Corona und das Internet / Cyberkriminelle nutzen die Angst vor dem Virus aus
Der Hunger nach Informationen über Covid-19 ist groß. Logisch, dass die Suche danach auch im Internet stattfindet. Mehrere auf Cybersicherheit spezialisierte Plattformen berichten, dass Kriminelle dies bereits zu ihrem Vorteil ausnutzen. Falsche Webseiten zur Corona-Situation sind dabei die beliebteste Methode; eine andere Masche hat es sogar speziell auf Telearbeiter abgesehen.
Unzählige Angestellte arbeiten von zu Hause aus und erhalten Anweisungen von ihrem Vorgesetzten per E-Mail. Diese Telearbeiter rücken jetzt verstärkt ins Fadenkreuz von Cyberkriminellen und deren Phishing-Versuchen. Die Cybersicherheitsfirma „Mimecast“ berichtet von gefälschten Nachrichten, mithilfe derer Telearbeiter zum Hochladen von „Unternehmensrichtlinien“ aufgefordert wurden. Der Firma seien bereits über 300 solcher Fälle bekannt.
Doch das beliebteste Mittel der Kriminellen scheinen nach wie vor gefälschte Webseiten zu sein. Vermehrt tauchen Seiten mit angeblichen Informationen zu Corona auf, schreibt die Cybersicherheitsfirma „Station X“. Die Kriminellen imitierten legitime Organisationen, wie z.B. die John-Hopkins-Universität, die Webseiten mit interaktiven Karten erstellt haben, um die Verbreitung der Corona-Infektion darzustellen. Die falschen Internetseiten fordern die Benutzer auf, eine App herunterzuladen, um auf dem neuesten Stand der Informationslage zu bleiben. Dieser Download aktiviere allerdings einen Computervirus, (einen sogenannten Trojaner, um genau zu sein), der als „AZORult“ bekannt ist. Dieser wird verwendet, um den Browserverlauf, Cookies, Passwörter und mehr zu stehlen. Das Schadprogramm wird auch als Einfallstor genutzt, um zusätzliche Schadprogramme auf die Computer der Benutzer herunterzuladen.
Lösegeld oder Daten gelöscht
Doch nicht nur Computer scheinen betroffen, auch Android-Apps sind nicht davor gefeit. Die Cybersicherheitsfirma „Domaintools“ schreibt auf ihrer Website von einem Beispiel eines Hackerangriffs mittels einer auf Coronavirus bezogenen Android-App, mit der der Benutzer Zugang zu statistischen Informationen und Visualisierungen erhalten soll. Allerdings enthalte die App eine bisher unbekannte sogenannte „Ransomware“ (Programm, um Lösegeld zu erpressen) mit dem Namen „CovidLock“. Beim Herunterladen wird der Bildschirm des Geräts gesperrt und der Benutzer wird aufgefordert, 100 Dollar in Bitcoin zu zahlen, ansonsten würden Daten auf seinem Gerät gelöscht. Gedroht werde auch damit, private Fotos zu veröffentlichen.
Was nun die Anzahl der speziell für kriminelle Machenschaften ins Netz gestellten Seiten angeht, schreibt die auf moderne Technologien spezialisierte Website „thenextweb.com“ (TNW), dass seit Januar über 4.000 neue Internetadressen zum Thema Coronavirus registriert worden sind. Drei Prozent dieser neuen Domains wurden bereits als „schadhaft“ und weitere fünf Prozent als „verdächtig“ eingestuft. Das seien 50 Prozent mehr, als es üblicherweise bei neu registrierten Domains der Fall sei. Man könne davon ausgehen, dass viele der neu registrierten Coronavirus-bezogenen Webseiten als Vehikel für Phishing-Versuche dienen, schreibt TNW. (Beim Phishing wird versucht, durch gefälschte Webseiten und E-Mails Daten von Internetnutzern zu stehlen).
In Italien seien kürzlich zahlreiche Organisationen Opfer eines Angriffs geworden, bei dem versucht wurde, Benutzer dazu zu bringen, ein angebliches Informationspaket der Weltgesundheitsorganisation WHO zu öffnen. Tatsächlich aber wurde durch den Link ein Trojaner aktiviert, der die Zugangsdaten des Nutzers stiehlt.
Wie schützt man sich am besten vor einer Ansteckung?
Die Schutzmaßnahmen sind die gleichen wie bei anderen Infektionen der Atemwege: Hände regelmäßig und gründlich waschen, in den Ellbogen oder in ein Papiertaschentuch niesen und das Taschentuch sofort in einem abgedeckten Mülleimer entsorgen, Händeschütteln und Küssen vermeiden, von engem Kontakt mit kranken Menschen absehen, zu Hause bleiben, wenn man krank ist, und es unterlassen, das Gesicht mit den Händen zu berühren.
Seit dem 2. März 2020 ist eine Hotline für die Öffentlichkeit unter der Nummer 80 02 80 80 in Betrieb.
Menschen mit Symptomen einer Infektion oder solche, die aus einem Risikogebiet zurückkehren, sollen nicht zum Arzt oder in die Notaufnahme gehen, sondern die Nummer 80 02 80 80 (oder im Notfall 112) anrufen. Darüber hinaus sollten sie von Besuchen bei gefährdeten Personen absehen.
Das Coronavirus im Steckbrief
– Name: Coronavirus, Covid-19
– Übertragungsweg: Tröpfcheninfektion
– Am meisten betroffene Körperregion: Lungen
– Symptome: trockener Husten, Fieber, Atemnot
– Inkubationszeit: bis zu 14 Tagen
– Gefährlich besonders für ältere Menschen oder Personen, die schon (schwere) gesundheitliche Probleme haben
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Vielen Dank für diese sehr wichtige und ausführliche Information!