Contern / Bürgermeisterin nimmt Stellung zum Fragenkatalog der Opposition

In der Conterner Gemeinde hängt der Haussegen schief
In der Gemeinderatssitzung am Mittwoch nahm Bürgermeisterin Marion Zovilé-Braquet (CSV) Stellung zum Fragenkatalog von DP und „déi gréng“ bezüglich des Arbeitsklimas in der Gemeindeverwaltung. Die Opposition beschwichtigen konnte sie allerdings nicht.
Das Interesse der Öffentlichkeit am Thema war offensichtlich groß. Die Zuschauerplätze in dem kleinen Sitzungssaal waren alle besetzt. „Normalerweise sind ein, zwei Zuschauer hier“, sagte uns ein Bürger.
Wer sich allerdings konkrete Antworten auf den Fragenkatalog der Opposition erhofft hatte, wurde enttäuscht. „Es war wie beim Fechten“, meinte Jean-Jacques Arrensdorff („déi gréng“) am Ende der Sitzung, „allen Attacken wurde geschickt ausgewichen“. Unverständnis löste bei der Opposition u.a. die Tatsache aus, dass es dem Schöffenrat nicht möglich sei, Informationen über die Abwesenheitsrate in der Gemeindeverwaltung zu geben.
In der Tat: Auf die Fragen von DP und „déi gréng“ an den Schöffenrat gab es keine konkreten Antworten. Die Bürgermeisterin verwies mehrere Male auf die in Auftrag gegebene Analyse des Arbeitsklimas, dessen Ergebnisse aber noch ausstünden. Dass der Schöffenrat diese Studie in Auftrag gegeben habe, zeige aber, dass es ihn interessiere, wie die Angestellten über ihren Arbeitsplatz denken. Sie betonte das allgemein gute Dialogverhältnis des Schöffenrats mit den Angestellten. Konkrete Antworten zu den Fragen könne sie keine liefern, weil es noch keine gebe. Allerdings wusste sie aber schon, dass rund 83 Prozent der Angestellten zufrieden mit ihrer Arbeit bei der Gemeinde seien.
„Die Probleme werden kleingeredet“, lautete die Schlussfolgerung von Robert Axmann (DP) während der Sitzung. Dem Tageblatt sagte er anschließend: „Der Schöffenrat versucht jetzt auf Zeit zu spielen und hofft, dass die Sache im Sand verläuft.“
Aussage gegen Aussage
Mitglieder der Mehrheit kritisierten die Vorgehensweise der Opposition, gemeindeinterne Probleme publik zu machen. Daraufhin Arrensdorff: „Es ist die Aufgabe der Opposition, den Finger in Wunden zu legen“. Er sprach von einem „turnover“ von 56 Prozent der Gemeindeangestellten. „Das ist viel: Beim Staat wird ein ‚taux de rotation‘ von über 20 Prozent als problematisch angesehen“.
Rat Yves Loos (CSV) entgegnet ihm, die Opposition habe wohl das Recht, zu kritisieren und zu hinterfragen, Unterstellungen und unbegründete Vorwürfe gehörten aber nicht dazu.
Mit der Behauptung, dass die Vorwürfe unbegründet gewesen seien, war mindestens ein Zuschauer nicht einverstanden. Als am Ende der Sitzung die Bürgermeisterin Fragen aus dem Publikum zuließ, meldete sich ein sichtlich erboster Mann zu Wort: „Was DP und ‚déi gréng’ sagen, stimmt.“ Er wisse es von seinem Sohn, der bei der Gemeinde arbeitet.
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