Luxemburg / Bienenvölker bedroht: Asiatische Hornisse breitet sich weiter aus
Die Asiatische Hornisse bedroht die einheimischen Bienenvölker. Die Einwanderung der tropischen Art ist dabei kaum aufhaltbar. Was jedoch getan werden kann, schreibt Landwirtschaftsministerin Martine Hansen (CSV) in einer Antwort auf eine parlamentarische Frage.
Von acht bis rund 13 Prozent Verluste an Bienenvölkern sind in den vergangenen fünf Jahren jährlich in Luxemburg verzeichnet worden. Das antwortet Landwirtschaftsministerin Martine Hansen (CSV) auf eine parlamentarische Anfrage der DP-Abgeordneten André Bauler und Luc Emering. Die asiatische Hornisse, die seit fast vier Jahren in Luxemburg lebt, hat hierzu beigetragen. Auch die Varroamilbe hat zu diesen Verlusten geführt. Genaue Angaben kann die Ministerin jedoch keine machen, da die Verluste „multifaktoriell“ sind. Zudem sei diese Art von Milben in den Luxemburger Bienenvölkern stark verbreitet und zähle nicht zu meldepflichtigen Krankheiten.
Die asiatische Hornisse
Zum ersten Mal wurde die asiatische Hornisse (Vespa velutina) im September 2020 in Luxemburg gesehen, dies in Junglinster. Noch im selben Jahr wurden unter anderem in Esch, Beckerich und Ingeldorf Individuen und Nester entdeckt, was auf eine flächendeckende Präsenz dieser Hornissenart schließen lässt. Im vergangenen Jahr wurden offiziell 30 Nester gefunden. Die Meldungen der vergangenen vier Jahre stammen vor allem aus dem Süden und dem Zentrum des Großherzogtums, so die Ministerin. Vereinzelt gab es jedoch auch Meldungen aus der Moselgegend, dem Müllerthal und dem Ösling. Weiter schreibt Hansen, dass durch den Klimawandel damit zu rechnen sei, dass sich diese tropische Art in Luxemburg noch weiter ausbreiten wird.
Die asiatische Hornisse ist in Süd- und Zentraleuropa schon etabliert und breitet sich immer weiter aus. Ihr Einwanderung könne daher in Luxemburg kaum rückgängig und auch nicht aufgehalten werden, schreibt die Ministerin. Die einzige reelle Option bestehe daher darin, die Art und ihren Einfluss auf die einheimische Biodiversität und insbesondere auf die Bienenvölker im Auge zu behalten und ein möglichst positives Zusammenleben anzustreben. Es wird daher aktuell versucht, die Anzahl dieser Hornissen so gering wie möglich zu halten und gleichzeitig die Widerstandsfähigkeit unserer Ökosysteme zu erhalten und zu stärken, um ein natürliches Gleichgewicht zu erreichen.
„Die Öffentlichkeit soll weiter sensibilisiert werden“, schreibt Hansen und ruft die Menschen daher auf, Nester der Hornissen der Naturverwaltung zu melden. Diese können dann „gezielt beseitigt“ werden, sodass sich große Kolonien erst nicht entwickeln können. Somit sollen potenziell negative Auswirkungen möglichst effizient reduziert und die weitere Ausbreitung gebremst werden. Bienenzüchtern rät die Ministerin, Schutzvorrichtungen in den Eingängen ihrer Bienenstöcke anzubringen, um Honigbienen vor bestimmten Fallen zu schützen. Weiter rät Hansen dringend davon ab, selbst Fallen aufzubauen, wie zum Beispiel Flaschen mit Ködern. Denn diese Methode würde nicht zur Reduzierung der Gesamtpopulation beitragen, sondern auch dazu führen, dass nützliche und bedrohte Insekten darin gefangen werden.
Für die Bienen aufs Mähen verzichten
Die Initiative „Méin net am Mee“ ruft zudem dazu auf, den Rasen im Mai nicht zu mähen. Die Maßnahme zielt darauf ab, für eine naturschonendere Pflege von Wiesen zu sensibilisieren und auf diese Weise wichtige Lebensräume und Nahrungsquellen für heimische Tierarten zu schaffen. Viele heimische Insekten, wie Wildbienen, sind auf die einheimischen Wildblumen als Nahrungsquelle angewiesen, und diese können durch eine Umstellung der Mähpraktiken besser gedeihen. Die Gemeinden des Naturpark Our nehmen in diesem Jahr an der Initiative teil, weshalb der Naturpark Our dazu aufruft, Fotos von ungemähten Wiesen per Mail einzusenden.
Die Initiative steht allen offen, sowohl Privatpersonen als auch Organisationen. Informationen sind auf der Website insekten.lu zu finden.
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