/ „Rekordjahr“ für Agora – Belval-Entwicklungsgesellschaft zieht Bilanz
Für die öffentlich-private Entwicklungsgesellschaft Agora, die zu gleichen Teilen dem Staat und ArcelorMittal gehört, war 2018 ein Rekordjahr. Grundstücke mit einer Gesamtfläche von 43.500 Quadratmetern habe Agora im vergangenen Jahr verkauft. Mit 17 Millionen Euro hat die Gesellschaft 2018 den höchsten Gewinn seit 2014 (19 Millionen) erzielt.
Schätzungen von Agora zufolge verkehrten Ende 2018 rund 17.000 Menschen auf Belval. Neben 3.000 Anwohnern und 5.700 Studenten zählt die Entwicklungsgesellschaft 8.500 Erwerbstätige. Verglichen mit den Angaben, die Agora vergangenes Jahr vorstellte, wäre die Zahl der Berufstätigen damit innerhalb nur eines Jahres um 3.500 angestiegen.
2018 sei ein Rekordjahr, was die Grundstücksverkäufe anbelangt, erläuterte Agora-Präsident Frank Vansteenkiste gestern auf einer Pressekonferenz in Belval. Grundstücke mit einer Gesamtfläche von 43.500 Quadratmetern habe die öffentlich-private Entwicklungsgesellschaft im vergangenen Jahr an Bauherren und Investoren veräußert. Die Frage nach den Einnahmen durch diese Verkäufe wollte Vansteenkiste mit Verweis auf das „Betriebsgeheimnis“ nicht beantworten. Bis 2009 habe Agora die Grundstücke unter Preis verkauft, um Belval ins Rollen zu bringen. Mittlerweile macht die Gesellschaft Gewinn, vergangenes Jahr waren es 17 Millionen Euro gegenüber 11 Millionen in 2017. Der Umsatz lag 2018 mit 31,3 Millionen fast sieben Millionen Euro über dem von 2017.
Ambitionen auf 98.00 Quadratmeter
Insgesamt müsse Agora noch 100 Millionen Euro in den Straßenbau auf Belval investieren, erklärte Vansteenkiste, der hauptberuflich Verkehrsplaner im „ministère de la Mobilité et des Travaux publics“ ist. Vor allem der an Beles grenzende Bereich „Belval Sud“, wo Einfamilienhäuser gebaut werden sollen, muss noch erschlossen werden. Bis 2027 sollen hier 550 Wohneinheiten entstehen.
Bebaut wird in den nächsten Jahren der zentrale Bereich des Viertels, wo vor allem Geschäfte, Dienstleistungen und Wohnungen errichtet werden. Zurzeit sei Agora dabei, Verkaufsverhandlungen für 98.000 Quadratmeter Fläche in diesem Bereich zu führen, sagte Agora-Direktor Vincent Delwiche. In Kürze würden die Bauarbeiten im Bereich der Sinterbecken beginnen, verkündete Delwiche. Der Freiluft-Parkplatz „Square Mile“, der sich zurzeit noch in diesem Bereich befindet, soll ab Anfang 2020 schrittweise geschlossen werden.
Brücken bauen zwischen Belval und Esch
Die Autos sollen nach und nach aus Belval verbannt werden und dem öffentlichen Transport und dem Radverkehr weichen, kündigte Frank Vansteenkiste an. Um eine bessere Anbindung an das Escher Stadtzentrum zu schaffen, wird die Straßenbauverwaltung eine Brücke für Fußgänger und Fahrräder über das noch aktive Stahlwerksgelände bis zur Losch-Garage bauen. Die Brücke soll voraussichtlich aus Stahl sein und im Idealfall bis zum Kulturjahr 2022 fertig sein.
Bis 2022 sei auch mit der Eröffnung der gesamten Liaison Micheville zu rechnen, sagte Delwiche. Die Autobahnbrücke über die route d’Esch vor Beles soll noch in diesem Jahr fertiggestellt werden.
Esch-Schifflingen
Das „zweite Standbein“ von Agora ist bekanntlich die Industriebrache Esch-Schifflingen, die seit 2016 erschlossen wird. Nach einer Entwurfswerkstatt mit vier internationalen Teams und unter Beteiligung der Bürger hat eine Jury Anfang April den Entwurf des dänischen Teams COBE Architects, an dem auch das luxemburgische Ingenieurbüro Luxplan S.A. beteiligt ist, zum Gewinner gekürt. Im Herbst werden die Projekte öffentlich ausgestellt. Die endgültige Entscheidung soll Anfang 2020 fallen. In zwei Jahren könnten dann die ersten Bagger rollen, die ersten Teilbebauungspläne könnten um 2022 oder 2023 in die Prozedur gehen, schätzt Vansteenkiste.
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„Die Autos sollen nach und nach aus Belval verbannt werden “
Aha, dofir also just 4-6-spureg Boulevarden.