Pflegesektor / COPAS kündigt neue Berufsstufe an – OGBL und LCGB warnen vor Lohndumping
Die geplante Einführung einer neuen Berufsstufe im Pflegesektor sorgt für Uneinigkeit: Die Gewerkschaften OGBL und LCGB sehen die Beschäftigten übergangen und warnen vor Lohndumping.
Im Luxemburger Pflegesektor herrscht Personalmangel. Aus diesem Grund hat die COPAS („Confédération des organismes prestataires d’aides et de soins“) angekündigt, einen Beruf zwischen Pflegehelfer und Krankenpfleger schaffen zu wollen. Die Gewerkschaften OGBL und LCGB sprechen sich in einer Pressemitteilung vom Dienstag gegen diese Idee aus. Stattdessen fordern sie, dass die Meinung der Berufstätigen vor Ort berücksichtigt wird.
Beim Rundtischgespräch der COPAS in der vergangenen Woche, an dem die Minister Max Hahn (DP) und Martine Deprez (CSV) teilnahmen, habe Einigkeit über die Schaffung eines neuen Berufs geherrscht. Die Regierung und die ENSA („École Nationale de Soins et Assistance“) würden diesen Schritt scheinbar unterstützen. Mitarbeitervertreter der Gewerkschaften würden jedoch das Fehlen einer Abstimmung zu diesem wichtigen Thema kritisieren – die Meinung des Personals sei nicht ausreichend berücksichtigt worden.
Den Beruf des Pflegehelfers aufwerten
Der Beruf des Pflegehelfers solle durch erweiterte Verantwortlichkeiten und Aufstiegsmöglichkeiten bis zum Techniker aufgewertet werden. Dies würde die Zusammenarbeit mit Krankenpflegern stärken und die Pflege verbessern. „Wenn man sich die Aufgaben, die dem von COPAS vorgeschlagenen neuen Beruf übertragen werden sollen, genauer ansieht, kommt man nicht umhin, den Verdacht zu hegen, dass hier Lohndumping betrieben werden soll“, heißt es im Schreiben. Denn: Diese Techniker würden viele Aufgaben eines Krankenpflegers übernehmen – jedoch für weniger Lohn. Zudem würde ein neuer Beruf zu Verwirrung und unnötiger Konkurrenz führen.
LCGB, OGBL seien hingegen mit der COPAS einverstanden, dass eine Harmonisierung der Arbeitsbedingungen im Pflege- und Krankenhaussektor notwendig ist, um einen einheitlichen Kollektivvertrag zu schaffen und Lohnunterschiede zwischen FHL- und SAS-Verträgen zu verringern.
„Der OGBL und der LCGB fordern, dass sie unverzüglich zu den Diskussionen über die Reform der Gesundheitsberufe eingeladen werden“, schreiben die Gewerkschaften. Es sollten keine übereilten Entscheidungen getroffen werden, ohne dass alle betroffenen Parteien konsultiert wurden.
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