Editorial / Bébé s’amuse: Fred Keup kopiert Roy Reding
Was für ein anstrengender Verein. Nach Roy Reding gibt ADR-Politiker Fred Keup jetzt den Lügenpresse-Schwurbler. Zur Funktionsweise eines Wiederholungstäters.
„Ich glaube, das darf keinem Journalisten passieren: Schwurbel kommentarlos zu schlucken oder zu drucken.“ Klingt aktuell? Ist es aber nicht. Das Zitat stammt aus einem alten Schinken. Der Autor: Constantin Seibt. Zehn Jahre vor der Pandemie erklärt der begnadete Schreiber, warum man Unsinn Unsinn nennen sollte. Als harte Währung zähle nur: „Was wurde gesagt?“ Handle es sich um „Schwurbel“, so sei dies als „Müll“ zu bezeichnen. „Das sollte man auch so schreiben. Aus Respekt. Weil man den berühmten Leuten wirklich zugehört hat.“ Wir gehen also ausnahmsweise auf Ihren Müll ein: Es hat Ihnen wirklich jemand zugehört, Fred Keup.
In der Zusammenfassung lautet Ihr Vorwurf: Die Motivation hinter unseren Artikeln zur Schwurbler-Szene Luxemburgs sei nicht journalistisch. Zitat: „Et geet hinnen an dem ogbl ëm d’Herrschaft iwwert d’Strooss.“ Fangen wir bei Ihrem Vorbild Roy Reding an. Ihre Taktik ist stets die gleiche. Zunächst distanzieren Sie sich von Weggefährten. Dann werden deren Taten verteidigt. Alles nur eine Lüge? Dann vergessen Sie 2017. Damals distanzierten Sie sich öffentlich von Buddy Tom Weidig. Der schrieb auf Facebook: „D’Nazien hunn d’Letzebuerger winnstens net erhongeren gelooss, ob jidfer Fall net zu Letzebuerg.“ Eine an Geschichtsrevisionismus kaum zu übertreffende Aussage. Ein Jahr später war alles wieder vergessen. Sie gaben ihm Rückendeckung: Er hatte Flüchtlinge eines Rettungsschiffs als Abenteurer und Kriminelle verunglimpft.
Heute handeln Sie ähnlich. Sie distanzierten sich von Roy Redings Medienschelte – dieses Mal dauert es aber kein Jahr, bis Sie in die gleiche Kerbe schlagen. Am 31. Dezember konstruieren Sie in einem langatmigen Facebook-Post die oben beschriebene Verschwörung. Das Resultat: Einer der radikalsten Schwurbel-Wortführer, Sacha Borsellini („SA BO“), plappert Ihr Lügenpresse-Märchen eins zu eins nach. Und auch eine Tageblatt-Fotografin muss sich im Herzen Eschs Frechheiten von einer Handvoll Schwurbler gefallen lassen. Im Chat heißt es später stolz: „Ganz sériöen Journalismus…da schecken se kleng Mädecher fir hir Liggepress.“ Und weiter: „Journalisten verhaalen sech wei Raaten, wann d’Luucht un geht. Seier quiekend zereck an de Schied.“
Sie sehen: Was Kumpel Roy Reding niederträchtig ins Rollen gebracht hat, wird durch Ihre Rhetorik befeuert. Sie schaffen ein Umfeld, in dem kurz vor der Schlüsseldebatte über die Impfpflicht Kritiker mit Ratten verglichen werden. Alles nur Zufall? Wohl kaum. Die Populismusforscherin Léonie de Jonge macht Politiker wie Sie für diese Entwicklung mitverantwortlich. Sie bleiben sich und alten Weggefährten wie Weidig demnach treu: Die Dehumanisierung politischer Gegner und die Verschiebung des Sagbaren gehören fest zum Agitationsstil.
- Der Schattenboxer Xavier Bettel - 14. Juli 2022.
- Die Impfpflicht: Wer setzt sich in Luxemburg durch? - 7. Juli 2022.
- Luxemburgs halbherzige Sanktionspolitik - 17. Juni 2022.
*Reding hat einen Fehler gemacht!“ ?? Dieser Satz aus Keup’s Mund unterstreicht den berühmten Bibelslogan „..der werfe den ersten Stein..“,denn Keup hat mindestens genau soviel Dreck am Stecken wie Reding. Die ganze ADR-Truppe hängt an einem dünnen Faden.
Das sind nicht die schärfsten Messer in der Schublade, bei diesem ist sogar die Klinge abgebrochen.
D’Nazien hunn d’Letzebuerger winnstens net erhongeren gelooss, ob jidfer Fall net zu Letzebuerg.“ Eben dach!
Die Nazis haben im gesamten Reich nicht nur einen jüdischen Holocaust, sondern auch einen medizinischen Hunger-Holocaust an den „Minderwertigen“ und „Lebensunwerten“ betrieben: den Alten, Kranken, Behinderten und allen der arischen Nazi-Norm nicht entsprechenden „moralisch und sittlich Schwachsinnigen“.
MfG
Robert Hottua
Dass das linke milieu dem 2015Fred die krätze an den hals wünscht ist keine überraschung. Aber bitte, wer in der öffentlichkeit steht und seine meinung zum Besten gibt, muss das aushalten. Die aussagen anderer politiker sind auch nicht immer so toll. Ein präsident der Grande Nation der den Leuten auf die nerven geht (emmerder) oder Frau Lenert (oder wars doch der xavier?) die das leben unangenehmer machen will. Da kann tarzan der Populismusforscherin Léonie de Jonge nur zustimmen.
@Grober @Hottua
Was Sie sagen, habe ich auch nie in Frage gestellt!
Herr Sabharwal zitiert mich komplett aus dem Kontext und ohne den sarkastischen Unterton der seitenlangen Diskussion zu betonen. Es ging darum dass ich mich gegen die Verharmlosung der französischen Zeit in Luxemburg wehrte, also die Zeit, die man in Frankreich „régime de terreur“ nannte und die heute noch glorifiziert wird.
Die interessante Frage ist eher, warum macht er das!
@Tom WEIDIG / Dann bitte mal in den Kontext setzen! Stimmt das Zitat oder stimmt das nicht?