Medienbericht / BBC findet Menschenschmuggler nach 51-tägiger Suche in Luxemburg
51 Tage lang suchte die BBC nach dem kurdischen Menschenschmuggler „Der Berg“, der für den Tod von fünf Menschen verantwortlich ist. Die Suche endete in Luxemburg, nachdem die Reporter der BBC drei Tage lang ein Flüchtlingslager überwacht hatten.
Die BBC hat einen Menschenschmuggler in Luxemburg gestellt. „Es war eine Konfrontation, die den Höhepunkt einer BBC-Untersuchung markierte, die 51 Tage zuvor begonnen hatte“, schreibt der BBC-Sender am Donnerstag. Die Suche begann nach dem Tod von fünf Menschen in einem Schlauchboot, darunter die siebenjährige Sara, im Meer Nordfrankreichs am 23. April. Die Suche der BBC-Reporter startete in Frankreich, führte sie nach Belgien an den Hafen von Antwerpen und anschließend nach Luxemburg zu einer dreitägigen Überwachung vor den Toren eines Aufnahmezentrums für Migranten. Die BBC hatte herausgefunden, dass es sich bei dem Schmuggler um „The Mountain“ – „Der Berg“ handelt. Sein wahrer Name sei Rebwar Abas Zangana, ein kurdischer Mann aus dem Nordirak.
Während dieser Zeit habe sich ein Reporter der BBC, der sich als Migrant namens Mahmoud ausgab, mit dem Schmuggler telefonisch Kontakt aufnehmen können. Mehrere Telefongespräche wurden dabei aufgenommen, die später als Beweis dienen sollten. In diesen Gesprächen habe er seine Identität bestätigt und der BBC mitgeteilt, dass er immer noch im Schmuggelgeschäft aktiv sei.
Die letzte Etappe auf der Suche nach Zangana begann, als ihre Quelle der BBC ein Bild des Telefons Zanganas schickte. Auf diesem Bild war ein großes, weißes Zelt mit Reihen schwarzer Betten zu sehen, wie dies in einem Flüchtlingslager zu sehen sei. Nach einer Recherche stellte sich heraus, dass sich das Lager in der Hauptstadt Luxemburgs befinde.
Schmuggler in die Falle gelockt
Doch wie gelang es der BBC den Schmuggler zu überführen? Dem Reporter, der sich als Migrant Mahmoud ausgab, gelang es am ersten Abend in Luxemburg telefonisch mit Zangana zu sprechen. „In einer koordinierten Aktion fuhr ein anderer BBC-Kollege zur gleichen Zeit am Rande des Geländes herum und hupte in regelmäßigen Abständen. Als wir das Gespräch mithörten, konnten wir deutlich das Piepen aus dem Telefon des Schmugglers hören“, schreibt der Sender. Somit war klar, dass es sich um „Der Berg“ handelt.
Drei Tage lang hielt das Team der BBC Wache, überwachte dabei den Eingang des Geländes und spähte von einem höher gelegenen Aussichtspunkt aus, der das Flüchtling-Zentrum überblickte und einen Blick ins Innere ermöglichte. Am dritten Tag kurz vor 15 Uhr haben die Reporter „Der Berg“ aus dem Zentrum herausgehen und in Richtung Straßenbahnhaltestelle gehen gesehen. Laut BBC hätten sie ihn konfrontiert und ihn aufgefordert, an sein Handy zu gehen, als dieses klingelte. Auf dem Display erschien die Telefonnummer, mit der der BBC-Reporter Zangana seit Tagen angerufen hatte und bestätigte seine Identität.
Nach dieser Konfrontation habe die BBC die französische Polizei kontaktiert, die die Ermittlungen zu den Todesfällen im April leite. Diese hätten sich jedoch zu diesem Zeitpunkt nicht geäußert. Die französische Grenzpolizei habe BBC jedoch mitgeteilt, „zutiefst beunruhigt über die wachsende Gewalttätigkeit der Schmuggler“ zu sein.
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