/ Burgen und Schlösser: Die einstige Wasserburg von Aspelt soll 2020 in neuem Glanz erstrahlen
Bereits 963 wird die einstige Wasserburg, die im Laufe der Jahrhunderte mehrfach um- und zu einem Schloss ausgebaut wurde, erstmals schriftlich erwähnt. Die bedeutendsten Umbauarbeiten fanden Mitte des 16. und Ende des 18. Jahrhunderts statt. Zuletzt wurden Schloss und die gegenüberliegenden Dependentien von einer Bauernfamilie genutzt, bevor die Gemeinde Frisingen es 1992 erwarb. Erst 2011 wurde das Schloss in die Liste der klassierten Monumente des Landes aufgenommen.
Zurzeit ruhen die Arbeiten am Aspelter Schloss wegen des Kollektivurlaubs im Baugewerbe zum allergrößten Teil. Als wir ihm einen Besuch abstatten, sind lediglich einige Elektriker am Werk. Seit etlichen Monaten wird das Bauwerk nun bereits restauriert. Das Dach ist inzwischen erneuert worden und auch eine Heizung wurde schon installiert. Doch im Innern bleibt nach wie vor viel zu tun.
Im kommenden Jahr aber, pünktlich zum 700. Todestag des wohl bekanntesten Einwohners des Dorfes, soll alles fertig sein und das Schloss innen wie außen in neuem Glanz erstrahlen. Ursprüngliche Pläne sahen vor, im Schloss selbst die Gemeindeverwaltung unterzubringen und Räume für den Bürgermeister- und Schöffenrat einzurichten. In den gegenüberliegenden Bauten hätten die verschiedenen Gemeindedienste eine neue Unterkunft finden sollen.
Künftiger Ort für Kultur
Doch nach den Wahlen von 2017 hat die neue Gemeindeführung unter Bürgermeister Roger Beissel dieses Vorhaben gekippt. Stattdessen sollen neben einem großen Saal im Erdgeschoss, der unter anderem von Hochzeitsgesellschaften genutzt werden könnte (die Räumlichkeiten im Frisinger Rathaus sind hierfür zu klein), auch weitere Säle und Räume (darunter auch das Dachgeschoss) so eingerichtet werden, dass hier kulturelle Veranstaltungen – von Lesungen über Konzerte und Theateraufführungen bis hin zu Ausstellungen – stattfinden können.
Auch für die dem Schloss gegenüberliegenden Bauten schwant dem Schöffenrat der Gemeinde eine kulturelle Nutzung vor. Doch bis diese vollkommen instand gesetzt sind, werden noch einige Jahre ins Land ziehen. Insgesamt soll die Renovierung des Ganzen – dazu gehört auch die Neugestaltung des Schlossvorplatzes im Bereich der Pfarrkirche mit dem Aufstellen eines Denkmals an Peter von Aspelt – etwas mehr als 8 Millionen Euro kosten.
Zwei Ministerialfamilien
John Zimmer, Autor des zweibändigen Standardwerkes „Die Burgen des Luxemburger Landes“ (1996), betont, was die Ursprünge des Schlosses angeht, unter anderem: „Über die genaue Bauzeit der ersten Wasserburg von Aspelt können nur künftige Forschungen Auskunft geben. Es konnte nämlich anhand der rezenten Geschichtsforschung von René Klein nachgewiesen werden, dass ab dem Hochmittelalter zwei Ministerialfamilien in Aspelt ihren Wohnsitz hatten.
Ende des 12. Jahrhunderts wird ein erster Ritter Walter von Aspelt als Vasall der Luxemburger Grafen erwähnt. Die zweite Familie taucht in der ersten Hälfte vom 13. Jahrhunderts als Ritter und Verwalter der Maximiner Güter in Trier auf. Ein Nachkommen dieser Familie, Peter von Aspelt, wird ab 1306 als Kurfürst in Mainz für die damalige Zeit Weltpolitik betreiben.“
Heftige Kritik von den Schlossfreunden
Zurück zu den aktuellen Arbeiten: Diese stoßen nicht nur auf Wohlwollen. Die Tatsache, dass – um die Räumlichkeiten auch einem Publikum mit eingeschränkter Mobilität zugänglich zu machen – ein Fahrstuhl eingebaut wird, wodurch unter anderem ein Teil des historischen Kellergewölbes verschwindet, hat für heftige Kritik seitens der „Amis du château d’Aspelt“ gesorgt.
Bei der Gemeindeführung sieht man das nicht so eng und auch die Verantwortlichen von „Sites et monuments“ haben ihr Okay gegeben.
Im Rahmen der Sanierung wurden und werden ebenfalls archäologische Untersuchungen des Standorts durchgeführt. Bislang wurde bereits ein Wirrwarr an Mauerteilen, wie diejenigen eines früheren Turms, freigelegt, die Aufschluss über die Ursprünge des Anwesens geben könnten. Noch sind diese nicht beendet, allerdings wurden bereits einige wichtige Erkenntnisse gewonnen.
Peter von Aspelt (1245-1320)
Der wohl bekannteste Schlossbewohner war der um 1245 geborene Peter von Aspelt. Ihm sollte eine bedeutende Karriere bevorstehen, schlussendlich wurde er sogar Erzbischof von Mainz. Im Tageblatt vom 21. Oktober 1943 finden wir folgende Zeilen, die das außergewöhnliche Talent des Mediziners und Theologen beschreiben:
„Fleißiger und ausdauernder als Peter mochten wohl wenige der jungen Edelleute studiert haben; denn er war bestrebt, sich alle Schätze des Wissens anzueignen, besonders in der Theologie, in der Arzneikunde und im Recht. Als Peter seine Studien vollendet hatte, berief ihn Heinrich IV., Graf von Luxemburg, der von seiner großen Gelehrsamkeit und seinem Rufe als Arzt gehört hatte, an seinen Hof und ernannte ihn zu seinem Hausarzt.
Der Ruf von dem geschickten Hausarzt des Grafen von Luxemburg war weit verbreitet und auch dem Kaiser Rudolph von Habsburg zu Ohren gekommen, der denn auch keine Ruhe hatte, bis er (ihn) von Luxemburg weg und als Leibarzt an seinen Hof gezogen hatte. Peter war aber noch nicht am kaiserlichen Hofe, als Rudolphs Todesstunde schlug und er zu Germersheim starb. Da litt es (ihn) nicht mehr in der Pfalz, denn er wollte Priester werden. Der Papst ernannte ihn gleich zum Dompropst von Prag. Von der Zeit an, wo er in Böhmens Hauptstadt sich befand, ging sein Ruhm auf wegen der großen diplomatischen Gewandtheit, in der er seine in die Wirren der Zeit vielfach eingreifende, segensvolle und erfolgreiche politische Tätigkeit begann.
Etwa vier bis fünf Jahre mag er zu Prag gewesen sein, als er seine Ernennung zum Bischof von Basel erhielt; unter dem Namen Peter II. bestieg er 1296 den dortigen Bischofssitz. Im Jahre 1305 war durch den Tod des Erzbischofs Gerhard II. von Mainz der dortige Bischofssitz verwaist. Peter von Aspelt wurde Gerhards Nachfolger, und als er nach Mainz abging, ward er, weil Mainz ein Kurfürstentum war, selbst ein regierender Fürst und Landesgebieter.“
Peter von Aspelt starb am 5. Juni 1320 in der Stadt Mainz, wo er im Dom beigesetzt wurde.
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Ech gesin leiwer eng futtis Buerg /Schlass ) , wäh eppes Modernes , wat mat dem Original gur naischt mäh ze din hued , Stemmung as futsch dann ! : (
Allt ërem een Ennerhalt méi fir den Steierzueler.