Deutschland / Brandenburg: dünn besiedelt und etwa so groß wie Belgien
Brandenburg ist das fünftgrößte Bundesland und mit einer Fläche von etwa 29.700 Quadratkilometern fast so groß wie Belgien. Allerdings leben dort nur etwa 2,58 Millionen Menschen – ein großer Teil der Fläche wird von Wäldern, Gewässern und Naturparks bedeckt. Viele Menschen konzentrieren sich zudem im Berliner Umland. Dort liegt auch die Hauptstadt Potsdam, mit 187.000 Einwohnern größte Stadt des Landes.
Mit einem Bruttoinlandsprodukt (BIP) von etwa 97,5 Milliarden Euro lag Brandenburg 2023 im Bundesländervergleich auf Rang elf. 2,4 Prozent der deutschen Wirtschaftsleistung wurden dort erbracht. Pro Kopf betrug das BIP etwa 37.800 Euro – rund 11.000 Euro weniger als der Bundesschnitt von 48.750 Euro. Die Wirtschaft wuchs zuletzt allerdings stärker als in anderen Bundesländern. Die Arbeitslosenquote lag zuletzt mit 6,1 Prozent etwa im Bundesschnitt.
In Brandenburg gibt es große Unterschiede zwischen dem Berliner Umland und strukturschwachen ländlichen Regionen. Rund um die Hauptstadt finden sich unter anderem auch größere Industrieansiedlungen, etwa der umsatz- und beschäftigungsstarken Autoindustrie. Für Diskussionen sorgte etwa der Bau eines Werks des US-Elektroautobauers Tesla in Grünheide.
Die Ausstrahlung Berlins schlägt sich auch in der demografischen Entwicklung nieder. Seit zehn Jahren gewinnt Brandenburg durch Zuzug Einwohner dazu, anders als die anderen ostdeutschen Ländern blieb dem Land nach der Wende ein dramatischer Aderlass erspart. Es hat heute etwa so viele Bewohner wie 1990. Dies gilt aber nicht für ländliche Gebiete wie die Landkreise Uckermark oder Spree-Neiße, wo die Bevölkerung stark schrumpft.
Hochburg der SPD
Historisch bildete Brandenburg den Kern des Königreichs Preußens und war eine seiner Provinzen. Die Hauptstadt Potsdam spiegelt dies mit ihren Schloss- und Gartenanlagen wie dem unter König Friedrich dem Großen erbauten Sanssouci wider. Die heutige Bundeshauptstadt Berlin war lange nur ein Teil der Provinz Brandenburg.
Endgültig aus Brandenburg herausgelöst wurde Berlin erst nach der deutschen Niederlage im Zweiten Weltkrieg. Nach der Wiedervereinigung gab es Pläne für eine Fusion von Berlin und Brandenburg. Ein entsprechender Staatsvertrag scheiterte 1996 aber in einer Volksabstimmung an den Brandenburgern. Die Berliner stimmten dafür.
Seit der Wiedervereinigung ist Brandenburg eine Hochburg der SPD. Erster Ministerpräsident war Manfred Stolpe, der zwölf Jahre lang teilweise allein regierte. Ihm folgte 2002 Matthias Platzeck, der erstmals mit der Linken koalierte. Seit 2013 regiert Dietmar Woidke, zuletzt in einem Dreierbündnis mit CDU und Grünen. (AFP)
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