Covid-Check auf der Arbeit / Dan Kersch: „Wenn ich mich nicht impfen lassen will, dann muss ich eben bezahlen“
Das Covid-Check-Regime soll ab dem 1. November verschärft werden. Heißt: Die Arbeitgeber können das 3G-Modell in ihrem Unternehmen einführen. Laut Arbeitsminister Dan Kersch geht es darum, Druck über den „finanziellen Weg“ auszuüben. Die Firmen können die Kosten für die Tests der Impfverweigerer übernehmen – müssen allerdings nicht.
Arbeitgeber sollen ab dem 1. November auf freiwilliger Basis das Covid-Check-System in ihrem Betrieb einführen können. „Mehr steht nicht im Gesetz und mehr soll dort auch nicht stehen“, sagt Arbeitsminister Dan Kersch (LSAP) am Montagnachmittag gegenüber dem Tageblatt. Der neue Covid-Gesetzestext soll den Firmenchefs nur die Möglichkeit geben, das 3G-Modell umzusetzen – obwohl das schon vorher machbar gewesen sei. „Weil aber verschiedene Firmen befürchteten, dass es nicht möglich ist, haben wir das jetzt in einem Gesetz festgehalten“, sagt Kersch.
Wie die Vorschriften in der Praxis aussehen werden, könne jedes Unternehmen selbst entscheiden. Einerseits gehe es darum, eine gewisse Flexibilität in den Betrieben zu haben, andererseits könne der Arbeitgeber so mit seiner Personaldelegation klären, wie und wo der Covid-Check umgesetzt werden kann. „Wir wollten nicht alles von oben herab vorschreiben“, sagt der Arbeitsminister. Denn: Was in dem einen Betrieb richtig und möglich sei, könne für ein anderes Unternehmen ein Problem darstellen. Es wäre laut Kersch „verrückt“ zu glauben, die Regierung könnte ein Reglement schreiben, in dem jedes Detail festgelegt ist.
„Unsoziales Gesetz“
Nicht jeder könne sich für den neuen Gesetzestext begeistern. „Die Gewerkschaften waren kritisch, weil sie fürchteten, Mitglieder zu verlieren – was ich verstehen kann“, sagt Kersch. Auch von politischer Seite stößt das Gesetz auf vorsichtige Skepsis. Der Piraten-Abgeordnete Marc Goergen betitelte den Entwurf am Montagmorgen auf Twitter als „unsozial“, weil der Arbeitnehmer den Test bezahlen müsse, „wissend, wie viele Menschen jetzt schon nicht mit ihrem Gehalt über die Runden kommen“, schreibt Goergen. Der Gesetzestext wurde am Montagmorgen in der Gesundheitskommission vorgestellt – ein Treffen, bei dem Goergen laut Dan Kersch nicht anwesend war. Es sei möglich, dass Goergen bei der Videokonferenz dabei gewesen sei, „aber ich habe ihn nicht gesehen“, so Kersch.
De Moien an der Santéskommissioun huet ee gemierkt, wei onsozial d'Gesetz ronderëm den Covid Check ass, wann de Minister kloer seet, fir den Test muss de Mataarbechter bezuelen, wëssent wei vill Leit elo scho mam Salaire (dank Logement, Inflatioun,. …) net eraus komme mam Geld.
— Marc Goergen (@gomarc777) October 11, 2021
Unabhängig von der Anwesenheit des Piraten-Politikers: Niemand schreibe vor, dass die Angestellten den Test bezahlen müssen. „Ich habe ganz klar gesagt, dass es Arbeitgeber geben wird, die sagen werden: ‚Du hast die Möglichkeit, den Covid-Check gratis zu bekommen – geh dich impfen‘“, meint Kersch im Gespräch mit dem Tageblatt. Andere Betriebe würden die finanzielle Last der Tests selbst übernehmen. „Wer ist unsozial? Derjenige, der sich weigert, im Interesse der Allgemeinheit Maßnahmen zu nehmen, oder derjenige, der sich im Interesse der generellen Gesundheit impfen lässt“, so der LSAP-Politiker. Menschen, die sich aus gesundheitlichen Gründen nicht impfen lassen können, müssen laut Kersch sowieso nicht selbst für ihre Tests aufkommen.
Letzten Endes sei es den Firmenchefs freigestellt, welche Konsequenzen Menschen ohne gültigen Covid-Check erwarte. Home-Office, Beurlaubung oder sogar Entlassungen seien alle im Bereich des Möglichen. „Wenn sich die Angestellten ungerecht behandelt fühlen, haben sie noch immer die Möglichkeit, sich dagegen zu wehren“, sagt Kersch. Aber: Der Arbeitgeber sei laut Arbeitsrecht gezwungen, seine Angestellten zu schützen.
„Typisch Luxemburg“
„Die Abgeordneten, die jetzt ein Problem sehen, das sind die, die gesagt haben, dass der Covid-Check in der Chamber eingeführt werden soll“, sagt Kersch. Er bestreite nicht, dass dadurch Druck auf die Menschen ausgeübt werde. Das geschehe in diesem Fall über den „finanziellen Weg“. „Wenn ich mich nicht impfen lassen will, dann muss ich eben bezahlen“, sagt Kersch. In anderen Ländern seien die Vorschriften strenger. Nur im Horeca-Bereich sei ein Covid-Check vorgeschrieben. In der Gastronomie sei es dann an den Arbeitgebern zu entscheiden, wer die Kosten für die Tests übernimmt
Die Diskussion sei allerdings wieder „typisch Luxemburg“: „Wir schauen uns die an, die nicht wollen, aber lassen außer Acht, was das Interesse der Mehrheit ist“, sagt Kersch. Die Majorität würde Druck machen und fordere weitere Maßnahmen. „Wir haben Menschen, die uns sagen, dass sie die Nase voll haben, den ganzen Tag mit Maske zu arbeiten und auf die Zwei-Meter-Regel aufzupassen“, sagt der Arbeitsminister.
Im Endeffekt wolle die Regierung, dass die Impfquote steigt. Es gebe keine Alternative. „Wenn jemand eine andere Lösung hat, dann diskutieren wir gerne darüber – aber ich habe bis jetzt keine gehört“, sagt Kersch.
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Dan Kersch ist ein toller Mann, ein Ausnahmepolitiker mit Weitsicht, der sich gegen Druck und Erpressung stellt, ein aufrechter Demokrat, der Nein! zur Spaltung der Gesellschaft sagt! Ich bin froh, dass Luxemburgs Bürger auf ihn zählen können!
Bravo.
Siehe Dänemark.Alles ist möglich wenn man will. Während wir uns mit Querdenkern und Besserwissern rumschlagen müssen und die Gewerkschaften auch noch Benzin ins Feuer schütten, gehen die Dänen einem ruhigen Weihnachtsfest entgegen.
Den Dan huet recht et ass einfach net mei tragbar das Ech Majorität muss no enger Minorität hirer Peif danzen
‚Freiheit‘ gibt’s eben nicht umsonst.
Dir danzt no der Päif vum Bettel a Lehnert. Déi Gesond hun domat näischt ze din. Denkt ëmol no éier Dir hei Kommentare schreiwt. Wien erléist hei sennlos Gesetzer ouni Justifikatioun.
Dann klappt ob den an net ob onschëlleg Bierger
Genau! Pech fir impfgegner, manner wi 1/4 vun den awunner, brav geimpft !
Eng irresponsabel firma mat ongeimpft personal kennt bei ons net an t’haus. BASTA. Zb. Handwierker… Covidcheck at home !!!
@Vulnérable strictement confiné: Jo wann de Client beim Patron géif soë: Schéckt mer nëmme geimpfter, da wier den Zirkus séier um Enn. Mais eng Partie Clientë waerten sech net traue, well se evtl lang mussen op den Usträicher, Elektriker … musse warden. Dann ass et eben um Staat fir eng obligatoresch Impfung anzeféieren.
Au risque de déplaire à certains ! Mais d’öffentlech Gesondheet, an esou heescht jo och de Ministère, erfuerdert et.
Traureg genuch dass een dann elo vun engem Geimpften den Scheiss kann kreien well dei jo keng masken an tester mei brauchen
@steve,
dir sid do net ganz richteg.De Sënn vun der Impfung ass jo dass de Virus net an engem geimpfte Wiert kann iwwerliewen,resp.sech kann vermehren.An domat ass d’Ustiechungsgefoer zimlech geréng. An och de Krankheetsverlaaf (sollt een sech tatsächlech infizéieren) ass dann méi harmlos wéi ouni Impfung.
Entretemps on connaît Dan Kersch, un homme sans états d’âme.
Wenn die paar lobhudeleien hier die meinung des landes wiederspiegeln sollten…dann ist der dan ja der naechste premier wenn er dann 2023 antritt.
Was geschieht mit den ihren Arbeitsplatz geretteten Geimpften die sich untereinander neu anstecken.Wie wird der Schuldige ,vielleicht schon mehrmals gepickt dann ermittelt und was geschieht mit ihm. Die angesteckten Geimpften stecken sich gegenseitig weiter und weiter an und der am Anfang von Ungeimpten abgesicherte Betrieb wird dann seine Tore schliessen, und die kranken Geimpften ihre entlassenen ungeimpften Arbeitskollegen in deren Arbeitslosigkeit folgen, oder ? Was geschieht mit deren gesetzlichen Impfpässen . Ich glaube dass unsere uns regierende Mitbürger die Dank unseren Stimmen zu Medizin Männien und Jennyen promovierten, sollten ihre Kenntnisse uns mal verständlichvoll mitteilen,damit wir verstehen was und wie mit uns gespielt wird , oder?