Luxemburg-Stadt / Bürgermeisterin verteidigt Auftrag an private Sicherheitsfirma
Für die Opposition ist die Entscheidung, eine private Sicherheitsfirma den öffentlichen Raum kontrollieren zu lassen, illegal; für den Schöffenrat der Hauptstadt ist es eine Notwendigkeit. Erwartungsgemäß kam es am Montagnachmittag im Stadtrat zu verbalen Auseinandersetzungen zwischen Bürgermeisterin Lydie Polfer (DP) und Vertetern der Opposition bezüglich der privaten Sicherheitspatrouillen im Bahnhofsviertel.
Die drei Oppositionsparteien LSAP, „déi gréng“ und „déi Lénk“ legten am Montagnachmittag dem Gemeinderat die Motion vor, die sie bereits anlässlich einer gemeinsamen Pressekonferenz am gleichen Morgen der Presse vorgestellt hatten. In der Motion fordern die drei Parteien das Ende der privaten Sicherheitspatrouillen im Bereich der „Gare“ – die Konvention mit der privaten Sicherheitsgesellschaft ist ihrer Meinung nach klar illegal.
Bürgermeisterin Lydie Polfer verteidigte in ihrer Stellungnahme die Politik des Schöffenrats in dieser Angelegenheit. Die Motion der Opposition zeuge einerseits von viel schlechtem Willen, andererseits habe der Schöffenrat eine fundamental andere Sichtweise der Dinge.
Sie erinnerte daran, dass es die Aufgabe einer Gemeinde und ihrer Bürgermeisterin sei, für die Sicherheit der Einwohner zu sorgen. Das sei zwar das Prinzip, doch leider seien die Mittel, die der Gemeinde hierfür zur Verfügung stünden, sehr rar. Entgegen der Aussage von Tom Krieps (LSAP), der einen Staatsanwalt mit den Worten zitierte, die Polizei habe durchaus die Befugnis, z.B. dafür zu sorgen, dass Obdachlose nicht in Privateingängen übernachten, sagte Polfer, dass ihren Informationen zufolge die Polizei es eben nicht könne. Und deshalb müssten die Gesetze, wenn nötig, geändert werden. Vom zuständigen Minister erwarte sie, dass endlich die notwendigen gesetzlichen Schritte in die Wege geleitet werden, um der Polizei die benötigten Handlungsmöglichkeiten zu geben.
Die nun umstrittene Maßnahme bezeichnet Polfer als Hilfeschrei in einer Situation, die schon seit Jahren andauert, gegen die aber nichts unternommen wurde. Und die Bewohner des Bahnhofsviertels hätten dies verstanden.
Auch verteidigte Polfer die Umfrage, welche der Schöffenrat unter Bewohnern des Bahnhofsviertels bezüglich der dortigen Situation in Auftrag gegeben hatte. Ein solches Ergebnis (83 Prozent der Befragten meinten, es müsse sich etwas in Sachen Sicherheit im „Garer Quartier“ ändern, 68 Prozent äußerten ihre Zustimmung zur privaten Sicherheitsfirma) könne man nicht ignorieren. Tom Krieps (LSAP) hatte moniert, es könne nicht sein, dass sich die Politik nun an Umfragen orientiere.
Zurzeit denken die drei Oppositionsparteien noch nicht daran, die Sache vor das Verwaltungsgericht zu bringen, da man dann einige Jahre auf ein Urteil warten werde, sagte Guy Foetz („déi Lénk“) am Montag vor der Presse. Ganz ausschließen wollte er diese Möglichkeit aber nicht.
Encoche: Nachtbaustelle
Wegen einer Baustelle wird die Avenue de la Liberté von heute Abend 20.00 Uhr bis morgen 5.00 Uhr zwischen der rue Origer und der rue du Fort Bourbon für den Verkehr gesperrt sein. Dies bringt mit sich, dass einige Bushaltestellen in dieser Zeitspanne nicht angefahren und durch andere ersetzt werden.
Richtung Stadtzentrum: Die Haltestalle Al Avenue Quai 1 der Linien 4, 10, 13, 14, 18 werden durch eine provisorische Haltestelle am Boulevard d’Avranches gegenüber der rue du Fort Wallis ersetzt; das Gleiche gilt für die Linie 23 in Richtung Grund-Pfaffenthal. Auch für die Haltestellen Wallis Quai 1 (Linien 3 und 5) und Wallis Quai 3 (Linien 2 und 9) „wandern“ provisorisch zum Boulevard d’Avranches.
Richtung Findel: Die Haltestelle der Linie 29 Al Avenue Quai 1 wird durch die Haltestelle Wallis Quai 2 (rue Bender) ersetzt.
Die Haltestelle Roosevelt Quai 2 wird nur noch in Richtung Hauptbahnhof bedient. Die Benutzer werden gebeten, auf die Haltestellen Hamilius Quai 2 (Linien 2, 3, 4, 9, 10, 14 und 18) oder Monterey Quai 2 (Linien 5, 13 und 22) auszuweichen.
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Die Frau Bürgermeisterin tut bald sonst nichts mehr als sich zu verteidigen. Kostet eine Menge Energie.