Bildung / Das „e-Bichelchen“ kommt – „Maisons relais“ stellen Rahmen für Hausaufgabenhilfe
Hausaufgaben sind ein sinnvolles Instrument, um die gelernte Materie gezielt zu festigen, sagt Unterrichtsminister Claude Meisch am Donnerstag während einer Pressekonferenz zum Thema. Die Heimarbeit der Kinder solle in einem möglichst ruhigen Rahmen und gegebenenfalls mit einer Aufsichtsperson an der Seite des Schülers erfolgen. Jedes Kind soll nun einen solchen Rahmen bekommen.
Das neue Konzept der Hausaufgabenhilfe soll ab der kommenden „Rentrée“ über die „Maisons relais“ funktionieren. Unterrichtsminister Claude Meisch (DP) erklärte in diesem Zusammenhang, dass es nicht die Rolle der Hausaufgaben sei, Defizite nachzuholen – dies solle in der Schule geschehen. Vielmehr sollten die Aufgaben diese eventuell aufdecken.
Das neue Angebot wird im ersten Jahr in einer Übergangsphase und ab 2023 dann, nach Weiterbildung des Personals in den „Maisons relais“, in seiner definitiven Form existieren. Es richtet sich an alle interessierten Schüler, dabei aber in erster Linie an jene, denen der oben beschriebene ruhige Ort zum Lernen fehlt bzw. deren Eltern aufgrund fehlender Sprachkenntnisse wenig helfen können.
Neben diesem sozialen Aspekt, der für eine gewisse Chancengleichheit in den Schulen sorgen soll, kann das Angebot die Familien entlasten: Besonders wenn beide Elternteile berufstätig sind, haben weder Kinder noch Eltern abends große Lust auf Schularbeiten und können so die gemeinsame Zeit besser nutzen, unterstrich Meisch.
In dem Sinn ist es auch interessant, dass Kinder, die eigentlich keine „Maison relais“ besuchen, sich ausschließlich für die Hausaufgabenhilfe in diesen Einrichtungen anmelden können. Das Betreuungsangebot soll künftig kostenlos sein. Der entsprechende Gesetzestext soll kommende Woche im Parlament verabschiedet werden. Sollte aufgrund des neuen Angebots mehr Personal benötigt werden, wird dieser Tatsache Rechnung getragen werden, fügte Meisch hinzu.
Ein elektronisches Kommunikationsmittel
Das neue Konzept betrifft auch das traditionelle „Hausaufgaben-Bichelchen“. Dieses wird zum elektronischen Kommunikationsmittel, in das beispielsweise auch Probleme, auf die die Kinder bei den Aufgaben stoßen, eingetragen werden können. So können die Lehrer diese Schwierigkeiten am darauffolgenden Tag gezielt aufgreifen. Eltern können das digitale Instrument künftig etwa auf ihren Smartphones einsehen und damit quasi in Echtzeit die schulischen Herausforderungen ihres Nachwuchses begleiten.
Die Hilfestellung des „Maison relais“-Personals wird sich auf die Unterstützung der Kinder, etwa bei der Arbeitsorganisation, beschränken. Sollte der Schüler eine Aufgabenstellung nicht verstehen, soll der Erzieher diese umschreiben. Abschließend gehört die Kontrolle dazu, ob die Arbeit gemacht wurde. Erklärungen über den Stoff an sich oder etwa Verbesserungen bleiben hingegen ausschließlich im Kompetenzbereich der Lehrerschaft.
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