Schulstart / Bildungsminister Meisch besucht Düdelinger Schule Ribeschpont
Am Montag fand die zweite „Rentrée“ des Schuljahres statt. Um sich ein Bild vor Ort über die Organisation und den Ablauf zu machen, besuchte Bildungsminister Claude Meisch die Ribeschpont-Schule in Düdelingen.
Das Fazit am Montagmorgen war einheitlich: Minister Claude Meisch, Schulschöffin Josiane Di Bartolomeo-Ries, Bürgermeister Dan Biancalana sowie der Präsident des Schulkomitees, Nicolas Georges, schlussfolgerten, dass die Kinder froh seien, nach diesen Wochen in die Schule zurückkehren zu können. Die Schulkinder bestätigten im Laufe des Besuchs diesen Eindruck.
Von den mehr als 1.900 Grundschülern drückt die Hälfte wieder die Schulbank. Dazu kommen die Kinder der sog. B-Gruppe, die betreut werden müssen. Beim Besuch am Montag sah sich der Minister einige der neu gestalteten Klassensäle sowie den Schulhof an. Er suchte dabei auch das Gespräch mit den Lehrern und Schülern. Die Kinder zeigten sich doch etwas schüchtern, als der Minister mitsamt Journalisten und Fotografen in den Klassensaal kam.
Die Schule Ribeschpont mit neun Klassen ist eine jener Schulen der „Forge du Sud“, bei denen auf die Turnsäle ausgewichen werden muss. Alles in allem seien die ersten Stunden sehr gut verlaufen, erzählte der Präsident des Schulkomitees, Nicolas Georges. Bei Schulbeginn verlief das Ankommen der Schüler sogar schneller als geplant.
Großer organisatorischer Aufwand
Doch bevor am Montag der Startschuss fiel, stand in den letzten Wochen ein organisatorischer und logistischer Kraftakt auf dem Programm. Neben der Aufteilung in die A- und B-Gruppen mussten ganze Klassen umziehen. Um die Betreuung am Nachmittag garantieren zu können, fehlten 50 Personen, die kurzfristig gefunden und eingestellt werden mussten. Am Freitag fanden in den Schulen „Trockenübungen“ statt, um die Abläufe testen zu können.
Wie Schulschöffin Josiane Di Bartolomeo-Ries erklärte, plane man momentan die Betreuung für die kommenden Schulferien. Das Ganze sei natürlich viel Arbeit gewesen, vor allem, da jegliche Erfahrungswerte fehlen. Doch bisher sei jeder willens gewesen, sich anzupassen und nach Lösungen zu suchen, so Bürgermeister Dan Biancalana.
Von einer Lehrerin hieß es, dass die restlichen Schulwochen des Jahres dazu genutzt werden, das bisher Erlernte zu festigen. An den Mundschutz hatten alle Schüler gedacht, einige behielten ihn auch während des Unterrichts an. Neben den weit auseinander aufgestellten Schulbänken hält auch Plexiglas Einzug im Klassensaal. In die Pausen gehen die Gruppen zeitlich versetzt. Die Schulhöfe sind eingeteilt in Zonen, in denen sich die einzelnen Klassen aufhalten dürfen. Das war am Montag sicherlich das ungewöhnlichste Bild: Anstelle des gewohnt lebhaften Pausenhofs mit viel Kindergeschrei sieht man jetzt die Kinder weit verteilt über die gesamte Fläche in kleinen Gruppen spielen.
Eine Übergangsphase
„Die Kinder waren noch nie so froh, in die Schule gehen zu können“, schätzte Minister Meisch die Situation nach den ersten Feedbacks ein. Der Großteil halte sich an die vorgeschriebenen Maßnahmen. Auch beschrieb er die gegenwärtige Situation als Übergangsmodell, bis weitere Entscheidungen getroffen werden könnten. Er zumindest hoffe, dass bereits vor den Sommerferien weitere Lockerungen kommen könnten. Doch das sei ganz vom Virus abhängig. Im September soll die „Rentrée“ in größerer Normalität ablaufen, wenn auch nach wie vor unter Sicherheitsmaßnahmen.
Das Homeschooling habe gut funktioniert, doch es sei natürlich nicht das Gleiche, wie wenn der Lehrer den Schüler vor sich hat. Die Neustart sei zu diesem Zeitpunkt wichtig, um dieses Jahr abschließen zu können. Die Schule vermittle auch soziale Kompetenzen, so der Minister weiter. Die Situation jetzt, in der die Kinder nur alle zwei Wochen Schule haben, könne jedoch kein Dauerzustand sein. Zumindest sei es aber ein großer Schritt in Richtung Normalität. Dahinter stecke enorm viel Arbeit und die neue Organisation sei extrem aufwendig gewesen, da für jede Schule einzeln geplant werden musste, sagte Meisch, bevor er sich weitere Klassensäle ansah.
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