Studienbeihilfen / Claude Meisch stellt 10-Millionen-Euro-Paket für Studierende vor
Luxemburgs Studierende können mit mehr Finanzbeihilfen rechnen. Das haben Hochschulminister Claude Meisch (DP) und die Studentenorganisation ACEL in einer gemeinsamen Pressekonferenz am Montagvormittag im Hochschulministerium bekannt gegeben. Die Erhöhungen sollen die Mehrausgaben der Studierenden durch steigende Energiekosten zum Teil kompensieren.
Studierende seien von den Preissteigerungen am Energiemarkt in besonderer Weise betroffen, sagten sowohl Hochschulminister Claude Meisch wie auch ACEL-Präsidentin Polina Bashlay. Sie brauchen Treibstoff für das Pendeln zwischen dem Elternhaus und der Universität und müssen noch dazu ihre studentische Bude heizen. Dabei verfügen sie in der Regel nicht über ein eigenes Einkommen – außer den Studienbeihilfen des Staates. Der Minister sagte, das Land brauche hochqualifizierte Leute, um die Herausforderungen der Zukunft zu bewältigen.
Meisch erklärte, dass lediglich die Beiträge der Studienbeihilfen erhöht werden und dass vorerst keine grundlegenderen Änderungen vorgesehen sind. Er erklärte, man habe schnell handeln wollen, damit die Studierenden schnellstmöglich Hilfe bekommen. Eine grundlegendere Reform der Studienbeihilfen hätte langwierigere Verhandlungen mit der ACEL und einen langwierigeren Gesetzgebungsprozess mit sich gebracht (zum Beispiel eine längere Prüfung durch den Staatsrat). Meisch sagte allerdings, andere Reformen seien nicht vom Tisch.
Indextranchen für Studierende
Mit den Erhöhungen wird eine Abmachung aus dem Tripartite-Accord vom 31. März 2022 umgesetzt, das von der Regierung, dem Patronatsverband UEL und den Gewerkschaften LCGB und CGFP unterzeichnet wurde. Die größte Gewerkschaft des Landes, OGBL, hatte das Abkommen nicht unterzeichnet. Darin ist ein Paket von 10 Millionen Euro für die Erhöhung der Studienhilfen vorgesehen. Zusätzlich zu den nun angekündigten Erhöhungen werden im August die beiden Indextranchen, die seit dem letzten August gefallen sind, in die Studienbeihilfen eingerechnet.
Bisher sahen die Beträge, die Studierende erhielten, wie folgt aus: Das Basisstipendium beträgt 1.050 Euro, das Mobilitätsstipendium 1.286 Euro, das Sozialstipendium je nach Einkommen des Haushaltes zwischen 288 und 1.995 Euro. Das Familienstipendium für Haushalte mit mehreren Kindern, die ein Studium absolvieren, beträgt 262 Euro.
Durch die Indextranchen erhöht sich das Basisstipendium um 52 Euro, das Mobilitätsstipendium um 64 Euro, das Sozialstipendium je nach Einkommen des Haushaltes um 14 bis 100 Euro und das Familienstipendium um 12 Euro. Durch die nun angekündigte Erhöhung steigt das Basisstipendium um 40 Euro, das Mobilitätsstipendium um 70 Euro und das Sozialstipendium je nach Einkommen des Haushaltes um 50 bis 115 Euro.
Insgesamt sehen die Studienbeihilfen ab dem kommenden August wie folgt aus: Das Basisstipendium beträgt 1.142 Euro, das Mobilitätsstipendium 1.420 Euro, das Sozialstipendium je nach Einkommen des Haushaltes zwischen 352 und 2.210 Euro. Das Familienstipendium beläuft sich auf 274 Euro.
Daneben wird die Finanzhilfe für Studierende in einer schwierigen und außergewöhnlichen Lage von 1.000 auf 2.000 Euro verdoppelt. Der Höchstbetrag der Beihilfe zu den Einschreibegebühren wird von bislang 3.700 Euro mit einem Selbstbehalt von 100 Euro (den Teil, den die Studierenden selber bezahlen müssen) auf 3.800 Euro ohne Selbstbehalt erhöht. Die beiden letztgenannten Beihilfen sind zu 50 Prozent an die Finanzbeihilfen und zu 50 Prozent an ein Studierendendarlehen gebunden.
Im Schuljahr 2020/21 hatten 33.589 Studierende eine Beihilfe erhalten, darunter 19.898 Einwohner und 13.691 Nicht-Einwohner. Rund 54,6 Prozent davon waren Frauen und 45,4 Männer (die Statistik unterscheidet nur Frauen und Männer).
Lesen Sie mehr zu dem Thema
– Tripartite / Warum das Abkommen den Verlust mehrerer Indextranchen bedeuten kann
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können.
Melden sie sich an
Registrieren Sie sich kostenlos