Haupeschmaart Munshausen / Buntes Markttreiben unter grauem Himmel
Am Wochenende fand die 34. Auflage des „Munzer Haupeschmaart“ statt. Das Gebiet um die „Robbesscheier“ war einmal mehr Dreh- und Angelpunkt dieser Veranstaltung, die auf einen Brauch aus dem 17. Jahrhundert zurückgeht. Nach dem „Träipeniessen“ am Freitag sowie dem Tanzabend am Samstagabend wurde am Sonntag zum großen Hubertusmarkt eingeladen. Schade nur, dass das Wetter am Sonntag so gar nicht mitspielte.
Qualitätsprodukte und Handwerkskunst, regionale Produkte und Spezialitäten, Holzspielsachen, Schuhe, Mützen, Kleider, Obst, Käse, Wurstwaren, Haushaltsartikel, Getränke, Bastelartikel, eine Tombola und vieles mehr füllten die Angebotspalette des 34. Hubertusmarktes, der zudem ein reichhaltiges Rahmenprogramm bot.
Die Vereine aus Munshausen sowie aus der Gemeinde Clerf und Umgebung sind jedes Jahr sehr aktiv, wenn es heißt, den „Haupeschmaart“ zu organisieren, der auch an diesem Sonntag mit einem morgendlichen Gottesdienst zu Ehren des Heiligen Hubertus begann. Anschließend zog es die Gäste, unter ihnen mehrere Lokal- und Nationalpolitiker, zum Marktkreuz am Ortsausgang von Munshausen, wo der Markt dann – so will es die Tradition – durch einen doppelten Handschlag offiziell für eröffnet erklärt wurde. Somit stand dem Markttreiben nichts mehr im Wege, mal ganz abgesehen von der nasskalten und windigen, ja stürmischen Wetterlage, die das ganze Wochenende vorherrschte.
Die Tradition des „Haupeschmaart“ geht auf das Leben des um 655 in Toulouse geborenen Hubertus von Lüttich zurück, der, so die Überlieferung, im Jahre 727 als Bischof von Maastricht und Lüttich im belgischen Tervuren gestorben sein soll. In der katholischen Kirche wird er als Heiliger geführt, der jährlich am 3. November geehrt wird.
Geschichte und Legenden
Eine Legende sagt, dass Hubertus an einem Karfreitag einem stolzen Hirsch begegnet sei, der inmitten seines mächtigen Geweihs ein Kruzifix trug. Das soll Hubertus dazu bewogen haben, sich taufen zu lassen. Eine weitere Legende erzählt davon, dass Hubertus, der bis dahin als leidenschaftlicher Jäger galt, nach dieser Begegnung zum Nichtjäger wurde. – Egal wie, der Heilige Hubertus wird auch heute noch gemeinhin als Schutzpatron der Jagd verehrt, auch wenn viele ihn als ersten Jagdgegner ansehen. Des Weiteren ist er Schutzherr der Hunde, der Schützen, der Schützenbruderschaften, der Kürschner, Metzger, Metallarbeiter, Mathematiker und der Optiker, um nur diese zu nennen.
So weit zur Geschichte und den Geschichten rund um Hubertus von Lüttich, aus denen nicht wirklich hervorgeht, ob er denn nun im Endeffekt ein Jäger oder doch aber ein Jagdgegner war. Nur eines ist sicher: Der Schutzpatron der Jagd hatte am Wochenende wohl ordentlich Zoff mit seinem Kollegen Petrus, der die Himmelsschleusen bis zum Anschlag geöffnet hatte, was natürlich viele von einem Besuch des diesjährigen Hubertusmarktes in Munshausen abhielt. Allein in den Zelten, wo sich um das leibliche Wohl der Gäste gekümmert wurde, war Feierlaune angesagt.
Am späten Nachmittag sollte die Wolkendecke für kurze Zeit aufreißen, doch an ein Anknüpfen an die Erfolge der vergangenen Jahre war nicht mehr zu denken. So wurde die viele Arbeit der Organisatoren, der Vereine und Aussteller dieses Mal schlecht belohnt.
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