Radprofi Sam Bennett vom Team Bora-hansgrohe hat bei der Vuelta einen Doppelschlag gelandet und 24 Stunden nach der zweiten auch die dritte Etappe souverän im Sprint gewonnen. Zum Abschluss des Vuelta-Gastspiels in den Niederlanden setzte sich der 31 Jahre alte Ire am Sonntag nach 193,2 km mit Start und Ziel in Breda vor dem Dänen Mads Pedersen (Trek-Segafredo) durch. Bereits am Vortag musste sich der Teamkollege von Alex Kirsch im Massensprint knapp Bennett geschlagen geben. Nach 175,1 Kilometer von ’s-Hertogenbosch nach Utrecht hatte Bennett am Samstag ebenfalls die Nase vorn und gleichzeitig die Führung in der Sprintwertung erobert.

Seinen letzten Etappenerfolg bei einer Grand-Tour hatte der Ire 2020 gefeiert, damals ebenfalls bei der Spanien-Rundfahrt. Seitdem wurde er nicht mehr für den Giro d’Italia, die Tour de France oder die Vuelta berücksichtigt – bis jetzt. Und er meldete sich nach einem schwierigen Jahr nun erfolgreich zurück. „An zwei aufeinanderfolgenden Tagen zu gewinnen, ist wirklich großartig. Das gibt mir wieder viel Selbstvertrauen“, freute sich Bennett im Ziel.

„Alex hat einen tollen Job gemacht“

Kirsch war auf den beiden Etappen am Wochenende bis in die Schlussphase an den vorderen Positionen im Peloton zu sehen. Er verrichtete viel Arbeit, stellte sich in den Dienst seiner Mannschaft und bereitete als letzter verbliebener Teamkollege von Pedersen dessen Sprint vor. Während Kirschs Teamkollege den Tagessieg zweimal knapp verpasste, fuhr der Luxemburger selbst am Samstag als 16. und am Sonntag als 19. ins Ziel. Beide Male in der gleichen Zeit wie der Sieger. Trotz des verpassten Etappenerfolgs bedankte sich Pedersen am Mikrofon von Eurosport bei Kirsch für dessen Arbeit. „Alex hat einen tollen Job gemacht und ist ein perfektes Lead-out gefahren“, sagte der Ex-Weltmeister.

Auch Bob Jungels (Ag2r-Citroën), der zweite Luxemburger Vuelta-Teilnehmer, war am Samstag und Sonntag stets im Hauptfeld und überquerte die Ziellinie an beiden Tagen zeitgleich mit dem Sieger – als 125. und 120.

Das Rote Trikot des Gesamtführenden übernahm am Sonntag der Italiener Edoardo Affini (Jumbo-Visma) von seinem niederländischen Teamkollegen Mike Teunissen. Dieser hatte die Führung am Tag davor ebenfalls von einem Teamkollegen, Robert Gesink (Niederlande), übernommen. Alle drei hatten am Freitag mit Jumbo-Visma das Auftakt-Mannschaftszeitfahren gewonnen. Kirsch wird in der Gesamtwertung an Position 42 geführt (+42 Sekunden), Jungels hat als 79. einen Rückstand von 55 Sekunden.

Am Montag steht der erste Ruhetag der diesjährigen Vuelta an. Für die Fahrer steht dann die Reise aus den Niederlanden ins Vuelta-Heimatland, Spanien an, wo die Rundfahrt am Dienstag fortgesetzt wird. Dann stehen 152,5 Kilometer zwischen den baskischen Städten Vitoria-Gasteiz und Laguardia mit zwei Bergwertungen und einem kurzen Schlussanstieg auf dem Programm. Danach dürfte auch die Gesamtwertung ein erstes Mal durcheinandergewirbelt werden.

• Über
• Letzte Artikel

Joé Weimerskirch

Joé Weimerskirch, Jahrgang 1996, ist seit 2020 Teil der Sportredaktion im Tageblatt. Nach einem Journalismus-Studium an der University of Kent sammelte er erste journalistische Erfahrungen in der Sportredaktion des Luxemburger Wort, ehe er sich dem Tageblatt anschloss. Seit August 2020 berichtet Joé Weimerskirch hier über aktuelle Sportereignisse, mit Schwerpunkt auf Handball.
Kontakt +352 54 71 31 643

jweimerskirch@tageblatt.lu

Letzte Artikel von Joé Weimerskirch (Alle anzeigen)

• Daniel Scheid: „Der Wechsel war nach der Verletzung die Chance, nochmal neu zu starten“ - 19. November 2024.
• Zwischen Klassenunterschied, Komplimenten von Bundesliga-Spielern und Zuversicht - 10. November 2024.
• Zwischen dem HBD und dem Europapokal-Achtelfinale steht eine große Herausforderung - 9. November 2024.