Petingen / Bereits über 630 Einschreibungen in der neuen Musikschule
Ab kommendem September starten die Kurse in der neuen Petinger Musikschule. Das Prunkstück des Hauses, ein Konzertsaal, der Platz für ein 90-köpfiges Orchester und 250 Zuschauer bietet, muss aber noch auf seine Eröffnung warten.
Das Herzstück der Schule ist ein zweigeschossiges Foyer, das durch das gesamte Gebäude führt. Die Unterrichtsräume verteilen sich über die zwei Stockwerke. Eine große Freitreppe im Foyer führt zu den Eingängen des Konzertsaals, der Platz für ein 90-köpfiges Orchester bietet. Hier sollen laut Bürgermeister Jean-Marie Halsdorf Konzerte auf höchstem Niveau veranstaltet werden.
Der Saal, der mit einer 168 Quadratmeter großen Bühne wohl seinesgleichen in der Region suchen wird, sorgt aber zugleich für einen Wermutstropfen. Die komplizierte Fertigstellung, wegen der besonderen Ansprüche, ist in Verspätung geraten. Schöffin Maria Agostino ist vorsichtig in ihrer Einschätzung und hofft, dass der Saal Ende kommenden Jahres fertig sein wird. Bürgermeister Halsdorf zeigt sich optimistisch: „Ich hoffe, dass er zum Nationalfeiertag nächstes Jahr eröffnet werden kann.“
Die Verspätung hat allerdings auch Zusatzkosten mit sich gebracht: Aus den 2019 angesetzten 26 Millionen Euro sind mittlerweile 34 Millionen geworden. Die Schule an sich ist jedoch startklar: Am vorigen 18. Mai nutzten etliche Eltern mit ihren Kindern und zukünftigen Schülern den Tag der offenen Tür, um sich von den Möglichkeiten der Schule zu überzeugen.
Die Einschreibungen haben zwar erst an dem Tag begonnen, doch bis dato haben sich bereits 638 Schüler angemeldet, darunter 179 Erwachsene. Die Einschreibungen laufen noch. Der stetige Anstieg an interessierten Musikschülern war einer der Gründe, warum die Gemeinde beschloss, ein neues Gebäude zu bauen. Das alte Gebäude neben dem Seniorenheim war nicht mehr zeitgemäß, und der große Zulauf an Schülern hatte Wartelisten nötig gemacht.
Platz für 800 Schüler
Bis zu 800 angehende Musiker können in der neuen Schule unterrichtet werden.
„Ein neues, größeres Gebäude bietet natürlich ganz andere Möglichkeiten, einfach nur das alte Konzept aus dem vorherigen Gebäude ins neue verfrachten, geht natürlich nicht“, erklärt die für den Musikunterricht zuständige Schöffin Maria Agostino.
Nicht nur können mehr Kurse angeboten werden, so wurde z.B. ein weiterer Klavierlehrer engagiert, auch wird ab September die Ausbildung an einem weiteren Instrument – der elektrischen Bassgitarre – angeboten. „Bis dato wurden die Interessenten, die sich bei uns für dieses Instrument meldeten, nach Differdingen geschickt. Deren Kurs ist aber mittlerweile überlastet. In Absprache mit Differdingen haben wir nun beschlossen, auch einen Bass-Kurs anzubieten.“ Wer der neue Basslehrer (oder -lehrerin) sein wird, konnte Agostino noch nicht sagen: Die Stelle wurde gerade erst ausgeschrieben.
Die Zusammenarbeit mit den anderen Musikschulen der Umgebung funktioniere gut, sagt Agostino. Die Frage der Bass-Schüler sei nur ein Beispiel.
Ein Schüler kostet die Gemeinde rund 3.500 Euro; doch auf wie viel sich die Kosten für die Gemeinde insgesamt belaufen werden, konnte Bürgermeister Halsdorf zum gegebenen Zeitpunkt nicht sagen. Das hänge einerseits von der staatlichen Unterstützung ab, und die variiere je nachdem, welches Instrument das Kind spielt, und andererseits von den Zuwendungen der Gemeinden, aus denen Schüler nach Petingen zum Musikunterricht gehen, wie z.B. Sanem, Käerjeng, Differdingen, Dippach und Esch/Alzette, aber auch Aubange und Messancy.
Die Sache mit dem Klavier
Um wie oben erwähnt Konzerte auf höchstem Niveau anbieten zu können, hat die Gemeinde beschlossen, in einen Qualitätsflügel zu investieren. Pianisten, die in Petingen auftreten werden, können sich auf nichts weniger als einen „Steinway“ freuen.
Anlässlich der Budgetvorstellung des Jahres 2024 im vorigen Dezember sorgte eine diesbezügliche Bemerkung der Rätin Raymonde Conter-Klein (CSV) für Kopfschütteln. Sie wunderte sich, ob es wirklich nötig sei, dass die Gemeinde allein für einen Flügel fast 180.000 Euro ausgebe. Wenn solch ein Instrument gebraucht werde, könnte man es doch auch ausleihen, meinte die Rätin damals. Als die Entscheidung für die Schule fiel, war sie allerdings noch die für die Musikschule zuständige Schöffin.
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