Editorial / Chaos vorprogrammiert: Baustellen legen Escher Verkehr lahm
Die Verkehrssituation in Esch hat sich in den vergangenen Jahren verschlimmert. Wer morgens mit dem Auto aus der Stadt auf die Autobahn fährt, benötigt viel Geduld. Zuerst muss man sich durch die etlichen Tempo-30-Zonen schlängeln, um dann auf einer der Hauptachsen im Stau zu stehen. Jeden Tag pulsiert der Durchgangsverkehr durch alle Straßen der Südstadt. Nun sollen zwei der Hauptadern geschlossen werden – wodurch Esch einen Verkehrsinfarkt erleiden wird.
Die Teilschließung des boulevard Grande-Duchesse Charlotte ergibt Sinn: Cactus benötigt eine private Zufahrtsrampe in die Tiefgarage und die Tramanbindung muss vorbereitet werden. Die beiden Baustellen werden also kombiniert – und sind auch leider unvermeidbar. Denn ohne den direkten Anschluss an die unterirdischen Parkplätze würden die zukünftigen Cactus-Kunden vor der Einfahrt die Straße blockieren. Und auch die Tram soll das Verkehrsaufkommen 2035 prinzipiell verbessern. Dass die A4 für drei Tage zugemacht wird – und danach bis zum Sommer nur beschränkt befahrbar ist –, scheint mit Blick auf die Liaison Micheville auch sinnig.
Trotzdem: Die beiden Baustellen vermischen sich in den nächsten Monaten zu einem gefährlichen Cocktail, den Esch und die Regierung so eigentlich nicht hätten servieren dürfen. Denn egal, wohin die Schilder mit der Aufschrift „déviation“ die Fahrer leiten, die tägliche Automasse muss durch Straßen fahren, die nicht für so viele Fahrzeuge gemacht sind. Die Umleitung des boulevard Grande-Duchesse Charlotte muss durch eine Tempo-30-Zone führen – und der Autobahnverkehr wird Teil eines Straßennetzes, das momentan bereits während der Stoßzeiten überlastet ist.
Hinzu kommt, dass jeder Autofahrer der Meinung ist, er sei besonders schlau. Denn auch wenn die Blechlawinen eigentlich nicht durch Wohngebiete wälzen sollen, gibt es immer listige Fahrer, die nach Schleichwegen durch ebendiese Viertel suchen – nur um in einem anderen Stau festzustecken. Verkehrsberuhigende Fahrgassenversätze und Bremsschwellen helfen dann auch nicht. Im Gegenteil, der Verkehr wird nur noch stockender. Dabei herrscht jetzt schon in verschiedenen Tempo-30-Zonen „Stop and go“, so etwa in der rue Jean-Pierre Michels, die in die rue de Luxembourg mündet.
Vielleicht wird sich das Ganze auch einfach nach ein paar Tagen von selbst lösen, wenn die Autofahrer anfangen, „diesen Bereich für den Durchgangsverkehr zu meiden“, so wie die Escher Gemeinde es vergangene Woche in einer Pressemitteilung forderte. Leider verschwinden diese Fahrzeuge dadurch nicht – denn irgendwo werden sie fahren und Stau verursachen.
Es gilt also: Bitte ganz Esch mit dem Auto vermeiden. Am besten mit dem Tretroller oder Dreirad in der Südstadt fahren. Denn wenn es so weitergeht, wird Esch in den nächsten Monaten nur noch per Fallschirm erreichbar sein. Vielleicht kann die großherzogliche Armee ihren A400M für Kurzstreckenflüge zwischen Esch und dem Lux-Airport zur Verfügung stellen.
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Wer hat denn für die Verkehrsprobleme gesorgt? Die Gemeinde und der Staat. Und nun, auf Teufel komm raus, muss der Fehler behoben werde. An den Grenzen und Bahnhöfen grosse Parkhäuser errichten mit Busverbindung
super geschafft..Do wees den een net waat den anneren schafft .Ech weess net op e Zoufall ass,mais den Kommunikatiounsradius vun der Stadt Esch an ponts et chaussées ass gehirlos.
Alles op de Velo!
Ausfahrt Cactus : Firwaat 14 Meint gespaart ?
Zu Dippech hun se een Tunnel nieft der Strooss gebaut an iwert 1 WE ennert d’Stroos gedreckt ! Do war d’Nationale 4 Deeg gespaart !
Fir béid Chantieren ass d’Ponts & Chaussées zustänneg, an do feelt et scho laang un der Koordinatioun. Och tëschent de grènge Ministären fehlt et dorunner, soss wir de Chantier um bd. Grande-Duchesse Charlotte scho méi laang amgaang. Wéi et heescht huet d’Autorisatioun vum Ëmweltministär gefeelt fir d’Beem ofzeholzen.
Wie wär’s denn mit der Pferdekutsche oder dem Ochsenkarren nach Esch? Auch das Mittelalter hatte, ausser Pest, Cholera, Hexenverbrennung usw., trotzdem seine guten Seiten. Und da wären sicher ein paar Politiker(innen), die man vor den Karren oder die Kutsche… Nein, ich lass‘ das jetzt. Nur Escher sollten Esch kritisieren dürfen. Ich darf das also! Und nicht vergessen: am 11. Juni gibt’s Gemeindewahlen!
Kompetenz pur an a senger rengster Form!
@ renesa /
Besser kann een et net erklären! Ech hunn 8 Joer op der Escher Gemeng geschafft, an hat virdrun jorelaang berufflech mat pont & chaussées ze dinn, op deenen zwou Verwaltungen heescht et just : „Ech weess näischt, kann näischt, a los mer meng Rou !!!!!!“
Coordinatioun ass hei zu Letzebuerg e groussen onbekannten Faktor.
Wann een den Chantier Boulevard erreischt no der Ubannung Michiville gemaach hät hätten sech vill Leit einfach un der nei Liaison gewinnt an Esch wir ob laang Siicht mei entlascht. Awer esou get et Esch, Ehlereng an Scheffleng-Foetz nach mei Chaos aus dem Grenzgebitt wou och deslescht oft gestreikt get woudurch se leiwer mam Auto kommen wei mam Öffentlechen Transport
Daat ass nach ëmmer deen selwéchte Virus an deem Gedeessems,
nämléch null Koordinatioun ënnert deenen Superverwaltungen,
lauter Bürokraten ower Leit mat Praxis ginn ëtt nëtt méi,
typësch fir Luxusbuerger Staat an Gemengen.
Ganz vill Korinthekackerei.
Do wees dei riets Hand neischt
vun der Lenker waat dei mecht,
een faule Staat am Staat,
ett stenkt bis zum Himmel.