Lokale Kultur / Collettes Collagen: Im „Café Streik“ feiert bunte Kunst das pralle Leben
In der Reihe der Kunstausstellungen, die im Escher Café Streik (an der OGBL-Zentrale am Boulevard Kennedy) zu sehen sind, werden seit vergangenem Freitag Werke von Monique Collette gezeigt. Die Künstlerin, die seit etwa 15 Jahren kreativ ist, arbeitet mit verschiedenen Techniken. Die farbenfrohe Aussage ist dabei gleichbleibend.
Quasi als Kontrapunkt zu den Krisen der Zeit, aber auch zu ihrer Parkinson-Erkrankung, huldigt Collette mit ihren Bildern, die teil einen skulpturenhaften Aufbau und eine dreidimensionale Tiefe haben, der Lebenslust, der Freude an Farbenvielfalt und am Leben. Dabei, so die Künstlerin im Gespräch, hatten ihre ersten Werke einen eher düsteren Charakter; dies sollte sich, wie eindrucksvoll in der Gewerkschaftskneipe zu sehen ist, allerdings drastisch ändern.
Wie ihre Werke entstehen, weiß sie selbst nicht so recht; es sind ausgedrückte Beobachtungen und Eindrücke, die aus ihr heraus auf die Leinwand oder andere Bildträger und Materialien sprudeln. Als afrikanisch beeinflusst bezeichnet sie die Figuren und Collagen – dies, ohne dass sie jemals selbst den schwarzen Kontinent besucht hat.
Bemalte Visitenkarten
Während sie auf eine Serie von naiv gemalten Kuhporträts deutet, erklärt sie, ein Freund habe sie gebeten, doch mal eine Kuh zu malen. Erst habe sie sich geweigert, sie könne sowas nicht, dann habe sie es dennoch versucht und zu ihrer Überraschung seien die ausdrucksstarken Charakterköpfe der milchgebenden Paarhufer entstanden. Unweigerlich fällt einem Saint-Exupéry und dessen „Petit Prince“ ein, der kompromisslos verlangt: „dessine-moi un mouton!“
Wer sich ein Stück Lebensfreude nach Hause holen möchte, der kann dies noch fast einen Monat lang im Café Streik tun. Kleinere Formate bietet Monique Collette bereits für weniger als 50 Euro zum Kauf an. Ihre Visitenkärtchen, die sie alle selbst bemalt, sind übrigens noch günstiger: Sie sind kostenlos.
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