Editorial / Beim Thema Fage wäre Kommunikation Trumpf gewesen
Das griechische Joghurtunternehmen Fage wollte eigentlich eine Fabrik im nationalen Gewerbegebiet Wolser zwischen Düdelingen und Bettemburg bauen. Nach vier Jahren hat das Unternehmen nun sein Vorhaben zurückgezogen. Laut Premierminister Xavier Bettel mache Fage sich Sorgen um seinen Ruf. Man habe die Gelegenheit nicht erhalten, Diskussionen zu führen, „ohne sofort in der Öffentlichkeit zu sein“. Dabei waren die Prozeduren fast auf der Zielgeraden.
Dass solch ein umfangreiches Projekt zum Thema wird, hätte eigentlich keine große Überraschung sein dürfen. Nach vier Jahren standen einfach zu viele Fragen offen: Die Antworten kamen weder von der Regierung noch von den Verantwortlichen des Joghurtunternehmens. Die Diskussion um Pro und Kontra teilt sich in zwei Lager auf: Die Gegner beklagten vor allem den hohen Ressourcenverbrauch, während sich die Befürworter über die dringend benötigten Arbeitsplätze, die durch die Joghurtfabrik geschaffen würden, freuten. Zu zusätzlichem Diskussionsstoff führten der Verkauf des 15 Hektar großen Geländes an Fage und vermeintliche Zahlungen an fiktive Consultingfirmen. In diesen Angelegenheiten müssen zum einen der Rechnungshof und zum anderen die Justiz ihre Arbeit machen.
Nach dieser langen Zeit der Genehmigungsprozedur ist das Projekt gescheitert. Für die Fedil wirft das kein gutes Licht auf den Industriestandort Luxemburg. Die Regierung mache bei der Industriepolitik keinen guten Eindruck. Dabei war es nicht das erste Mal, dass sich Investoren nach öffentlichen Kontroversen wieder zurückziehen und sich woanders niederlassen. Bei der Firma Knauf verlief der Fall ähnlich. Nach öffentlichem Widerstand hat sie schließlich im nahen Frankreich einen Standort eröffnet.
Luxemburg ist mit der Industrie groß geworden. Und 2020 soll das Großherzogtum nicht mehr offen sein für neue industrielle Vorhaben? Die Fedil gibt zu, dass das System prinzipiell funktioniert. Nur bei diesem einen Dossier hat es Probleme gegeben. Die Firma Dupont habe ein neues Gebäude genehmigt bekommen, Heintz van Landewyck habe eine neue Fabrik gebaut, genauso wie Goodyear, sagte Fedil-Direktor René Winkin im Tageblatt-Interview. Dazu richtet sich in direkter Nachbarschaft des vorgesehenen Fage-Geländes im Gewerbegebiet Wolser das Unternehmen Ama Mundu ein, das im Bereich der Wasserreinigung spezialisiert ist. Auch wenn hier bei weitem nicht von 300 Arbeitsplätzen die Rede sein kann.
In Sachen Fage hat vor allem eines gefehlt: die Kommunikation. 2016 wurde der Bau einer Fabrik in einer Pressekonferenz angekündigt. Seitdem fehlte es an öffentlichem Dialog. Dazu scheint sich die Regierung selbst nicht einig zu sein, welcher Weg in der Industriepolitik eingeschlagen werden soll.
Das Projekt Fage ist also vom Tisch. Bleibt zu hoffen, dass bei den nächsten Vorhaben nicht zwischen Nachhaltigkeit oder Arbeitsplätzen gewählt werden muss und dass die Bedingungen für neue Industrieprojekte geklärt werden, bevor wieder vier Jahre lang umsonst an einem Dossier herumgedoktert wird.
Wat hätte mär vu Fage gehat , keng Mellech vun eise Bauerei Wasser verdrëckst a Stroum verbrauch . 300 Arbechts platzen . Wivill Lëtzebueger wären agestallt ginn . . Mär hunn esou vill Leit hei wunnen déi am Chomage sinn déi keng Arbecht fannen . Sinn déi iwer oder ënner Kalifizéiert . Dann stëmmt eise Schoulzistem net
@Beffort Norbert
„Sinn déi iwer oder ënner Kalifizéiert . Dann stëmmt eise Schoulzistem net“
D’Hallschent vun eis hunn en IQ vun ënner 100, dir kënnt net erwaarden dass mer all Wëssenschaftler ginn.
Wir bauen das Land zu mit Wohnungen (6000 in den nächsten Jahren)und Straßen,aber potentielle Arbeitgeber (Ikea,Google,Fage) schicken wir wegen angeblichem Wassermangel(6000 Wohnungen verbrauchen sicher kein Wasser)in die Wüste. Fage hätte sicher für jeden IQ eine Stelle gefunden.