mansfeld – ausstellte, und die Bürgermeister, einige Schöffen und Angestellte der zuständigen Gemeindeabteilungen Rede und Antwort standen. Eine Bewohnerin von Cents zeigte sich erfreut über die geplante Brücke: „Ein tolles Projekt“, sagte sie.
Einige Cents-Bewohner interessierte allerdings eine ganz andere Frage: Warum lasse die Gemeinde den mittlerweile zugewachsenen Pfad, der von der rue des Bleuets auf Cents (dort, wo sich ein Ende der geplanten Brücke befinden wird) nach Neudorf führt, nicht instandsetzen? Die Gemeinde könne leider nicht alles tun, meinte Polfer. Ein offener Spazierweg berge Gefahren und bei einem möglichen Unfall stelle sich dann stets die Frage der Verantwortung der Gemeinde.
Die nächste „Apéri Tour“ findet am Mittwoch, dem 3. Juli, in Beggen statt. Treffpunkt ist um 18.00 Uhr am Schul- und Kulturcampus Beggen (34/38, rue de Marche). Die weiteren „Apéri Tour“-Daten finden Sie im Internet unter www.vdl.lu. (c.mol.)
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