In vielen Gemeinden ist man in diesen Tagen noch immer auf der Suche nach Kandidaten für die zum 11. Juni 2023 anstehenden Gemeindewahlen. In der jüngsten Proporzgemeinde, nämlich Bissen, sind die bis dato bekannten Listen der Fraktionen von CSV und „Är Leit“ aber bereits komplett. Letztere wird am 18. Januar ihre Kandidaten vorstellen, die lokale CSV hat dies bereits am Montagabend nach ihrer Jahresversammlung im Kulturzentrum „Wonerbatti“ gemacht.

2019 hatten zahlreiche Vorkommnisse unter anderem in Bezug auf das Projekt des Datencenters Google dafür gesorgt, dass sowohl der damalige CSV-Bürgermeister Jos Schummer als auch Rätin Cindy Barros der CSV den Rücken kehrten. Schummer demissionierte sogar aus dem Gemeinderat, derweil Barros als Unabhängige in ihrem Amt blieb, sich mit der „Är Leit“-Fraktion anfreunden konnte und den Posten der Zweiten Schöffin übernahm.

Damit hatte die CSV die bei den letzten Kommunalwahlen erreichte knappe Mehrheit (sechs zu fünf) verloren und die Fraktion von „Är Leit“ übernahm das Ruder. Auf der CSV-Bank blieben mit den einstigen Schöffen Frank Clement und Carlo Mulbach sowie den Räten Christian Hoscheid und Joëlle Fagny nur noch vier Gemeinderatsmitglieder übrig.

Diese vier stellen sich am 11. Juni dieses Jahres erneut der Wahl, begleitet von folgenden neuen Kandidaturen (in alphabetischer Reihenfolge): Maria Barros, Lena Ehmann, Mike Graas, Véronique Piette, Tania Rei, Patrick Sibilio und Jean Vanek.

Am 11. Juni wird Bissen erst zum zweiten Mal nach dem Proporzsystem wählen, hatte diese Gemeinde doch erst im Januar 2017, also wenige Monate vor den letzten Gemeindewahlen, die Einwohnerzahl von 3.000 überschritten, was laut Wahlgesetz dazu führte, dass nicht mehr nach dem Majorz-, sondern dem Proporzsystem gewählt werden muss.

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Roger Infalt

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