Earth Hour / Darum schalten am Samstag Menschen rund um die Welt das Licht aus
An diesem Samstag schalten Klima- und Umweltschützer weltweit eine Stunde lang das Licht aus. Sie begehen so die „Earth Hour“, die Stunde der Erde, die 2007 von der Umweltschutzorganisation WWF in Australien ins Leben gerufen worden ist. Auch in Luxemburg gibt es Menschen, die mitmachen.
Die beiden Naturparks Our und Öewersauer rufen dazu auf, das Licht am 27. März ab 20.30 Uhr zu Hause auszuschalten. So soll ein Zeichen für den Klimaschutz und die Wertschätzung des natürlich dunklen Nachthimmels gesetzt werden. Dies im Rahmen des Festivals „Night, Light & more“, wie es in einer Pressemitteilung der Organisatoren heißt. Mit etwas Glück könne man so auch den Sternenhimmel sehen, heißt es dort weiter.
Auf der eigens für die Aktion eingerichteten Internetseite heißt es: „Im Jahr 2007 haben wir Menschen auf der ganzen Welt dazu aufgerufen, ihr Licht auszuschalten, um auf den Klimawandel aufmerksam zu machen. Mehr als ein Jahrzehnt später bleibt die Klimakrise bestehen, verschlimmert durch eine weitere dringende Bedrohung: den rasanten Verlust von Artenvielfalt und Natur.”
Aufgrund der immer noch grassierenden Pandemie finden weltweit Aktionen online statt anstatt draußen. In Luxemburg sollte eigentlich am Abend der Earth Hour in den Naturparks Our und Öewersauer Sternenbeobachtungen unter Anleitung der „Astronomes amateurs du Luxembourg“ (AAL) stattfinden, wie es im Schreiben der Organisatoren weiter heißt. Als Ersatz gäbe es nun ein alternatives digitales Programm. Dazu wurden Videos rund um das Thema Lichtverschmutzung gedreht, die nun in einer YouTube-Playlist auf dem Channel „Naturparke Luxemburg“ angeschaut werden können.
Lichtverschmutzung wird in Luxemburg in den letzten Jahren immer mehr als Problem wahrgenommen. Gemeint ist, dass es aufgrund von künstlichen Lichtquellen draußen nicht mehr zappenduster wird. Das stört nicht nur Astronomen, die die Sterne nicht mehr ungestört beobachten können, sondern hat auch gravierende Auswirkungen auf die Umwelt. Die künstliche Beleuchtung stört den Tag-Nacht-Rhythmus der Tiere, unter anderem den von nachtaktiven Insekten. Sie irren durch das Licht abgelenkt nachts herum und können vor Erschöpfung sterben. Das wiederum wirkt sich negativ auf die Pflanzenwelt aus. Das Licht hat aber auch direkte Folgen für Pflanzen. Ihre Wachstumszyklen werden durch die hellen Nächte gestört. Bei Bäumen etwa kann dies dazu führen, dass sie ihre Blätter zu spät abwerfen und dann Frostschäden erleiden.
In der breiten Öffentlichkeit in Luxemburg fand das Thema ein erstes Mal 2017 Beachtung, als eine groß angelegte Studie enthüllte, wie stark das Land mit Licht verschmutzt ist.
Das „Night, Light & more“-Festival findet seit 2019 statt. Mit informativen Veranstaltungen und kulturellen Events, darunter Ausstellungen, Konzerte, Filmvorführungen und Wanderungen, wollen die Organisatoren eigenen Aussagen zufolge „die Wertigkeit des natürlich dunklen Nachthimmels steigern“ und „der Lichtverschmutzung aktiv entgegenwirken“.
Begrüssenswerte Initiative, die leider wenig bewirkt. Aber solange wie der Staat nicht mit dem guten Beispiel vorangeht werden diese privaten Aktionen kaum etwas bringen. Ein Beispiel: der Nordstrassenabschnitt zwischen den beiden Tunnels „Grouft“ und „Gousseler Tunnel “ ist in Lorentzweiler beidseitig die ganze Nacht über ununterbrochen beleuchtet , was die Autofahrer eher blendet und irritiert als ihnen von Nutzen ist. Fussballfelder werden vielerorts am hellichten Tag fürs Training stundenlang grell angestrahlt. Das ist nicht nur Energieverschwendung sondern trägt auch in einem erheblichen Masse zur Lichtverschmutzung bei.