In der Londoner Innenstadt ist das historische Somerset House einer größeren Katastrophe entgangen. Feuerwehrleute kämpften dort am Samstag gegen einen Brand – nach mehreren Stunden waren die Flammen eingedämmt. Beschädigt wurde nur ein kleiner Teil des großen Gebäudes, das als Kulturzentrum genutzt wird.

„Teile des dritten Stockwerks und das Dach am Westflügel des Gebäudes wurden von dem Feuer beschädigt“, teilte die Feuerwehr mit. Rund 120 Feuerwehrleute waren im Einsatz, der Brand sei gegen Abend unter Kontrolle gewesen.

Die Geschichte des Somerset House an der Themse reicht mehrere Jahrhunderte zurück. Zentrale Gebäudeteile stammen aus dem 18. Jahrhundert. Auch Dreharbeiten fanden dort statt, zum Beispiel für „Die Herzogin“ mit Keira Knightley und „James Bond“.

Schwieriger Einsatz für Feuerwehrleute

Gegen Samstagmittag gingen die ersten Alarmrufe bei der Feuerwehr ein. Sowohl das Alter als auch die Bauweise des Gebäudes seien eine Herausforderung gewesen, sagte Keeley Foster von der Feuerwehr. Die Einsatzkräfte hätten unter anderem eine 64 Meter hohe Drehleiter einsetzen müssen. Die Brandursache ist unklar.

In dem Gebäudekomplex liegt auch die Courtauld Gallery, zu deren Kunstsammlung Gemälde von Édouard Manet und Vincent van Gogh gehören. Die Sammlung blieb verschont. Nach Angaben des Direktors des Somerset House Trust, Jonathan Reekie, brach das Feuer in einem Flügel aus, in dem vor allem Büros und Versorgungseinrichtungen liegen.

„Es ist zu früh, um sich zum Zustand des Gebäudes zu äußern, aber ich bin dank der Bemühungen der Rettungskräfte zuversichtlich, dass der Schaden nur einen kleinen Teil des Gebäudes betrifft“, sagte Reekie am Samstagabend. Teile des Somerset House sollen geschlossen bleiben, die Courtauld Gallery soll wieder öffnen.

Spezialisten untersuchen Brandursache

Das Gebäude liegt in der Nähe von Covent Garden, zwischen dem Parlamentsviertel mit der bekannten Glocke Big Ben und der St. Paul’s Cathedral weiter östlich in der Stadt. Der Innenhof wird regelmäßig für Veranstaltungen genutzt, im Winter zum Beispiel zum Eislaufen. Am Samstag war eine Breakdance-Veranstaltung geplant, die dann abgesagt wurde.

Vor Eintreffen der Feuerwehr hatten etwa 150 Mitarbeiter und Besucher das Gebäude verlassen, wie die Feuerwehr mitteilte. Es gebe keine Verletzten. Der Rettungsdienst rief zwischenzeitlich dazu auf, die Gegend wegen der starken Rauchentwicklung möglichst zu meiden. Geschäfte sollten Fenster und Türen schließen. Spezialisten sollen jetzt ermitteln, warum der Brand ausgebrochen ist.

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