/ Besuch der Kolla-Delegation bleibt bei allen in guter Erinnerung
Es war eine ebenso abwechslungsreiche wie anstrengende Woche für die fünf Mitglieder der Tinkunaku-Gemeinschaft der Kolla-Indianer aus dem Nordwesten Argentiniens, die noch bis kommenden Montag (7.10.) in Luxemburg zu Gast sind. Politische Gespräche, eine Audienz beim Großherzog, die Verabschiedung einer neuen Resolution betreffend die Partnerschaft mit der Gemeinde Roeser … und eine Vernissage der besonderen Art standen unter anderem auf dem gut gefüllten Besuchsprogramm.
Im Frühjahr hatte die Roeser Gemeindeverwaltung zur Teilnahme an einem Kunstprojekt geladen: Aus Anlass des für den Herbst 2019 angekündigten Besuches einer Delegation der Kolla-Indianer im Rahmen der seit mehr als 25 Jahren bestehenden Partnerschaft zwischen den Indigenen aus Argentinien und der kleinen Gemeinde im Süden Luxemburgs sollten Bilder gemalt werden, die einen Bezug zu den Themenbereichen Frieden und Solidarität, Umwelt- und Klimaschutz und Biodiversität haben.
Empfang im Edward-Steichen-Kulturzentrum
Der Aufruf blieb nicht unerhört und 14 kleine und große Hobbykünstler – Anne Goergen, Claude Pater-Hansen, Martine Schou-Vallender, Gaby Fusenig, Hanne Nowacki, die Familie Schäfer-Ballmann, Toni, Félix und Lou Bodson, Brigitte Feierstein, Gaby Krein, Charlotte Wild, Michèle Frieseisen, Marlies Schlußnuß, Karen Van Hilten und Monique Heinz – setzten ihre Gedanken zu den vorgenannten Themen auf individuelle, fantasievolle Weise mit Farben und Pinsel um.
Kleine und große Hobbykünstler aus Roeser haben anlässlich des Besuches der Delegation aus Argentinien Bilder zu den Themen Biodiversität, Frieden und Solidarität sowie Umwelt- und Klimaschutz gemalt. Als großformatige Drucke verschönern diese nun die Sichtschutzplatten entlang der Baustelle zum neuen Schulcampus in Berchem.
Die Gemälde im DIN-A3-Format wurden anschließend in der Druckerei Nico Reding vergrößert auf wetterfeste Planen gebracht und schließlich an den Sichtschutzwänden der Baustelle zum neuen Schulcampus – der bereits beeindruckende Ausmaße angenommen hat – angebracht.
Im Rahmen einer Vernissagefeier, zu der sich neben den Gemeindeverantwortlichen und der Delegation aus der argentinischen Provinz Salta auch ein Großteil der Teilnehmer eingefunden hatten, bedankte sich Bürgermeister Tom Jungen für den Einsatz der Hobbykünstler. „Wir werden sehen, ob die Drucke tatsächlich den klimatologischen Bedingungen standhalten und den Winter heil überstehen werden“, sagte er, „auf jeden Fall wollen wir die Kunstwerke archivieren und hierzu gegebenenfalls neue Drucke realisieren. Die Originale werden die Künstler zurückerhalten.“ Mit einem Empfang im Kulturzentrum „Edward Steichen“ in Biwingen ging der Donnerstagabend dann gemütlich zu Ende.
Neue Resolution verabschiedet
Offiziell begrüßt wurden die fünf Angehörigen der Kolla-Gemeinschaft Tinkunaku aus den Dörfern Los Naranjos, Rio Blanquito, Angosto de Parani und San Andres – kleine Dörfer in der gebirgigen Landschaft der Provinz Salta –, wo insgesamt etwa 450 Familien (rund 2.250 Menschen) leben, bereits am vergangenen Samstagabend im Blouet-Festsaal. Das ehemalige Mitglied des Roeser Schöffenrates, Raymond Becker, Vorreiter der Partnerschaft, hatte dabei anlässlich einer Ansprache auf den Klimanotstand und die immer noch angespannte Lage der argentinischen Indianer hingewiesen.
Am Montag wohnten die weit gereisten Gäste einer außerordentlichen Gemeinderatssitzung bei, wo die Partnerschaft durch eine neue Resolution weiter gefestigt werden konnte.
Dem Publikum war anschließend die Heimat der Kolla mittels einer Fotopräsentation vorgestellt worden. Am Montag verabschiedete der Roeser Gemeinderat in einer außerordentlichen Sitzung eine neue Resolution bezüglich der Partnerschaft. Dabei hießen alle die weitere Unterstützung der Gemeinschaft durch die luxemburgische Südgemeinde gut. Die langjährige Partnerschaft konnte demnach durch den Besuch, der am Montag zu Ende geht, gefestigt werden.
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