Kunstturnen / Céleste Mordenti erreicht bei den Luxembourg Open einen weiteren Meilenstein
Schritt für Schritt geht es für Céleste Mordenti weiter aufwärts: Nachdem die FLGym-Turnerin im letzten Herbst bei der WM in Antwerpen erstmals mehr als 49 Punkte in einem Mehrkampf erzielt hatte, setzte sie bei den Luxembourg Open am Freitag einen drauf und knackte sogar die 50-Punkte-Marke. Ein großer Meilenstein, der die 21-Jährige positiv auf die EM in Rimini Anfang Mai blicken lässt.
Céleste Mordenti holte noch einmal tief Luft, Trainerin Claudia Werkhoven stürmte neben die Matte, feuerte ihren Schützling ein letztes Mal lautstark an. Erstmals zeigte die luxemburgische Turnerin am Boden nämlich eine dritte Sprungreihe – und die gelang ohne nennenswerten Wackler. Strahlend klatschte die 21-Jährige ihre Trainerin schließlich ab und Mordenti hatte allen Grund zum Lachen. Denn was sie zu diesem Zeitpunkt noch nicht wusste, war, dass sie gerade eben einen weiteren Meilenstein in ihrer Karriere erreicht hatte. Erstmals holte die junge Turnerin mehr als 50 Punkte in einem Mehrkampf, um genauer zu sein 50,050. Mordenti zeigte nun auch vor heimischem Publikum auf eindrucksvolle Weise, welche Fortschritte sie seit ihrem Wechsel in die Niederlande vor anderthalb Jahren gemacht hat. Und das war nicht die einzig tolle Nachricht, die auf die beste luxemburgische Turnerin wartete, denn mit dieser Leistung hatte sie neben dem Landesmeistertitel auch den ersten Platz bei den Luxembourg Open geholt und sich gegen die gesamte internationale Konkurrenz behauptet.
„Es war mein erster Mehrkampf seit der WM im letzten Herbst und ich wollte unbedingt einen guten Wettkampf turnen. Ich weiß, woran ich noch arbeiten muss, um die Übungen noch besser zu machen, doch mit dieser Leistung bin ich wirklich zufrieden“, so ein erstes Fazit der 21-Jährigen. An keinem der vier Geräte hatte sie dieses Mal weniger als zwölf Punkte erhalten, am Sprung gab es sogar 13,050 Zähler. Mordenti ist mit der Erfahrung von drei Weltcups im Gepäck nach Luxemburg gekommen – Wettkämpfe, die ihr wichtige Erfahrung gebracht und ihr dabei geholfen haben, ihre Übungen zu stabilisieren. „Ich habe gelernt, wie es ist, wenn man die Übungen öfters turnen muss und wie man damit umgeht. Das konnte ich auch hier gut anwenden.“
Open-Sieg
Und die Übungen sind in den letzten anderthalb-Jahren um einiges schwieriger geworden. Am Stufenbarren zeigt die FLGym-Turnerin inzwischen den Gienger-Salto (Salto rückwärts gebückt mit einer halben Längsachsendrehung), der es ihr Anfang März in Baku sogar ermöglichte, an ihrem Paradegerät, dem Stufenbarren, erstmals mehr als 13 Zähler zu erhalten. In Luxemburg nun die dritte Akrobatik-Bahn am Boden mit Flick-Flack-Doppelsalto. „Das ist auch ein Meilenstein, denn nach der zweiten Bahn ist man schon sehr müde und noch einen Doppelsalto zu zeigen, ist nicht selbstverständlich. Ich bin froh, dass ich ihn gestanden habe.“ Derzeit sind Mordenti und ihre Trainerin dabei, zu schauen, wie sich schwierigere Ausgangswerte am Ende auf die Punktzahl auswirken, ob sich ein größeres Risiko lohnt oder nicht. Alles Sachen, die man eben in einem Wettkampf ausprobiert, und da ist die 21-Jährige dankbar, dass man sich seit dem letzten Jahr auch im Großherzogtum wieder in einem Open messen kann.
Es sind viele junge luxemburgische Turnerinnen hier und es ist wichtig, dass sie sehen, dass man auch in Luxemburg auf einem gewissen Level turnen und etwas erreichen kann
Bei den Luxembourg Open hat es sich jedenfalls ausgezahlt. Extra für diesen Wettkampf von Amsterdam, ihr Trainings- und Studienstandort, anzureisen, ist für die 21-Jährige eine Selbstverständlichkeit, wie sie weiter erklärt: „Es ist schön, weil es ein internationaler Wettkampf ist, inzwischen das Highlight im Luxemburger Kunstturnen. Es sind viele junge luxemburgische Turnerinnen hier und es ist wichtig, dass sie sehen, dass man auch in Luxemburg auf einem gewissen Level turnen und etwas erreichen kann. Da bin ich mir meiner Rolle auch bewusst und hoffe, dass ich sie inspirieren kann.“ Die vielen leuchtenden Augen der Nachwuchsturnerinnen, die sich über ein Selfie mit Mordenti freuten, sprachen Bände.
Die Konzentration gilt nun der EM Anfang Mai in Rimini, wo die Luxemburgerin an die Leistung des Mehrkampfes anknüpfen möchte. Für die FLGym-Turnerin, die Olympia in Paris bekanntlich um gerade einmal 0,6 Punkte verpasst hat, sind die kontinentalen Titelkämpfe der Höhepunkt der Saison.
Resultate
Luxemburgische Meisterschaft, Mehrkampf:
Seniors: 1. Céleste Mordenti (Gym Bonneweg) 50,050 Punkte, 2. Alicia Donneger (Diddelenger Turnveräin) 39,800, 3. Shana Thill (Etoile Rümelingen) 27,950
Juniors: 1. Valentina Marochi (Réveil Bettemburg) 42,050, 2. Ausra Monkunaite (Nordstad Turnveräin) 41,250, 3. Iris Feuerholz (Réveil Bettemburg) 38,650
Luxembourg Open, Mehrkampf:
Seniors: 1. Mordenti 50,050, 2. Almog Leizerovich (ISR) 48,050, 3. Reese Wilson (CAN) 47,650
Juniors: 1. Susana Martinez (ESP) 47,750, 2. Elia Ribas (ESP) 46,500, 3. Nuria Emidio (POR) 46,500
Gerätefinals:
Sprung: 1. Tamar Brotfeld (ISR) 12,933, 2. Mordenti 12,917
Stufenbarren: 1. Zoe Tsaprailis (CAN) 11,967 … 3. Mordenti 11,833
Schwebebalken: 1. Aaliyah de Sousa (CAN) 12,767 … 3. Mordenti 11,500
Boden: 1. De Sousa 12,367, 2. Mordenti 12,33
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