Covid-19-Taskforce / Reiseverhalten könnte großen Einfluss auf die Entwicklung der Fallzahlen haben
Es gibt eine große Unbekannte bei den Projektionen der Fallzahlen für Ende 2020: die Urlaubssaison bzw. das Verhalten der Reisenden. Das geht aus dem Bericht der Covid-19-Taskforce hervor, der am Freitag ergänzt wurde. Mit verringerter sozialer Interaktion könne man aber zumindest die Anzahl an Hospitalisierungen nach unten drücken – denn gerade bei Risikopatienten kann ein Krankenhausaufenthalt unabdingbar werden.
Die Covid-19-Taskforce hat am Freitag ein Update zu ihrem Lagebericht vom Sonntag geliefert. Während man sich am Anfang – zumindest von offizieller Seite – noch nicht ganz sicher war, ob von einer zweiten Welle die Rede sein kann, ist die Antwort mittlerweile recht eindeutig: „Die hohe Zahl der neu infizierten Personen in den vergangenen Wochen hat mit einer Verdopplungszeit von etwa acht Tagen bis zum 19. Juli deutlich auf eine zweite Welle hingewiesen“, schreiben die Verfasser des Berichts. Auch für die relativ niedrigen Fallzahlen in der vergangenen Woche – an einigen Tagen lag die Zahl teils weit unter 100 – gibt es zumindest eine Erklärung.
Der Rückgang an Neuinfizierten in der Statistik sei nicht etwa darauf zurückzuführen, dass sich das Virus weniger ausbreite, sondern könne auf den Beginn der Feriensaison und/oder auf die Unterbrechung der Infektionsketten durchs Contact-Tracing sowie Large Scale Testing zurückgeführt werden. Dennoch gebe es immer noch Tage, an denen mehr als 100 Fälle erfasst werden und an denen das Contact-Tracing-Team an seine Grenzen stoße, steht im Bericht der Taskforce.
Die große Frage ist aber: Wie benehmen sich die Leute im Urlaub? Werden sich die Reisenden an die Hygieneregeln halten? Und was passiert, wenn sie wieder nach Luxemburg zurückkommen? Da diese Faktoren einen großen Einfluss auf die epidemiologische Dynamik in Luxemburg haben werden, können die Experten der Covid-19-Taskforce bei ihren Projektionen der Covid-19-Fälle in Luxemburg nur auf besagte Unsicherheiten hinweisen.
Einfluss von Reiseverhalten nicht berücksichtigt
Das Grundszenario vom Report am Sonntag wurde mit dem Update am Freitag nur um die neuen Regeln bezüglich der Einschränkungen von Privatpartys und öffentlichen Treffen ergänzt – der einzige Urlaubsaspekt, der mit einberechnet wurde, ist der „Congé collectif“ im August. Die Grafiken zeigen, dass die Fallzahlen noch bis Oktober/November gewaltig ansteigen können – bereits im September soll die rote Linie laut dem Bericht überschritten sein, womit die Tracing-Teams mit ihrer Arbeit nicht mehr hinterherkommen würden. Bei den Hospitalisierungszahlen zeigt sich die Spitze im Dezember, dann wären 50 Prozent mehr Plätze in Luxemburgs Krankenhäusern nötig, als tatsächlich zur Verfügung stehen.
Anders sieht das Szenario aus, wenn Risikopatienten geschützt werden – also mit reduzierten sozialen Interaktionen für Menschen über 65, mit einer um 60 Prozent verringerten Interaktion zwischen jungen Menschen und mit einer 50-prozentigen Reduzierung der Interaktionen in Geschäften, Restaurants und im öffentlichen Transport. So könnte die Anzahl der Hospitalisierungen laut dem Bericht um ganze 18 Prozent gesenkt werden.
Die tatsächliche Entwicklung der Zahlen und der benötigten Plätze in den Krankenhäusern hängt jedoch letztlich vom Reiseverhalten der Urlauber und von ihrem Umgang mit Risikopersonen ab. Party am Ballermann und im Anschluss mit Oma und Opa essen gehen soll also lieber noch unterlassen werden.
Ja, ja die Reiserückkehrer.. Dazu ein Vermerk. Als im Juni der Flughafen wiedereröffnet wurde ging die Ralley der Flüge nach Portugal wieder los. Luxair, TAP und Easyjet unterboten sich gegenseitig mit Spotpreisen. Gleichzeitig wurde damals Portugal von vielen Ländern zum Corona-Risikogebiet deklariert. Hat man auch nur einmal daran gedacht bei den Rückkehrern genauer hinzuschauen? Nö natürlich nicht. Lieber setzt man die eigene Bevölkerung der Gefahr aus als den leisesten Anflug von Xenophobie aufkommen zu lassen obschon die sanitären Voraussetzungen durchaus gegeben gewesen wären und man eingehende Kontrollen hätte justifizieren können. Nur zur Info : Österreich hat noch vorletzte Woche sämtliche Direktflüge zwischen Portugal und Österreich untersagt.
Wieso? Kommt jemand infiziert vom Ballermann, dann brauchen sie doch nicht Hinz und Kunz hierzulande anzurufen ob die nicht infiziert wurden.
Was ich auch nicht verstehe, meine Handynummer haben gerade mal 4 Personen, wie jemand mich anrufen sollte, ist mir schleierhaft.
Ist es denn so wichtig momentan zu Urlauben? Mir persönlich ist Erholung in anderen Ländern nicht so wichtig, es geht doch darum das fiese Virus nicht unachtsam zu verbreiten. Wer Garten oder Terasse hat ist klar im Vorteil. Wer diesen Luxus nicht besitzt, Luxemburg bietet Natur pur. Wandern und dann Picknick und die Welt ist doch schön, Erholung ist garantiert🌲🌻🌳
Bleiben sie bitte alle gesund❣❣❣