/ Bettel hält Ansprache zum Nationalfeiertag: „Schüler haben recht, wenn sie wegen des Klimas Alarm schlagen“
„Wir können mit großer Zuversicht nach vorne schauen“, sagte Premierminister Xavier Bettel in seiner Rede zum Nationalfeiertag überzeugt. Er beschwört in seiner Ansprache die üblichen Themen: Luxemburgs multikulturelle und offene Gesellschaft, Anerkennung für die Opfer früherer Generationen, eine solide wirtschaftliche Lage, ein gutes Sozialsystem. Doch dann schneidet der Premier zwei Themen an, die Luxemburg in den vergangenen Wochen und Monaten bewegt haben: die Klimastreiks der Luxemburger Schüler und der Tod des ehemaligen Großherzogs Jean.
„Wenn es um die Zukunft unseres Planeten geht, müssen wir unsere Einstellung infrage stellen“, sagte Bettel. „Die Schüler haben recht, wenn sie darauf aufmerksam machen, dass der Klimawandel die größte Aufgabe unserer Zeit ist.“ Weltweit sind Schüler in den vergangenen Monaten dem Beispiel der Schwedin Greta Thunberg gefolgt und haben für einen radikalen Wandel der Klimapolitik gestreikt. Auch in Luxemburg haben sich im März 15.000 junge Menschen mobilisiert, um ihren Forderungen Gehör zu verschaffen. Sie wurden dafür teils heftig kritisiert. Vor einigen Wochen, nur zwei Tage vor den Europawahlen, blockierten Schüler Teile der Roten Brücke. Die luxemburgische Regierung hat sich seit den Aktionen mehrfach mit den jungen Aktivisten getroffen, um sich ihre Sorgen und Forderungen anzuhören.
Klimastreiks und ein Todesfall
„Wir müssen aber vor allem auf internationaler Ebene aktiver werden – und auch dort Alarm schlagen. Wir können die Klimakrise nur global meistern und Luxemburg war, ist und bleibt eine der Stimmen, die mehr Engagement fordern“, sagte Bettel in seiner Rede. Ob eine globale Lösung tatsächlich machbar ist, bleibt abzuwarten. Schon beim Europagipfel diese Woche konnten sich die Mitgliedstaaten nicht auf eine Verschärfung der Klimaziele einigen.
„Seine Disziplin, seine Beständigkeit, sein Mut und seine Loyalität sind die Werte, die uns miteinander verbinden und ihn zu einem wirklichen Vorbild machen“, so erinnert Bettel in seiner Rede an Großherzog Jean. „Sein Verlust wird uns noch lange begleiten.“ Bettel hebt besonders das Engagement des ehemaligen Großherzogs für den Respekt gegenüber Mensch und Natur hervor.
Hier die komplette Rede des Premierministers zum Nachlesen:
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“ Et ass muer en Dag, wou mer iwwer eis elwer nodenken ….“ Das sollte man nicht nur am Nationalfeiertag, sondern jeder Einzelne jeden Tag tun. Am Tagesende eine persönliche Bestandaufnahme machen.