/ „Chemtrails“: Luxemburger Parlament muss sich erneut mit Verschwörungstheorien beschäftigen
Die Erde ist eine flache Scheibe und die Welt wird von Echsenmenschen beherrscht. Deutschland ist eine GmbH und Impfen verursacht Autismus. Die Welt der Verschwörungstheorien ist bunt und beängstigend. Ein beliebtes Thema bei Verschwörungstheoretikern sind schon seit Jahren Chemtrails. Eine Petition, die im Dezember beim Parlament eingereicht wurde, fordert deren Abschaffung.
Chemtrail-Gegner sind davon überzeugt, dass es sich bei den weißen Streifen, die bei gutem Wetter am Himmel sichtbar sind, nicht um normale Kondensstreifen handelt, sondern um Chemikalien, die dort von verschwörerischen Mächten ausgebracht werden. Je nachdem, welchem Verschwörungstheoretiker man nun zuhört, gibt es unterschiedliche Gründe, weshalb solche Chemikalien in die Atmosphäre verbracht werden. Einige behaupten, es handele sich um den Versuch, Sonnenlicht zu reflektieren, um so den Klimawandel zu bekämpfen. Andere wiederum unterstellen bösen Mächten, die Population unfruchtbar machen zu wollen.
Tatsächlich handelt es sich bei den weißen Streifen um Kondensstreifen, die je nach Wetterverhältnissen entstehen, wenn Flugzeuge die Atmosphäre in großer Höhe durchqueren. In der sehr kalten Luft bilden sich um Rußteilchen, die das Flugzeug ausstößt, Eiskristalle oder Tröpfchen. In großer Menge formen diese streifenförmige anthropogene Wolken.
Schon 2016 gab es eine „Chemtrail-Petition“
2016 gab es schon mal eine öffentliche Petition zu diesem Thema. Wenn eine solche Petition 4.500 gültige Unterschriften sammelt, dann erzwingt sie eine öffentliche Debatte im Parlament, bei welcher der Petitionär sein Anliegen vortragen darf. Genauer verlangte die Petitionärin damals, dass sich Luxemburg der internationalen Organisation Skyguards in ihrem Kampf gegen Chemtrails anschließt. Solange es noch nicht zu spät sei und die Effekte noch reversibel, müsse Luxemburg das Geo-Engineering öffentlich anprangern.
Die Rede ist von „Umweltwaffen“, mit denen seit Jahrzehnten das Klima verändert werde. Zu diesen Umweltwaffen zählte die Petitionärin das „heimliche Ausbringen von toxischen Stoffen“ in der Atmosphäre, aber auch das US-amerikanische Forschungsprojekt HAARP, das mit Radiowellen die obere Atmosphäre untersucht. Als die Petition nicht genug Unterschriften erhielt, wurde sie in eine „Pétition ordinaire“ umgewandelt. Das Verteidigungsministerium sah sich nicht in der Verantwortung und verwies auf das Umweltministerium und das Infrastrukturministerium, das auch für den Luftraum zuständig ist. François Bausch verneinte die Existenz solcher Chemikalienstreifen über Luxemburg. Die Petition 626 ist heute allerdings (wie alle alten Petitionen) nicht mehr auf der Internetseite des Parlaments einsehbar.
Nun gibt es erneut eine Petition zu diesem Thema. Sie wurde am 26. Dezember eingereicht und muss noch von der Petitionskommission freigegeben werden. Der Titel dieser Petition mit dem Aktenzeichen 1169 lautet: „Ofschafung vu de ‚Chemtrails‘, Geoingenieuring“. Eine Reihe von Abgeordneten – die Mitglieder der Petitionskommission – müssen sich also erneut mit diesem Thema befassen.
Konsens gegen Chemtrails
In der wissenschaftlichen Gemeinschaft gibt es einen breiten Konsens darüber, dass Chemtrails nicht existieren und sich die streifenförmigen Wolken anders viel besser erklären lassen. 2016 veröffentlichten die Wissenschaftlerin Christine Shearer und ihre Kollegen in der Fachzeitschrift Environmental Research Letters einen Artikel, in dem sie darüber berichteten, was Experten zu dem Thema zu sagen haben. Von den 77 Wissenschaftlern (Experten für Atmosphäre und Geochemiker) sagten 76, sie hätten noch nie Hinweise darauf gesehen, die auf die Existenz von Chemtrails hindeuteten. Einer sagte, er habe eine hohe Konzentration Barium an einer Stelle gefunden, wo sie nicht zu erwarten sei. Den Wissenschaftlern wurden außerdem Bilder von Kondensstreifen vorgelegt. In 100 Prozent der Fälle waren sich die Experten einig, dass die einfachste Erklärung für die Wolken nicht das großflächige Ausbringen von Chemikalien sei.
‚Die Petition 626 ist heute allerdings (wie alle alten Petitionen) nicht mehr auf der Internetseite des Parlaments einsehbar.‘
Här Greis, ‚Rôle des pétitions‘, dann ‚Recherche‘, Nummer 626 agin, do as all Informatioun ze fannen,
och z.B. dass se 1499 Ennerschrëften kritt huet.
Ee schéinen Daag nach!
Jean Bosseler
Villmools Merci,
Ech hunn de Feeler gemaach ënner „Recherche d’archives“ ze sichen.
Bescht Gréiss,
Yves
Ech hu mir emol t’Zeit geholl an hunn elo t’Halschent vun deene Pétitioune duerchgeliess.
Scho laang net mei esou gelaacht !!!!!!
Alles falsch. Déi wéiss Stréifen um Himmel entstinn wann ech dobaussen eng zolid Péiff rachen :))
Et ginnn hei zu Lëtzebuerg keng Chemtrails.
Allerdéngs:
De Verbrennungsmotor vun all Fliger och CARGO, produzéiert Co2.
Kerosin huet BENZOL.
D‘ KONDENSSTREIFEN hunn : Stickoxide, Aerosole, Russ, Kohlenmonoxid.
Dess künstlech Wolleken, killen net of, mee hötzen d‘ Erdtemperaturen op !
De Wert ass 3 x mei heich, wei bis elo wëssenschaftlech ugeholl.
Domat ass d‘ Aviatioun en groussen Verursacher vun der Erderwärmung.
( aus dem Die ZEIT Artikel : DIE HÖLLE AM HIMMEL august 2018 )
Ech empfehlen moies um Findel ze trepplen, laanscht dé blo Tankstell zB, et facht sou krass no Kerosinofgaaser. An eis Pseudo-Gréng wellen d’Cargogeschäft weider ausbauen…
Erstaunlich dass dass die Petitionskommission solche Anfragen überhaupt freigibt und damit solchem Unsinn eine gewisse Legitimation zuerkennt. Und falls es tatsächlich mal 4.500 Unterschriften geben sollte? (wie meinte schon Einstein zum Thema „grenzenlos“ …) Wird Luxemburg dann mobilisieren um die nicht-existierenden Chemtrails abschaffen? Aber Hauptsache man zeigt als Abgeordnete irgendwelche Aktivitäten um seine Diäten zu rechtfertigen. Gesetzgeberisch herrscht ja erstmal weiter Pause.
Onsen nationale ‚cher maître‘ hat jo och emol zur allgemenger Belustigung zu dem Thema e Lieserbréif op engem kommerzielle Radio verfaasst.
Wéi ass ett mam Géscht?
Diesen Chemtrailbekämpfern dürfte doch bekannt sein, dass die Mineralwasserkonzerne bewusstseinsmanipulierende Chemikalien ins Flaschenwasser tun, um die Bevölkerung zu steuern. Das gleiche geschieht mittels Impfstoffen. Über Handy und GPS werden die betreffenden Fernsteuersignale dann gezielt gesendet.
Déi Leit hu vu Physik esouvill Ahnung wéi eng Kouh vu chinesescher Dichtung.
Dat sinn d’Fierz vum Putin, déi entstinn wann en no de Menscherechter gefrot get
Oh Herr, wie gross ist Dein Tierreich!!
„Test“ geet, mais soss äntferten net? Wat fir eng Filteren sinn aktiv, well hunn meng Aentfert schonn ee puer mol geännert, an awer gëtt se net ugeholl?
Et gëtt eng Rei Beispiller an Informatiounsquellen, wann een d’Thema wëll verdéiwen. Op een et duerno gleewt, dat ass jo nach eng ganz aner Sach. Fait ass, dass och vill Wëssenschatftler oder Wëssenschaften limitéiert oder net éierlech sinn. Dëst koum an der Vergangenheet jo schonn oft eraus, an wat fir enger Branche och ëmmer: Iessen/Ernährung, Pharma, Automobilindustrie (et soll esouguer eng Zait ginn sinn, do hunn ganz vill Lait behapt, fëmmen wier net schiedlech…, an haut eben den „Vaporetto“). An wann een dann Mainstream bleift, do gouf op engem oeffentlechen Sender gewisen, dass „d’kënschlecht Manipuléieren vunn den Wolleken an dem Wieder kinnt eng méiglech Léisung zu onsem Klimaproblem sinn“… An dat wor een ganz serioesen Beitrag, wann een dann just den öffentlechen Medien Glawen schengt, well alles anescht just Konspiratioun ass.
Natürlich wurden und werden Versuche durchgeführt, das Wetter zu manipulieren. Das ist aber nicht gleichbedeutend mit einer weltweiten Verschwörung, an der Abertausende Menschen beteiligt sein müssten.
Kennen Sie übrigens Ockhams Rasierer? So nennt man eine Grundregel der Wissenschaft, die besagt: Wenn für ein Phänomen mehrere Erklärungen vorliegen, ist die einfachste meist auch die richtige.
Ob nun Tausende und Tausende von Menschen gleichzeitig in einer gigantischen Verschwörung die gesamte Erdbevölkerung belügen oder das eben alles nur Unsinn ist – ist damit schnell entschieden.
– Ihre Redaktion
Merci fir är Aentwert.
1. Ech sinn frou ze liesen dass mir een Konsens fonnt hunn: „[…]natürlich werden Versuche durchgeführt, das Wetter zu manipulieren[…]“ -> aus desem Artikel, an den Revendikatiounen vunn den „Verschwörungtheoretiker“ geet jo erfier dass: „[…]Je nachdem, welchem Verschwörungstheoretiker man nun zuhört, gibt es unterschiedliche Gründe, weshalb solche Chemikalien in die Atmosphäre verbracht werden. Einige behaupten, es handele sich um den Versuch, Sonnenlicht zu reflektieren[…]“. Wann laut der Redaktioun et esou „natirlech“ ass, dass esou Experimenter (live, iwwert onsen Käpp) gemach ginn, dann misst een dësen Satz anescht, méi neutral formuléieren. Esou geschriwwen vermëttelt een nämlech teschend der Zeil dass dat totalen Humbug wier an déi Verschwörungstheoretiker jo keng Ahnung hunn/fir lächerlech duergestallt ginn (woubei dat wat se soen jo anscheinend, „natirlech“ richteg ass).
2. Am ganzen Artikel gëtt och zu kengem Moment erwähnt dass esou eng Klimamanipulatioun wirklech stattfënnt. Dëst géif sech awer an dësem Kontext an Artikel ubidden. Hei gëtt awer just vunn den Kondensstreifen an Wasserkristaller geschwat. Ugebueden hätt sech „dass Chemtrails just Kondensstreifen sinn. d’Konspirationisten do am Onrecht sinn, mais sie awer Recht hunn drop opmierksam ze machen dass Klimamanipulatioun stattfënnt“, oder esou ähnlech. Dann hätt een se net just an d’Lächerlecht gezunn, mais eng komplett Berichterstattung gemach and d’Thema aus verschidden Perspektiven duergestallt.
3. An desem beschriwwenen Beispill, oder menger Aentfert, schwetzt awer keen vunn Abertausenden Mënschen déi do mssten matt involvéiert sinn. Och an der Aussoh vunn den vermeintlechen Konspirationisten ass net onbedingt vunn esou enger Zuel riets. Dëst ass eng (méiglech) Interpretatioun. Wann een et awer elo géif wëllen op d’Spëtzt dréiwen, kinnt een och soen, et ass just eng Hand voll Lait déi dat an d’Weeer leeden, an all déi aner spillen gewollt oder ongewollt/bewosst oder onbewosst matt. Dëst soen ech net fir dat ze implizéieren, mais well ech muss Stellung zu engem Argument huelen wat mengen ech just eng Interpretatioun, an keen Argument ass.
4. Zum Schluss ginn ech iech Recht, dass et oft, vunn méiglechen Pisten déi einfachst ass, déi richteg ass. Leider sinn Sachen awer heinansdo immense komplexe, an dat wier an dësem Thema den Fall. Et hänken hei, wann een och vunn enger kloerer Wiedermanipulatioun schwetzt, sozio-ekonomësch an militäresch Facetten drunn, matt all dem wat dat dann matt sech bréngt.
Deemno géif ech zum Ofschloss dann an enger sellwëschter Form äntferen wéi dir, just halt déi aner Sait duerstellen. Et gëtt aktuell eng Bewegung, déi encouragéiert een Zeréckkommen op seng Instinkter, oder einfach „sain Gefill“. An enger Zait wou d’Informatiounsquellen onsëcher, den Informatiounsfloss net méi iwwerschaubar ass, an duerch „Big Data“ d’Informatiounen nëtt méi neutral mais op den eenzelnen ausgericht ginn, ass een Retour bei dat wat een spiert, an eweg vum puren mentalen, interessant. A méditer also:
„If something smells fishy, it probably is“ (wann eppes se louche unspiert, ass et et warscheinlech och).
Yours truly
Ich weiß nicht, ob Sie mich mit Absicht missverstehen. Als ich schrieb, dass der Mensch natürlich versucht, das Wetter zu beeinflussen, meinte ich damit beispielsweise die Rauchschwaden, die Winzer im Wingert ausbringen, um Frostschäden zu verhindern. Oder die Versuche, durch das Impfen von Wolken mit Silberiodid Regen auszulösen. Das sind aber alles wohlbekannte und gut dokumentierte Maßnahmen und eben keine Geheim-Operationen.
Es bleibt für mich dabei: Für die Streifen, die ein Flugzeug zieht, gibt es eine ganz simple und einleuchtende Erklärung, die im Einklang mit den Naturgesetzen steht – während die „alternativen“ Erklärungen so abwegig sind, dass ich weitere Erörterungen an dieser Stelle leider für Zeitverschwendung halte.
– Ihre Redaktion
Schued dass et muss ugreifend ginn: „Ich weiß nicht, ob Sie mich mit Absicht missverstehen.“… -.-
Op alle Fall denken ech net, dass déi Verfahren esou „wuel bekannt an wueldokumentéiert sinn“ am Mainstream. Main Punkt 2. bezitt sech jo och heirop. An no diversen Diskussiounen matt Lait aus diversen sozio-kulturellen Kreser, denken ech net, dass d’Lait vill heiriwer wëssen. Ech hunn natirlech keng Fuerschung matt engem Echantillon vunn 100’000 Lait gemach, mais dat huet jo hei keen. Spannend wier hei eng Zuel ze gesinn, wéi oft d’Tageblatt am läschten Joer, 2 Joer, asw. iwwert dat bericht hätt, dann kinnt een hei einfach main Argumentaire wiederleen an ech misst mech geschloen ginn 😉
D’Petitioun bezitt sech jo anscheinend och op „Geoingenieuring“, an dat ass awer och wat dir beschreift: „Geoingeniering = Manipuléieren vum Wieder“, also och -> „das Impfen von Wolken mit Silberiodid um Regen auszulösen“ -> d’Petitioun, wann ech dat richteg verstinn, ass DOGEINT. Net méi, net manner. An domadder huet se jo dann hier Darseinsberechtegung. Op dat elo richteg/net schiedlech/gut/verständnissvoll/etc. ass oder net, dat ass dann dem zouständegen Organ seng Aufgabe dat nozefuerschen.
An zum Punkt „Zeitverschwendung“ ginn ech iech Recht. Dat duecht ech schonn virun menger Aenfert, an duerfir geet mein ganzen Argumentaire zu kengem Moment op den Punkt an „op oder op net et Chemtrails als solscht ginn“… Dat ass jo net den Sujet de Discussion.
Nichtsdestotrotz macht dir am allgemengen eng interessant Berichterstattung. No hard feelings, an alles Guddes am neien Joer fir déi ganz Redaktioun.
„Impfen verursacht Autismus“ mag ja nicht stimmen , aber ist es nicht genauso schlecht diese These nicht zumindest als Fragestellung zu berücksichtigen.