Luxemburger Krankenhäuser / CHdN: Mehr Corona-Patienten auf Intensivstation – „Wir sind wirklich schon am Limit“
Das Pandemiegeschehen zieht an. Das schlägt sich nicht nur in den Fallzahlen nieder, sondern auch in der Anzahl der belegten Intensivbetten. Die Situation werde akuter, sagt Anja Di Bartolomeo, Pressesprecherin des Centre Hospitalier du Nord (CHdN). Ob das Krankenhaus den Normalbetrieb über den Winter aufrechterhalten kann, ist unklar.
„Wir sind in einer vierten Welle“, hat Gesundheitsministerin Paulette Lenert (LSAP) Ende Oktober bei einer Pressekonferenz zum Infektionsgeschehen gesagt. Die Politikerin irrte nicht: Die Fallzahlen steigen wieder. Mitte vergangener Woche wurden allein an einem Tag 432 Neuinfektionen verzeichnet – seit Dezember 2020 waren es nicht mehr so viele. Die verschärfte Corona-Lage setzt auch die Luxemburger Krankenhäuser zunehmend unter Druck.
„Wir haben im Augenblick sechs Covid-Patienten auf der Intensivstation“, sagt Anja Di Bartolomeo, Pressesprecherin des Centre Hospitalier du Nord (CHdN). „Wir sind das kleinste Krankenhaus im Land, für uns ist das also wirklich schon enorm.“ Insgesamt verfüge die Station über 16 Betten, diese seien am Wochenende allesamt belegt gewesen. „Wenn wir den Normalbetrieb aufrechterhalten wollen, sind wir wirklich schon am Limit.“
Im Winter vielleicht weniger OPs
Sechs Covid-Patienten – das höre sich im ersten Augenblick vielleicht nicht nach viel an, doch man müsse bedenken, dass man in die Versorgung dieser Patienten unglaublich viel Zeit investieren müsse. Die Pflegekräfte, die sich um sie kümmerten, müssten sich zum Beispiel immer wieder neu an- und ausziehen, das sei eine ganze Prozedur. Die Patienten müssten zudem wiederholt umgedreht werden, dazu bedürfe es noch mehr Arbeitskräfte. Auf der Station würden die Pfleger einen weißen Ganzkörperanzug aus Tyvek-Material tragen, sie könnten dann stundenlang weder Nahrung noch Flüssigkeit zu sich nehmen und würden stark schwitzen. „Diese Arbeit ist wahnsinnig anstrengend“, sagt Di Bartolomeo. „Und es sieht nicht danach aus, dass sich die Situation von heute auf morgen beruhigt.“ Im Gegenteil: Das Krankenhaus rechne mit einer Zuspitzung der Lage in den nächsten Wochen.
„Wir stehen jetzt vor einer Situation, die akuter wird – ob deswegen demnächst weniger Operationen durchgeführt werden, müssen wir sehen“, sagt die Pressesprecherin des CHdN. Da sei das Gesundheitsministerium gefordert, um einen Plan für die kommendem Monate zu entwerfen. Die Krankenhäuser könnten aber auch eigene Entscheidungen treffen. „Deswegen haben wir eine Krisenzelle“, erklärt Di Bartolomeo. „Vergangenes Jahr haben wir irgendwann den Normalbetrieb ohne Anweisung der ‚Santé’ zurückgefahren, um unsere Leute zu entlasten.“ Das aktuelle Pandemiegeschehen erinnere sehr stark an den Winter 2020. „Es fängt wieder von vorne an“, sagt Di Bartolomeo. Die Krankenhaus-Mitarbeiter auf der Intensivstation fühlten sich wie „in einem Loop“.
Vorsicht auch nach Impfung geboten
Umso wichtiger sei es, nun Solidarität zu zeigen – und sich impfen zu lassen. „Die Impfung ist im Augenblick der einzige Weg, um aus dieser Situation rauszukommen“, sagt Anja Di Bartolomeo. Wie viele Patienten auf der Intensivstation nicht geimpft seien, dürfe sie jedoch im Augenblick nicht sagen. Die Pressesprecherin betont, dass es wichtig sei, auch nach der Impfung weiterhin die Hygienemaßnahmen einzuhalten. „Die Menschen wollen endlich wieder die totale Freiheit ausleben“, sagt die Pressesprecherin. Doch Vorsicht sei nach wie vor geboten, denn auch Geimpfte könnten das Virus weitergeben.
Dem aktuellen Corona-Wochenbericht des Gesundheitsministeriums zufolge mussten in der letzten Oktoberwoche landesweit zehn Covid-Patienten auf Intensivstationen versorgt werden. Davon waren neun nicht oder nur teilweise geimpft. Auf Anfrage des Tageblatt konnte das Gesundheitsministerium nicht mitteilen, wie viele Personen aktuell intensive medizinische Betreuung in den verschiedenen Krankenhäusern benötigen und wie viele von diesen Patienten nicht vollständig geimpft sind.
Schwere Verläufe bei Ungeimpften
Laut Eric Dickes, Pressesprecher des Centre Hospitalier Emile Mayrisch, gebe es auf der Intensivstation des CHEM insgesamt 28 Plätze, davon seien „in dieser Phase“ sieben für Covid-Patienten reserviert. Aktuell würden vier Menschen mit einer Covid-Erkrankung dort versorgt werden – alle seien ungeimpft. Was die Fallzahlen angeht, sagt Dickes: „Wir sind seit Anfang November in einem stetigen Wachstum, das wahrscheinlich bis Ende November anhalten wird.“
Die Situation sei vergleichbar in allen vier Krankenhäusern. Dazu zählen das CHEM, das CHdN, das Centre Hospitalier de Luxembourg (CHL) und die Hôpitaux Robert Schuman (HRS). Beim CHL und den HRS erkundigte sich das Tageblatt ebenfalls nach der aktuellen Lage auf der Intensivstation. Eine Antwort blieb jedoch jeweils bis zum Redaktionsschluss aus.
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Gestern auf RTL sagte Frau Lenert noch es sei alles easy peasy.. alles ok in den Krankenhäusern… hat DP ihr die Antworten diktiert … hahahaha
Wann et wirklech esou kritisch ass, verstinn ech net wiesou nach mat der Booster Impfung fir jidderen den well, gewaart gett?
Die Intensivbetten wurden weg gespart, das schlecht bezahlte Personal flüchtet und die Ungeimpften sollen Schuld daran sein an diesem kranken Gesundheitswesen.
@Tatiana23
„Gestern auf RTL sagte Frau Lenert noch es sei alles easy peasy.. alles ok in den Krankenhäusern“
Ja, nur Dutzende Impfgegner und Querdenker die um Luft ringen.
@ Observer :
Mir scheint Sie lagen noch NIE auf einer Intensiv-Station. Dann kann ich Ihnen nur wünschen daß es so bleibt. Das gilt übrigends für JEDEN Impfgegner !!!
@Observer
Als Ungeimpfter würde ich mich fragen ob ich mich im Falle einer Infektion in die Hände dieses kranken Gesundheitssystems begeben möchte.
„Wie viele Patienten auf der Intensivstation nicht geimpft seien, dürfe sie jedoch im Augenblick nicht sagen.“ Wie bitte?
Dürfe sie nicht sagen? Warum denn bitte schön?
Sind da die “ Weissen Engel“ dahinter? „!ett geet elo duer!“ ?
Egal. Mit 6 Betten schon am Limit. Das lässt weit blicken.
Alles wiederholt sich.Letztes Jahr im Herbst oder dieses Jahr..die Quoten steigen. Wären wir ALLE geimpft,wer weiß wie Weihnachten aussehen würde.Aber so…..
Es müssen unbedingt wieder neue kreative Köpfe auf Führungsposten eingestellt werden die Ideen entwickeln wie man mit einer Krankenschwester und einer Putzfrau pro Krankenhaus am produktivsten arbeitet.
Stellt emol déi Ongeimpften op de Gank, dann ass Plaz.
@Observer . Das was Sie hier zum besten geben ist in der Tat krank. Und extrem dumm obendrein.
Eent vun den raichsten Läenner vun der Welt ( dixit ons Politik) , dat d’Souen op der Welt an am Land mat der Sträenz verdeelt, get am Gesondheetswiesen den Aarmen hier. D’Viirsuergepflicht géint dem Bierger eng Boosterimpfung mat Zaiten ze gin hun se vergiess,négligéiert, se suergen sech léiwer em d’Problemer an aneren Läenner, der Welt. Dubai ,Mali,Sénégal,…ass méi wiichteg wéi den Mann vun der Strooss.
gudden moien ech hun eng fro waat ass booster impfung wann een dei muss machen dann sollen se domat ufaengen an net nach laang wuarden ech sinn getest an geimpft dei wou sech net wellen impfen loosen dei aaner leit ustiechen sollen sech net wonneren wann se geschwenn am spidool leien an em hiert liewen mussen kaempfen hun keen matleed mat esou egoisten kuckt ierch mool fotoen un vun den leit am spidool ech well net esou do leien an haalen mech und regelen loost ierch dach nemmen impfen ass jo naischt schlemmes esou eng kleng picure also macht wei der wellt
Mir während meiner letzten Wee-Tsee Sitzung eingefallenes Kommentar .
Vielleicht wäre das von Christ. Lauer erzählte Limit in den Krankenhäuser noch nicht erreicht , wenn unsere Doktoren der Politik , den Hirten ihrer Herde von schweigender Untertanen sinnvoll befohlen hätten , ausschliesslich getesteten , also gesunden Menschen den Eintritt in Kneipen , Esslokale auf Arbeitsplätze, Conzerte , Sportplätze usw.usw..usw. zu gewähren, anstatt wie jetzt ausschliesslich den Geimpften und Kranken
Bleibt uns, noch nicht gesetzlich und polizrilich zur Piquouze gezwungenen Demokraten , mit Roberto Blanco in Ein bisschen Spass muss sein, einzustimmen und Spritzen Spritzen sein zu lassen, oder ?
Lo haten se bal 2 Joer Zäit eis Kranke Wiesen auszebauen an ob ze stocken. Mee nee, et sin Milliounen an falsch PCR a Schnelltester grad ewéi onnëtz a fehlerhaft Masken investéiert gin Mee net 1 Bett méi an engem Spidol. En Arméi Zelt gouf ugeschaaft an duerno verschenkt. Dës Regierung huet sech selwer ofgeseet.
nun, da ein chl-arzt bereits am 29.10. über twitter warnte und jetzt auch das chdn „am limit“ ist, ist aber wirklich zeit für einen vergleich der zahlen zwischen 29.10. resp. 7.11.2020 und ein jahr später.
am 29.10.2020 gab es 612 neuinfektionen pro tag (gleitender durchschnitt), 6.871 aktive infektionen, lagen 126 patienten in der klinik und nochmal 24 auf intensiv.
am 7.11.2020 gab es 610 neuinfektionen pro tag, 9.416 aktive infektionen, 168 lagen in der klinik und 36 auf intensiv.
zwischen diesen beiden daten gab es 43 todesfälle, höchstwerte der 2.welle waren bei den neuinfektionen 686 (4.11.), 9.711 aktive infektionen (10.11.), 199 in der klinik (17.11.) und 50 auf intensiv (13.12.).
am 29.10.2021 gab es 158 neuinfektionen pro tag, 2.105 aktive infektionen, 21 lagen in der klinik und 12 auf intensiv.
am 7.11.2021 gab es 173 neuinfektionen pro tag, 2.280 aktive infektionen, 37 lagen in der klinik und 12 auf intensiv. zwischen beiden daten gab es 7 todesfälle.
man kann die situationen vor einem jahr und heute natürlich nicht 1-1 miteinander vergleichen, und ja es gibt aktuell einen aufwärtstrend, aber da nun bereits 2 kliniken „warnen“ drängen sich eindeutig folgende fragen auf: gab es 2020 keine warnungen?? oder wurden sie von der regierung in den wind geschlagen??? denn die damaligen (markanten) entscheidungen der politik tragen folgende daten: ende oktober ausgangssperre (für mehr als 6 monate, wo bleibt übrigens die evaluierung dieser drastischen massnahme?), ende november gastronomie zu, ende dezember 2-wöchiger lockdown.
der heutige zeitpunkt der chl- und chdn-warnungen stellt ja aber eindeutig die damaligen (nicht)-massnahmen in frage! oder liege ich falsch?
es wird eindringlich vor überlastung und zusammenbruch des gesundheitssystems etc. gewarnt, aber was war denn 2020? war das ein zusammenbruch? wenn ja, dann wurde das nie so kommuniziert, resp. zugegeben, aber fehler zugeben passiert ja in der luxemburger politik nicht mehr…
das sind die fragen die sich m.m. nach aus den jetzigen warnungen der beiden kliniken ergeben. und die endlich mal gestellt werden sollten. bitte.
Guten Abend Herr Clemens.
1:1 stimme ich Ihnen zu.
Mit Ihnen würde ich gerne mal einen Wein zusammen trinken.
Herr Clemens. Komplett richteg. Dir hudd dat Ganzt emol an de richtege Kontext gesaat. Resultat : all Moossnamen sin a waren sennlos an net justifiéiert. Et as weder e Bilan vun der ganzer „Pandemie Handhabung“ nach vun de Konsequenzen gemaach gi n. Schlussfolgerung : Regierung a Santé sin total inkompetent.
Die Anekdoten-Ritter sind wieder unterwegs.
Ich fordere, dass bei allen Querdenkern-Demos die Leute beweisen müssen, dass sie weder geimpft noch genesen sind.
Herr Clemmes,
ich verstehe ihren Text nicht ganz. Es ist so, dass wir im Moment eine rasche Zunahme an Neuaufnahmen habe, die, da diese Patienten lange auf Intensivstationen liegen, dazu führen wird, dass wir bald kaum noch aufnahmebereit sein werden, oder dass es andere Wege geben muss, um die Kapazitäten frei zu bekommen die wie für Neuaufnahmen brauchen.
Die Situation ist letztes Jahr nicht wirklich aus dem Ruder gaufen, weil die politischen Instanzen ein ziemlich gutes Gespür hatten, welche Massnahmen zu ergreifen sind, und, IMHO ein anderer Punkt uns sehr geholfen hat: Es gab nämlich letzten Winter viel weniger von den klassischen Intensivpatienten mit Infektionen bei vorbestehenden Lungenerkrankungen (Wahrscheinlich weil diese Patienten durch ihre Masken auch vor bakteriellen Infektionen geschützt waren) Diese Patienten führen jedes Jahr zu angespannten Situationen auf unseren Intensivstationen im Lande. Herbst und Winter sind regelmässig mit hohen Belegungszahlen verbunden. Es ist jetzt noch eine ordentlicher Spätherbst…
Die von Ihnen angesprochenen Massnahmen habe jedes Mal ihre Wirkung auf das System gehabt und zu Entspannung beigetragen. So wie ich es jetzt sehe, denken ich, dass wir auch bald wieder eine Verschärfung der Massnahmen brauchen werden.
das ist ja spannend was man als infos bekommt als reaktion auf einen leserkommentar! danke herr Manderscheid und darf ich fragen, ob Sie im medizinischen bereich tätig sind? d.h. letztes jahr war die situation noch zu handeln, es gab keine überlastung? aber wieso sind wir denn jetzt schon fast am limit? ich verstehe viele aussagen im moment (und auch letztes jahr) nicht so ganz, wo wir doch anscheinend 100 intensivbetten haben?
Ech kann just nach de Kapp rëselen!
An ganz Europa klammen Inzidenzen op Rekortwerter an dat verhënnert och den heigen Impftaux an villen Länner nët (England, Dänemark, Belsch).
Dass Spideler iwwerlaafen, dat ass och nët nei am Hierscht, wou dach sou wéineg an eisen Gesondheetssecteur investéiert gët (just oofgebaut, trotz Corona).
Awer lo brauchen mir een Schëllegen fir den Misère, dann soen mir alt dass déi 25-30% vun den Ongeimpftenen déi Kris verursaachen, amplaatz einfach zou ze ginn dass déi Impfung näicht brengt, außer ongeklärt Niewenwierkungen.
Lo muss geboostert ginn…
Verstinn déi Leit nët déi eechthaft nach un d’Impfung als déi Rettung aus der Kris gleewen!
119 Intensivbetten , in den letzten 2 Jahren Belegung max. ca. 60
wo ist die Pandemie Krise?