Düdelingen / Cro, Tali und eine Stichflamme: Ein Einblick ins Usina24-Festival
Das Usina24-Festival zog am vergangenen Wochenende erneut Tausende von Besuchern nach Düdelingen und bot eine vielfältige Mischung aus Musik, Kunst und farbenfroher, inklusiver Gemeinschaft. Trotz drohender Regenwolken hielt das Wetter stand und am Sonntag kam sogar die Sonne heraus.
Der Samstagabend war zweifelsohne der Höhepunkt des Festivals, als der deutsche Rapper Cro die Bühne buchstäblich zum Brennen brachte. Mit einer bombastischen Show, die Pyrotechnik und bunte, aufblasbare Blumen zusammenbrachte, brachte er das Publikum zum Beben. Die Stimmung – vor allem unter dem jüngeren Publikum – war euphorisch, doch leider enttäuschte Cro einige seiner „älteren“ (Millennial-)Fans, indem er bei der Songauswahl einige seiner Klassiker vernachlässigte. Trotz dieses kleinen Wermutstropfens war seine Performance ein absoluter Kracher.
Stichflamme verletzt zwei Menschen
Parallel zu den musikalischen Highlights sorgten jedoch auch unerwartete Ereignisse für Aufsehen und gemischte Gefühle. Am Samstagabend gegen 20.00 Uhr ereignete sich eine Gasverpuffung in einem der Foodtrucks auf dem Festivalgelände. Fünf Menschen wurden verletzt und mussten ins Krankenhaus gebracht werden. Die schnelle und professionelle Reaktion der Rettungskräfte und Organisatoren verhinderte Schlimmeres und sorgte dafür, dass das Festival sicher weitergehen konnte. In der Presse war unter anderem von einer Explosion die Rede. Mitorganisator Luka Heindrichs des „De Gudde Wëllen“ relativierte die Situation: „Explosion ist ein großes Wort. Es war eine Stichflamme … es war eben Pech. Die Menschen, die ins Krankenhaus gebracht wurden, konnten am selben Abend schon wieder nach Hause. Trotzdem ist es natürlich ernüchternd als Organisator, weil man sieht, wie schnell ein Unfall passieren kann. In diesem Sinne war es Glück im Unglück.“ Auch John Rech, Direktor von „opderschmelz“, erklärte: „Es ist kein Foodtruck explodiert, es gab einen Kurzschluss bei einem Ofen und es entstand eine Stichflamme, die zwei Personen leicht am Arm verletzte.“
Ein weiterer kleiner Dämpfer war die Last-Minute-Absage der Band English Teacher. Ein Mitglied der Band musste aufgrund einer Lebensmittelallergie in die Notaufnahme, was ihren Auftritt unmöglich machte. Trotz dieser Rückschläge blieb die Stimmung ungebrochen und das Publikum zeigte sich verständnisvoll. Der Luxemburger Rapper Maz sprang spontan ein und übernahm den freien Slot im Line-up, was die Festivalbesucher mit Freude aufnahmen.
Die luxemburgischen Acts standen den internationalen Künstlern in nichts nach. ESC-Kandidatin Tali, C’est Karma, Chaild und Culture the Kid brachten die Menge mit ihren Auftritten zum Tanzen. Ihre Performances bewiesen einmal mehr, dass die heimische Musikszene voller talentierter Künstler steckt, die es wert sind, gefeiert zu werden.
Gemischter Sonntag
Der Sonntag zog ein gemischteres Publikum an und bot einige bemerkenswerte Highlights wie Say Yes Dog und Mambo Schinki, der gleich zweimal auftrat und die Menge mit seiner verrückten Orgelmusik zum Kochen brachte. Familien und Kinder genossen die Workshops und trugen zu einer lebhaften Atmosphäre bei.
Die Besucherinnen Nittaya und Mimi, die zum ersten Mal am Festival teilnahmen, zeigten sich begeistert: „Es ist richtig cosy … mit der ausgelassenen Stimmung und den vielen Sitzmöglichkeiten fühlt es sich an wie Urlaub.“
Die Jugendlichen Nuria, Lisa und Naouï lobten die positive Stimmung und die Freundlichkeit der Leute: „Es war mega cool. Alle Leute waren mega freundlich … es war alles perfekt.“ Besonders lobten sie die Auftritte von Culture the Kid und der diesjährigen ESC-Kandidatin Tali sowie die praktischen kostenlosen Wasserstationen – ein kleines Detail, das viel ausmacht und absolut nicht selbstverständlich ist.
Die 46-jährige Murel hob den Auftritt von Joris als persönliches Highlight hervor, während Cro sie nicht ganz überzeugen konnte. Die „Bazookas“ auf ihrer Bus-Bühne hingegen sorgten in ihren Augen für großartige Stimmung und animierten zum Tanzen.
Luka Heindrichs des „De Gudde Wëllen“ betonte nochmals die besondere Zusammenarbeit der drei Hauptorganisatoren, die trotz unterschiedlicher Arbeitsweisen und Vorlieben erfolgreich harmonierten: „Wir sind drei Organisatoren und jeder bringt das mit ein, was er am liebsten oder am besten macht.“ Er lobte die menschliche Atmosphäre und die kreative Gestaltung des Festivalgeländes, die durch kleine Details und die industrielle Umgebung eine einzigartige Stimmung erzeugten. Die historischen roten Backsteinfassaden boten eine einzigartige raue Kulisse, die dem Festival sein hippes und doch gemütliches Ambiente verliehen.
Auch trotz der kompakteren Festivalfläche in diesem Jahr gelang es den Veranstaltern, ein reibungsloses und angenehmes Erlebnis für die Besucher zu schaffen. John Rech, Direktor von „opderschmelz“, ist sehr zufrieden: „Gestern haben wir das Ziel erreicht, das wir uns gesetzt hatten, nämlich 4.000 Besucher. Das war unser Wunschresultat. Ich will nicht sagen, dass wir überrascht sind, aber wir sind froh, dass unser Konzept für dieses vielfältige Programm so gut aufgegangen ist. Ich denke, das Usina24 ist in dieser Hinsicht ein großer Erfolg.“
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