Food-Hall, Kino und Co. / Das Belval Plaza auf dem Weg zum Einkaufszentrum der Zukunft
Es tut sich was im Einkaufszentrum Belval Plaza. Gleich an mehreren Ecken wird gearbeitet, das Elektrofachgeschäft hat seine Namen geändert und ist von zwei Stockwerken auf eine vergrößerte Etage hinuntergezogen. So wird Platz gemacht für den neuen Restaurantbereich, der bis Ende 2023 fertiggestellt sein soll. Wohin die Mall noch hinsteuert, verrät Direktor Thierry Debourse.
Die Arbeiten am Elektrofachhandel sind so gut wie abgeschlossen. Einige Monate prägte die Baustelle das Erscheinungsbild der Einkaufsgalerie Belval Plaza 1. Aus Saturn wurde nun MediaMarkt. Die Elektroläden gehören zur gleichen Handelskette, haben jedoch unterschiedliche Konzepte. So sind MediaMärkte in der Regel etwas kleiner als die Läden von Saturn. Bei der Verlängerung des Mietvertrags auf 25 Jahre war es der Wunsch der Kette, auf das MediaMarkt-Konzept überzuschwenken. „Das war für uns die Gelegenheit, die gesamte Ausrichtung des Belval Plaza 1 zu überdenken“, sagt Thierry Debourse, Direktor des Shopping-Centers.
So entstand die Idee eines völlig neuen Restaurantbereichs, einer sogenannten Food-Hall. Die soll sich über die gesamte zweite Etage des Belval Plaza 1 erstrecken, also vom früheren oberen Stockwerk des Saturn bis zum Kino. Rund zehn Restaurants, Debourse spricht von Ateliers, sollen ihre Spezialitäten ab Ende 2023 bzw. Anfang 2024 dort anbieten. „Es wird die erste Food-Hall dieser Art in Luxemburg werden“, erklärt Debourse, „wir empfangen die Gäste und bringen sie zu ihrem Tisch. Dann können sie ihr Essen bestellen, das sofort bezahlt wird. Man sitzt also wie in einem großen Restaurant, hat aber die Auswahl zwischen zehn verschiedenen Küchen.“ Welche genau das sein werden, sei noch zu früh zu verraten. Die Verhandlungen laufen, Interessenten gibt es laut Debourse mehr als genug, darunter auch „Referenzadressen“. Sicher ist, dass neben luxemburgischer, französischer und italienischer Küche auch Chinesisch und Thailändisch angeboten werden soll. Nicht integriert in die Food-Hall wird derweil das Dach des neuen Eingangsbereichs des MediaMarkt. Das soll etwas aufgehübscht, aber keiner speziellen Bestimmung übergeben werden.
Pizza Hut und H&M-Vergrößerung
In Sachen Gastronomie wird sich aber noch vor den Bauarbeiten zur Food-Hall etwas tun. Das leer stehende frühere Grill-Restaurant am Eingang zum Belval Plaza 2 soll demnächst wieder besetzt werden. Es sei noch zu früh, einen Namen zu nennen, so Thierry Debourse, „nur so viel, es handelt sich um einen ,Big-Player‘ im Streetfood-Bereich.“ Vollzug mit der Pizza-Hut-Gruppe konnte er aber vermelden, sodass die Franchise-Schnellrestaurantkette demnächst in die Shopping-Mall einziehen dürfte.
Voll im Gange sind die Arbeiten zur Neugestaltung des Kinokomplexes. Lange war über eine Schließung des mäßig erfolgreichen Kinepolis in Belval spekuliert worden, bevor der Mietvertrag Anfang 2021 um 15 Jahre verlängert wurde. Schnell begannen die ersten Umbauarbeiten. Der Eingangsbereich wurde neu gestaltet, um den Zuschauerfluss zu verbessern und den Zugang zum Kino auffälliger und attraktiver zu gestalten. Zudem wird momentan eine Kinderzone geschaffen, die im Oktober dieses Jahres eröffnet werden soll.
Zuvor wird im September in unmittelbarer Nähe zum Kindergeschäft im Plaza 1 der Medi-Market für Medizinprodukte eröffnen. Im Plaza 2 soll bis Ende des Jahres gegenüber den Kassen des Supermarkts das zweite Bürgeramt der Stadt Esch samt Südstroum-Zweigstelle entstehen.
Eine größere Dimension hat derweil die Erweiterung der H&M-Filiale. Das Textilhandelsunternehmen wird über dem aktuellen Geschäft ein zweites Stockwerk besetzen und seine Verkaufsfläche somit verdoppeln. Spätestens im Oktober 2023 soll die Vergrößerung abgeschlossen sein.
Acht Millionen Besucher angepeilt
„Wir wollen bis 2025/2026 die absolute Referenz in Sachen Einkaufszentren im Süden sein“, sagt Thierry Debourse. 2019 besuchten 6,85 Millionen Menschen das Belval Plaza. Sie blieben im Schnitt 1:20 Stunden. Während der Pandemie gab es einen leichten Rückgang, 2022 scheint man das Niveau von 2019 zu übertreffen. Für 2024 werden acht Millionen Besucher angepeilt. Wobei aus Besuchern natürlich auch verstärkt Käufer gemacht werden sollen. Eine große Rolle spielt dabei die Verbindung zwischen Einkaufszentrum und Bahnhof. Hier seien eine ganze Reihe von neuen Initiativen denkbar, verrät Thierry Debourse. Er nennt als Beispiele eine Pickup-Station für die Einkäufe aus dem Supermarkt und der chemischen Reinigung aus dem Plaza 2. Oder aber ein automatischer Ticketschalter für das Kino.
Das aber ist Zukunftsmusik, mit der Gegenwart ist Thierry Debourse jedenfalls mehr als zufrieden. „Die Pandemie hatte keinen großen Impakt auf uns. Im Gegenteil, sie hat uns Zeit zur Feinjustierung gegeben.“ Als seine Investmentfirma Firce Capital das Einkaufzentrum 2020 übernahm, hatte es eine Auslastung von 80 Prozent (Plaza 2) und 85 Prozent (Plaza 1). Nun sei man bei 95% angekommen. Leerstände gibt es demnach so gut wie keine mehr. „Wir sehen uns ein bisschen wie die Lunge des Belval“, sagt Debourse nicht ohne Stolz zum Abschluss.
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Einkaufszentren haben keine gesicherte Zukunft, der Onlinehandel wird sie verdrängen! Die Saturn Baustelle hat schon manchen vergrault.
Geschäfter am Belval-Plaza opmaachen, daat kann no enger
Zeit als Flop ausaarten,deen Risiko ass do.