Finanzplatz / Britische Rosinenpickerei unerwünscht
Man wolle Großbritannien und London nicht bestrafen, weil sie die EU verlassen haben. Man lehne jedoch ab, dass London sich die Rosinen aus dem Kuchen rauspicke und sich ein „Menu à la carte“ als Freihandelsabkommen sichere. So resümierte Finanzminister Pierre Gramegna (DP) die Haltung der Regierung zu den bevorstehenden Verhandlungen der EU-Kommission mit Großbritannien über die zukünftigen Wirtschaftsbeziehungen. Gramegna beantwortete am Donnerstag eine Frage des CSV-Abgeordneten Laurent Mosar zu den Folgen des Brexit auf den Finanzplatz Luxemburg.
Es sei im Interesse der EU, ein breit mögliches Freihandelsabkommen auszuhandeln. Luxemburgs Ansicht nach sollten sämtliche Handelsaspekte im neuen Vertrag geregelt werden: Waren, Dienstleistungen und Finanzdienstleistungen. Die Haltung einzelner Länder, angesichts des engen Zeitrahmens – das Abkommen soll Ende des Jahres stehen – sich zuerst auf einzelne Bereiche wie Güterverkehr und Fischerei zu einigen, teile die Regierung nicht. Gramegna zufolge sei es im Interesse Großbritanniens, würde die in der Vergangenheit erarbeitete gemeinsame Grundlage für Finanzdienstleistungen auch weiterhin Anwendung finden. Sollte London tatsächlich ein „Singapur on Thames“ anstreben, werde das bestehende System der Äquivalenzen zerstört. Großbritannien hätte keinen Zugang mehr zur EU. Je weiter es sich von der EU fortbewege, desto schmaler werde der Zugang. Luxemburg wolle einen konstruktiven und transparenten Dialog mit Großbritannien.
Die Frage, ob das neue Abkommen der EU mit Großbritannien anschließend von den einzelnen Nationalparlamenten gebilligt werden muss, wollte Gramegna nicht eindeutig beantworten. Würde es ebenfalls fiskalische Fragen regeln, müssten wohl auch die nationalen Parlamente zurate gezogen werden.
Rund 60 Unternehmen sind im Zusammenhang mit dem Brexit nach Luxemburg umgezogen. Man sollte sich von diesem mittelfristigen Vorteil nicht blenden lassen, sagte Gramegna. Luxemburg werde sich weiterhin für gute Beziehungen mit dem Finanzsektor London einsetzen.
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Hat Great Britain nicht die Rosinen gepickt seit der Eisernen Lady?
Sie und auch der „Duce“ Berlusconi wurden doch immer mit Handschuhen angefasst. Und jetzt sind die Ewiggestrigen draußen weil sie noch immer keine Vorteile für sich sehen.Schade für die Jugend und die Aufgeklärten.
Bojo will ein „Singapur on Thamse“, den sonst geht die Brexit Rechnung nicht auf, er will weg vom EU Regelwerk, weg vom EU Gerichtshof usw….also nur das Singapur Model kann das bieten und UK trotzdem erfolgreich machen, also klar Cherry picking war immer schon eine UK Spezialität dieser Piraten Nation….zu hoffen das die EU nicht auf den Leim geht, Herr Gramegna jedoch wäre so einer perfiden Strategy nicht gewachsen, aber Herr Barnier, der EU Beauftragter wird es schon richten…
Was heisst hier Rosinen?
Serviceleistungen generell untersagen wie alle anderen Nicht-EU-Länder auch.
geht er endlich mal anfangen Luxemburg zu verteidigen gegen die Steuerangriffe von OECD, EU Kommission … und jetzt Gross-Brittanien ? Furchte aber nach 6 Jahre Gramegna (und seine beliebten BEPS, ATAD, DACs, …) sei es fur unsere Finanzplatz zu spaet.
BillieTH-sie haben vollkommen recht unter der Ägide von Gramegna wird der Finanzplatz Luxemburg einfach ausgelaugt nach und nach, langsam aber sicher, London kann sich freuen….