Schnelltests / Belgien bestellt mehrere Millionen Antigen-Testkits, Luxemburg analysiert noch
Belgien hat laut der Zeitung Le Soir kürzlich vier bis fünf Millionen Antigen-Schnelltests für das Coronavirus bestellt. Das Tageblatt hat beim Luxemburger Gesundheitsministerium nachgefragt, wie es mit den Schnelltests für das Großherzogtum aussieht. Einige Details gibt es dabei laut „Santé“ noch zu klären.
Sie sind in mehreren Ländern schon länger im Gespräch – die Schnelltests, die eine Corona-Infektion in unter einer Stunde feststellen können sollen. In den genommenen Proben der Getesteten sollen dabei Coronavirus-Antigene nachgewiesen werden. Luxemburgs Nachbarland Belgien hat laut der belgischen Zeitung Le Soir vier bis fünf Millionen Antigen-Testkits bestellt. Auf Tageblatt-Anfrage erklärt das Luxemburger Gesundheitsministerium, dass im Großherzogtum derzeit noch verschiedene Testkits analysiert würden. Die aktuell erhältlichen Antigen-Tests könnten nur von Fachpersonal durchgeführt und ausgewertet werden, da es sich um eine nasale Probenentnahme handele. „Darüber hinaus arbeiten wir an spezifischen Empfehlungen, wie und wo ein Antigen-Test verwendet werden soll, da diese nicht gleichzusetzen sind mit den gängigen PCR-Tests“, erklärt die „Santé“.
Denn die Schnelltests sind weniger für Party-Besucher oder Konzertgänger gedacht, sondern sollen laut „Santé“ eher im medizinischen Bereich benutzt werden. Bereits Anfang Oktober erklärte Gesundheitsministerin Paulette Lenert (LSAP), dass die Antigen-Schnelltests vermutlich ergänzend zu den PCR-Tests zum Einsatz kommen könnten, da sie zudem ein hohes Risiko für Fehler hätten. Experten empfehlen laut dem Ministerium, Antigen-Tests nur bei symptomatischen Patienten zu benutzten, da dort ein positiver Test mit höherer Wahrscheinlichkeit auch positiv sei. „Unter Experten wird derzeit noch diskutiert, inwieweit man einen negativen oder positiven Antigen-Test mit einem PCR-Test bestätigen sollte“, schreibt die „Santé“.
Einsatz der Schnelltests eher im medizinischen Bereich
Man könne sich laut Gesundheitsministerium vorstellen, dass Antigen-Tests in erster Linie in der Notaufnahme oder in Arztpraxen eingesetzt werden könnten, um infizierte Patienten von Nicht-Infizierten zu unterscheiden. Die „Santé“ sei gerade dabei, nationale Richtlinien zu dem Thema auszuarbeiten. „Dadurch dass Luxemburg Vorreiter und Musterschüler beim Testen ist, gibt es keinen dringenden Bedarf, solche Tests schon frühzeitig einzusetzen“, schreibt das Gesundheitsministerium. Die aktuelle Lage in Bezug auf die Verfügbarkeit von Antigen-Tests sei zudem derzeit „sehr gut“.
Allerdings sei es laut „Santé“ angesichts der erhöhten Zahl von Neuinfektionen in den vergangenen Tagen zu einem leichten Rückstand bei der Kontaktaufnahme des Contact-Tracing-Teams gekommen. „Dieser wird jedoch in den nächsten Tagen aufgearbeitet sein“, heißt es vom Ministerium. „Um eine weitere Ausbreitung des Coronavirus zu verhindern und die Arbeit des Contact-Tracing-Teams zu vereinfachen, ist es daher sehr wichtig, dass jeder Bürger seine Kontakte auf ein Minimum reduziert und sich seine Kontakte merkt.“ Bei einem positiven Testergebnis solle man sich umgehend isolieren. „Jeder müsste mittlerweile die vorgeschriebene Prozedur kennen und sich entsprechend verantwortungsbewusst verhalten – und nicht ‚noch schnell was einkaufen gehen’, bevor die Gesundheitsdirektion einen benachrichtigt.“
Zudem erklärt das Gesundheitsministerium, dass in Luxemburg die Testresultate überwiegend innerhalb von 24 Stunden übermittelt würden – „und nicht innerhalb von Tagen, wie es in anderen Ländern üblich ist“. Schnellere Tests seien deshalb nicht zwingend notwendig – vor allem nicht, wenn diese nicht die gleiche Sensitivität haben wie PCR-Tests.
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Das erinnert ein wenig an die millionen Packungen Tamiflu (Vogelgrippe)die von Deutschland gekauft wurden und später praktisch im Müll landeten.Panik war noch nie ein guter Ratgeber.