/ Bommeleeër-Prozess: Justiz nimmt drei ehemalige Beamte der „Sûreté“ ins Visier
Nach 177 Sitzungstagen wurde der „Bommeleeër“-Prozess bekanntlich am 2. Juli 2014 auf unbestimmte Zeit ausgesetzt. Seitdem befinden sich sechs Personen im Visier der Justiz. Nun gibt es indes ein völlig neues Moment.
Wie RTL am Mittwoch meldete, sollen drei ehemalige Beamte der „Sûreté“, der heutigen „Police judiciaire“, gegebenenfalls wegen Falschaussagen und Meineid angeklagt werden. Die Betroffenen ermittelten einst im Dossier „Bommeleeër“. Dabei handelt es sich um den heute 82-jährigen Chefkommissar Paul Haan und seine beiden ehemaligen Arbeitskollegen Guillaume Büchler und Lucien Linden. Haan wurde in der Branche wegen seiner Kompetenz stets sehr geschätzt und galt als „incorruptible“, schreibt RTL in seiner Meldung.
Im Rahmen des Prozesses hatte Haan am 22. Oktober 2013, dem 77. Prozesstag, bezeugt, dass er im „Bommeleeër“-Dossier von seinen Vorgesetzten stets ausgebremst worden sei. Die Ermittlungsarbeiten seien deshalb nicht oder nur unzureichend vorangekommen. Ihm seien stets Steine in den Weg gelegt worden, so Haan. Weshalb er und seine beiden Kollegen Guillaume Büchler und Lucien Linden am 17. Oktober 1985 vom damaligen Kripo-Chef Armand Schockweiler nach Brüssel bestellt worden waren, um Ben Geiben zu beschatten, blieb im Rahmen des Prozesses indes ungeklärt. Fakt ist aber, dass die besagte Beschattung nie stattfand.
Hausdurchsuchung und tagelanges Verhör
Die Justiz sah Ben Geiben jahrelang als einen der Drahtzieher in der „Bommeleeër“-Affäre an. Im Jahr 1979 hatte er die „Brigade mobile de la Gendarmerie grand-ducale“, kurz BMG, gegründet. Zudem hatte er Marc Scheer und Jos Wilmes rekrutiert. Die beiden waren als Autoren, Co-Autoren und Komplizen bei den Attentaten angeklagt. Neben den Zerstörungen durch die Bomben wurden ihnen ebenfalls Brandstiftung und versuchter Mord in zwei Fällen zur Last gelegt.
Zurück zu den drei ehemaligen Beamten Haan, Büchler und Linden: Drei Jahre nach dem Prozess hatten sie zu Hause „Besuch“ von der „Police judiciaire“ bekommen. Bei der Hausdurchsuchung im Jahr 2017 wurden unter anderem Computer und Unterlagen konfisziert. Zudem wurden die drei tagelang verhört.
Laut RTL hat der leitende Untersuchungsrichter Ernst Nilles nun vor, die ehemaligen Beamten wegen Falschaussagen und Meineid anzuklagen. Ihnen wird also zur Last gelegt, die Wahrheit nicht, teilweise oder gar falsch wiedergegeben zu haben. Die Schatten der Vergangenheit sind durch dieses neue Moment auf jeden Fall zurück.
Ermittelt wird ferner gegen den ehemaligen Kommandanten der Gendarmerie Aloyse Harpes, die ersten beiden Generaldirektoren der „Police grand-ducale“, Charles Bourg und Pierre Reuland, den Ex-„Sûreté“-Direktor Armand Schockweiler, „Brigade mobile“-Mitglied und „Commissaire en chef“ Marcel Weydert und den ehemaligen Generalsekretär der „Police grand-ducale“ Guy Stebens.
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Wetten, dass alle wieder an retrograder Amnesie leiden, vom Arzt bescheinigt.
Ween kann sech dann nach erenneren waat hien virun 35 Johr, Daag fir Daag gemeet huet ??
Di Verschleefung get ob d’Kaap vun der Justiz, dei muss als Motor vun der Untersuchung schaffen !
3 „kleng Fesch“ Falschaussoen fir ofzelenken an déi deck ze schützen. Gratis?
Vun wiem koum den Uerder fir déi Falschausoen ze machen? An wien huet dat gesponsort? Den klengen dommen Lëtzebuerger get dat nie gewuer well d’Wouricht net duerf rauskommen.
Eng Verschwörung dierft kaum dobäi sinn, op d’mannst net vun héijer Stell vum Staat aus. Innerhalb vun der Gendarmerie… eng aner Geschicht.
Dovun ofgesi wéilt ech awer léiwer wëssen, wat genee hinnen als Falschausso virgeworf gëtt, also wat si genee d’Wourecht net iwwer d’Observatioun vum Geiben gesot ze hunn.
Wer ist eigentlich noch mit Herz und Seele an Aufklärung an diesem anscheinend unlösbaren Fall interessiert? Alles verjährt irgendwann mal, bloß diese neverending Story wird krampfhaft am Leben erhalten… (damit die nächste Generation auch noch was davon hat?)
Ich kenne die Statuten nicht genau, deshalb hier eine Vermutung: Terrorismus o.ä ohne jegliche Verjährungsfrist. Das Dossier war zudem immer aktiv und da versuchter Mord ebenfalls im Topf ist, dürfte auch das eine Rolle spielen (zumal Mord bei uns meines Wissens nach nicht verjähren kann).