Esch / Schrebergärten auf „Gaalgebierg“: Beherzt handeln sieht anders aus
Es ist Geduld verlangt in den Schrebergärten auf dem Escher „Gaalgebierg“. Das von den Gemeindeverantwortlichen seit langem angekündigte „Aufräumen“ lässt nämlich auf sich warten. Nur mit kleinen Schritten wird der seit über Jahrzehnten blühende „Wildwuchs“ beseitigt. Es passiert nicht nichts, das ist richtig, aber beherztes Durchgreifen sieht definitiv anders aus, wie ein kleiner Winterspaziergang am Freitag zeigt.
In den Schrebergärten auf dem Escher Galgenberg, einem paradiesischen Naherholungsgebiet, tut sich scheinbar wenig. Dass nicht beherzter durchgegriffen wird, um den über Jahrzehnte entstandenen „Wildwuchs“ in der Verwaltung der Gärten zu beseitigen, liegt nicht nur an den Machern im Rathaus der Südgemeinde. Es liegt zum Beispiel auch am Umweltministerium, den Verantwortlichen der beiden Schrebergartenvereine und an den Pächtern der Gartenanlagen selbst.
Wissend, dass zu viele Köche den Brei verderben, hat Esch vor geraumer Zeit entschieden, ein „Comité de pilotage“ einzusetzen. Mit dem Ziel, Verantwortung möglichst in eine Hand nehmen und Entscheidungen schneller durchsetzen zu können. Im Sinne einer strafferen Verwaltung ist auch im März 2021 einstimmig eine Konvention vom Gemeinderat beschlossen worden. Bestehende Probleme sollten so besser beseitigt und gemeistert werden können.
Problem Wasser
Ein wirklich großes und andauerndes Problem in den Schrebergärten auf dem „Gaalgebierg“ ist die Wasserversorgung. Bisher ist es nicht gelöst. Zum wiederholten Mal müssen die Pächter jetzt für Wasser bezahlen, das sie 2021 wegen des vielen Regens oft gar nicht gebraucht haben oder zu dem sie keinen Zugang hatten. Unseren Informationen zufolge ist es den Gemeindeverantwortlichen durchaus klar, dass ein großer Teil des den Pächtern verrechneten Wasser einfach durch Lecks in den Leitungen im Boden versickert ist.
Wo sich die undichten Stellen genau befinden, ist scheinbar nicht herauszufinden. Offensichtlich liegen sie in der Gartenanlage gegenüber der Tennisplätze. Um des Problems Herr zu werden, sollte deshalb spätestens im September 2021 die schon seit längerem diskutierte neue Leitung gelegt werden. Die teils stümperhaft verlegten unzähligen Abzweigungsleitungen bis in die einzelnen Gärten hinein sollten damit endgültig gekappt werden. Die Pächter müssten in Zukunft ihr Wasser auf dem Hauptweg abholen und in die Gärten transportieren. Eine gute Idee. Leider ist bisher kein Spatenstich erfolgt. Wann das endlich geschehen soll, steht auch nicht fest. Es fehlt nämlich die Genehmigung des Umweltministeriums oder besser der „Administration de la gestion de l’eau“, wie Umweltschöffe Martin Kox präzisiert. Bis dahin gibt es keine neue Leitung und wenn die Wasserzufuhr im Frühjahr wieder geöffnet wird, versickert wieder Wasser im Boden. Sehr umweltfreundlich ist das nicht und irgendwer schlampt da gewaltig!
Mit wahrem Umweltbewusstsein scheint es auch nicht übereinzustimmen, dass unzählige Wasserschläuche aus Gummi immer noch in den Gartenanlagen im Boden vor sich hin rotten. Immerhin befinden sich die Gärten in einem Quellenschutzgebiet, aus dem die Stadt Esch mit Wasser versorgt wird.
Neuaufteilung der Gärten
Es passiert nicht nichts, haben wir eingangs geschrieben. Das stimmt, denn die Neuverteilung der Parzellen unter den beiden Schrebergärtenvereinen „Gaart an Heem“ (CTF) und „Escher Gaardefrënn“ schreitet, abgesehen von der einen oder anderen kleinen Unstimmigkeit, wohl gut voran.
Offensichtlich läuft der Kauf, respektive der Verkauf von Gärten auch um einiges geordneter, seit das Escher Rathaus seine Hände mit im Spiel hat. Die Warteliste habe sich sehr verkürzt, sagt Jeannot Behm, Verantwortlicher des Escher Umweltbüros. Unter anderem legt die Stadt jetzt den Wert des Gartens fest, begleitet Käufer und Verkäufer und unterbindet somit die in der Vergangenheit scheinbar im stillen Kämmerlein getätigten Immobilien-Transaktionen zu Wucherpreisen. Probleme bleiben aber trotzdem nicht aus. Juristisch scheint es nämlich schwer, jemanden dazu zu verpflichten, seinen Garten für weniger als den Anschaffungspreis zu verkaufen.
Zum vollumfänglichen Glück in den Schrebergärten fehlt noch einiges. Zum Beispiel und vor allem etwas mehr Dynamik und Transparenz vonseiten der beiden Gartenvereine. So ist es oft schwer nachvollziehbar, wer wirklich das Sagen in diesen Vereinen hat oder wie die Finanzlage der Clubs sich darstellt. Generalversammlungen könnten Aufschluss geben, doch in beiden Vereinen sind sie mehr als überfällig. Das „Comité de pilotage“, das nach einer letzten Sitzung im September 2021 demnächst wieder zusammenkommen soll, wäre gut beraten, hier etwas Druck auszuüben.
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Ich nehme an, die Heizungen funktionieren auch noch immer nicht.