Rosport / Camping du Barrage, ein Jahr nach den Fluten: „Seit Monaten ausgebucht“
Der „Camping du Barrage“ wurde letztes Jahr von den Hochwassermassen teilweise zerstört. Trotz der schnellen Wiedereröffnung blieben viele Gäste aus. Dieses Jahr ist davon nichts mehr zu merken. Frisch renoviert und mit dem nötigen Hochwasserschutz versehen, ist der Campingplatz seit Monaten ausgebucht.
Das Areal des Campingplatzes in Rosport grenzt direkt an die aufgestaute Sauer und kann als Ausgangsort für Tageswanderungen und Fahrradtouren genutzt werden. Viele der Gäste schätzen besonders die Lage des Campingplatzes und kommen deswegen schon seit Jahrzehnten immer wieder nach Rosport.
Doch genau diese unmittelbare Nähe zur Sauer kam dem Camping vergangen Sommer teuer zu stehen. Innerhalb weniger Stunden stieg der Pegel am 14. Juli so stark an, dass die gesamte Infrastruktur des Campingplatzes überschwemmt wurde. Niemand wurde verletzt, doch der Schaden für die Camper wie auch für die Gemeinde war enorm. Der gesamte Platz stand gut 1,40 Meter unter Wasser. Erst nach zwei Tagen zog sich die Sauer wieder in ihr Flussbett zurück.
„Der gesamte Campingplatz musste während der Aufräumarbeiten für alle Besucher geschlossen bleiben. Als diese Arbeiten abgeschlossen waren, haben wir den Platz dann sofort wieder eröffnet. Doch nicht alle Besucher nahmen dieses Angebot an. Viele bereits gebuchte Reservierungen wurden kurzfristig abgesagt. Hochgerechnet würde ich sagen, dass der Campingplatz vergangenes Jahr rund 60.000 Euro weniger eingenommen hat als geplant“, erklärt Schöffe Patrick Hierthes. Da besonders die Elektronik im Boden von den Wassermassen beschädigt wurde, hat man jetzt nachgerüstet: Alle neuen 28 Stellplätze sind hochwassergeschützt. „Alle nötigen Anschlüsse befinden sich nicht mehr im Boden, sondern wurden sicherheitshalber in einer Säule gut zwei Meter über der Oberfläche untergebracht. Die Investitionen alleine haben die Gemeinde knapp 200.000 Euro gekostet“, so Hierthes weiter.
Glücklicherweise scheinen sich die Bilder der Überschwemmungen nicht zu tief in das Gedächtnis der Urlauber gebrannt zu haben, denn diesen Sommer gibt es keine freien Plätze mehr. „Unser Campingplatz ist bereits seit Monaten ausgebucht. Dieses Jahr werden wir wahrscheinlich mehr als 25.000 Übernachtungen auf dem Campingplatz zählen. Während der Sommermonate wohnen täglich bis zu 400 Menschen auf dem Platz. Die meisten Touristen kommen aus dem deutschen Grenzgebiet oder aus den Niederlanden. Die Zahl der Besucher aus Belgien ist seit ein paar Jahren stark rückläufig. Wir sind jedoch froh, seit Beginn der Corona-Pandemie immer mehr Luxemburger begrüßen zu können“, sagte Patrick Steinmetz, der schon seit über 30 Jahren den Posten des Platzwartes auf dem Rosporter Camping innehat. Ihn bringt so schnell nichts mehr aus der Fassung. „Die meisten Gäste sind sehr nett und leisten meinen Anweisungen sofort Folge. Streit wollen die wenigsten. Sie sind ja im Urlaub hier“, lacht der Platzwart. Viel Zeit für weitere Fragen hat er nicht. Auf einem seiner Rundgänge wurde er von einem Camper angesprochen. Sie haben noch keinen Strom. Steinmetz verspricht, sich sofort darum zu kümmern, und tut das dann auch gleich.
Wassersport
Wer auf dem Campingplatz in Rosport eincheckt, dem wird mehr geboten als nur ein einfacher Stellplatz. Wasserratten können sich täglich im angrenzenden Freibad austoben. „Das Freibad bleibt so lange offen wie geplant. Die steigenden Energiepreise bereiten uns keine Sorgen, da wir das Becken mit einer Holzpelletsheizung wärmen“, erklärt Hierthes. Wem das Schwimmbad zu langweilig ist, der kann mehrere Wassersportarten auf der Sauer ausprobieren. Wer will, kann Stand-up-Paddles oder ein Wasserfahrrad mieten. Die Leihgebühr für ein Stand-up-Paddle kostet 15 Euro pro Stunde. Campinggäste zahlen nur zehn Euro.
Auch die Rezeption des Campingplatzes wurde neugestaltet. Sie war erst einige Wochen vor den Überschwemmungen fertiggeworden und musste so leider zweimal binnen kürzester Zeit renoviert werden. Bei der Gestaltung des Innenraumes hat man vornehmlich auf lokale Baumaterialien zurückgegriffen. Ähnlich erging es dem neuen Restaurant sowie den Waschräumen. Sie wurden nach dem Hochwasser renoviert und sind nun wieder für die Besucher zugänglich.
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