Pizza Hut und EXKi / Beitreiber Happy Snacks hat Pläne für Filialen in Belval und Bettemburg
Vor sechs Jahren ließ uns Geschäftsmann Antoine Scholer einen Blick auf die Zukunftsvisionen seiner Gesellschaft Happy Snacks werfen. Neben den Pizza-Hut- und EXKi-Schnellrestaurants, die die Unternehmensgruppe in Luxemburg betrieb, sollte über die Landesgrenzen hinweg expandiert werden. Diese Pläne gingen aber nicht auf. Der heutige Geschäftsführer Alexandre Scholer spricht nun von weiteren Pizza-Hut-Filialen in Belval und Bettemburg sowie von einer weiteren Franchise, für die Happy Snacks ein Lokal in der Gemeinde Luxemburg sucht.
„In Deutschland haben war unser erstes EXKi-Restaurant im November 2018 in Köln eröffnet und werden innerhalb von acht Jahren 15 weitere eröffnen“, kündigte Antoine Scholer 2019 an. Diese Deutschland-Projekte fanden aber ein schnelles Ende, wie uns sein Sohn und heutiger Geschäftsführer Alexandre Scholer kürzlich gestand. „Wir hatten bereits zwei EXKi-Restaurants in Köln eröffnet und planten noch zwei weitere in der gleichen Stadt. Als Nächstes sollte Düsseldorf drankommen, doch wir hatten die Rechnung ohne die träge deutsche Bürokratie gemacht“, so der heute 35-jährige Geschäftsführer.
„Ganz nach dem Motto ‚Besser ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende‘ haben wir uns im Oktober 2019 dazu entschieden, unsere Pläne in Deutschland aufzugeben und gleichzeitig die beiden EXKi-Restaurants in Köln zu schließen, um uns allein auf den Luxemburger Markt zu konzentrieren“, sagte Alexandre Scholer dem Tageblatt gegenüber.
Ausbau geplant
Die vor 56 Jahren gegründete Gesellschaft Happy Snacks mit ihrem Hauptsitz in Beggen zählt heute hierzulande fünf Pizza-Hut- und vier EXKi-Restaurants. Die Personalzahl variiert saisonbedingt, liegt aber stets um die 250. Die Frage, ob es denn, wie oft behauptet, nicht zusehends schwieriger werde, Personal für den Gastronomiebereich zu finden, quittierte Alexandre Scholer mit einem kurzen Lächeln: „Man stellt mir in letzter Zeit sehr oft diese Frage und meine Antwort ist immer die gleiche: Ich habe keine Probleme, Personal für unsere Restaurants zu finden. Das hat wohl damit zu tun, dass wir keine so hohen Ansprüche wie andere Restaurantbesitzer stellen müssen, anders ausgedrückt, wir brauchen keinen gelernten Chefkoch, keinen Sommelier usw. Wir brauchen motiviertes Personal auf Einstiegsniveau, das die Vorgaben unserer Franchise-Partner in die Realität umsetzt. Unter unseren Mitarbeiter(innen) gibt es viele, die portugiesischer Herkunft sind. Ein großer Teil ist seit vielen Jahren bei uns angestellt. Neuerdings haben wir auch Ukrainer in unseren Reihen.“
Neben den Konzessionen für Pizza Hut und EXKi steht Happy Snacks kurz vor dem Vertragsabschluss mit einem dritten Anbieter, dessen Namen der Geschäftsführer aber zum heutigen Zeitpunkt noch nicht bekannt geben möchte. „Hierfür sind wir auf der Suche nach einem 350 bis 400 Quadratmeter großen Lokal auf dem Gebiet der Gemeinde Luxemburg. Wir sehen uns aber zeitgleich nach etwa 250 Quadratmeter großen Lokalen im Raum Belval und Bettemburg um, dies zum Zweck des Ausbaus unserer Pizza-Hut-Restaurantkette.“
„Gastronomische Attraktion“
Sieht man heute die Schnellimbiss-Restaurants als selbstverständlich an, so war das 1968, als der Großvater von Alexandre, Jeannot Scholer, das erste Hamburger-Restaurant unter dem Namen Wimpy am Pariser Platz in Luxemburg-Stadt eröffnete, bei weitem nicht der Fall. Vor allem die Jugend erkannte diese „gastronomische Attraktion“ schnell für sich. Niemand dachte damals daran, einmal vor einem Tastschirm stehen zu müssen, um sich taktil ein Menü zusammenstellen. Es gab überall noch die (meistens) freundliche Bedienung, die auch die Bestellungen entgegennahm. Man aß damals mit Besteck. Bezahlt wurde am Tisch, mit Geld, selten mit einer Plastikkarte und schon gar nicht mit einem Mobiltelefon.
Bereits im Folgejahr öffnete ein zweites Wimpy-Restaurant an der hauptstädtischen place d’Armes seine Türen. 1984 folgte der erste Quick-Schnellimbiss, ebenfalls auf der place d’Armes, und drei Jahre später eine erste Pizza-Hut-Filiale. Doch dabei sollte es nicht bleiben.
1989 kam mit Chi-Chi’s, ebenfalls auf der place d’Armes, ein Schnellrestaurant mit mexikanischen Spezialitäten hinzu. In der Zwischenzeit hatten sich die Wimpy-Lokale zu einem wahren Publikumsmagneten für Jung und Alt gemausert. Vor allem das für die Zeit besondere „American-like“-Ambiente lockte Klientel von nah und fern an.
Jeannot Scholer verstarb 2001. Seine drei Söhne Antoine, Jean und Pierre entschieden sich dazu, die Gruppe zu übernehmen und weiter auszubauen. Im Jahr 2007 erwarb Happy Snacks die Konzession von EXKi, einer internationalen Restaurantkette, die sich auf „Fast-Good“, also Schnellgerichten mit frischen und natürlichen Produkten, spezialisiert hat. Ein Jahr später verkaufte die Familie die Quick-Restaurants.
Apropos Scholer
Zur Geschichte der Familie Scholer gehören neben den erwähnten Restaurants auch die früheren Monopol-Warenhäuser in Esch/Alzette, Luxemburg-Stadt und Ettelbrück, die chemische Kleiderreinigung „Nettoyage à sec Express“ sowie die Firma SIVI („Société industrielle de Vianden“), die Kühlschränke herstellte und 1967 von der deutschen Firma Kreft und 1972 von Electrolux übernommen wurde.
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