Irland-Visite / Bettel: „Ein Partner, dem wir trauen können“
Aus Konkurrenten werden Partner. So lautet die offizielle Ansage nach der Arbeitsvisite von Premierminister Xavier Bettel und Finanzministerin Yuriko Backes nach Irland. Rückblick auf 30 Stunden auf der Grünen Insel.
Ein sichtlich zufriedener Premierminister erscheint am Mittwochmorgen auf der Abschlusspresskonferenz in Dublin. Die Luxemburger Mission in Dublin hat nur knappe 30 Stunden gedauert – und hat die Erwartungen der Luxemburger Delegation offenbar erfüllt. „Die Mission bindet sich vollends in unsere Strategie ein, nach mehr Möglichkeiten im EU-Binnenmarkt Ausschau zu halten“, erklärt Cindy Tereba die Entscheidung der Handelskammer, nach Dublin zu kommen. Die Konkurrenzsituation am Finanzmarkt habe dabei den Blick auf andere Sektoren etwas verstellt. Mit den rund 32 teilnehmenden Unternehmen aus Luxemburg habe man jedoch feststellen können, dass es besonders im Bereich der „Digital Economy“ und im Logistiksektor wie auch im Schifffahrtsbereich interessante Überschneidungen gibt. „Dadurch dass die Minister als Türöffner dabei waren, haben wir eine große Offenheit des irischen Marktes festgestellt“, sagt Tereba. „Mit der Öffnung der Luxemburger Botschaft in Dublin ist für unsere Unternehmen auch ein Ansprechpartner direkt vor Ort.“
Tatsächlich hat Luxemburg als letztes der EU-Mitgliedsländer eine Botschaft in Dublin eröffnet. „Mit der Botschaft in Dublin vertiefen wir unser Netzwerk“, ist Xavier Bettel von diesem Schritt überzeugt. Auch deshalb, weil man mit Irland in vielen europäischen Fragen Seite an Seite stehe – paradoxerweise auch, wenn es um die Verteidigung der Interessen der Finanzplätze geht. Genau in dem Punkt also, in dem man sich untereinander Konkurrenz macht. In bilateralen Gesprächen hat Finanzministerin Yuriko Backes auch die „Unshell“-Direktive der EU mit ihrem Amtskollegen angesprochen. Die Direktive will Briefkastenfirmen, die nur zu Steuerzwecken gegründet werden, eindämmen. „Problematisch ist vor allem der Umfang der Direktive sowie der Umstand, dass grenzüberschreitende Operationen erschwert werden“, erklärt Backes.
So verlässt man Dublin nach den vorgezogenen Feierlichkeiten zu Nationalfeiertag eher als Partner denn als Konkurrent, scheint die Message von Bettel und Backes auf der Pressekonferenz zu sein. „Ein Partner, dem wir trauen können“, resümiert Bettel.
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„Problematisch ist vor allem der Umfang der Direktive sowie der Umstand, dass grenzüberschreitende Operationen erschwert werden“, erklärt Backes.
Dann sagt doch einfach, dass die EU uns immer mehr hindert, zu profitieren.