Sammelleidenschaft / Das Erbe des Fußballkönigs: Private Sammlung rund um Pelé
Am 29. Dezember 2022 verlor der ehemalige brasilianische Fußballweltstar Pelé den Kampf gegen den Krebs. Ein Schock für seine Fans, gilt der Brasilianer doch für viele als der beste Fußballer aller Zeiten. Damit seine Dribblings und Tore auch weiterhin in Erinnerung bleiben, braucht es Menschen wie Marcelo Fernandes aus Esch. Der gebürtige Brasilianer sammelt seit Jahrzehnten Gegenstände rund um Pelé oder dessen ehemaligen Fußballklub FC Santos.
Pelé spielte fast 17 Jahre beim FC Santos und gewann während dieser Zeit 26 nationale und internationale Titel mit dem Verein. Zudem konnte Pelé bis zu seinem offiziellen Abschiedsspiel am 1. Oktober 1977 dreimal die Weltmeisterschaft gewinnen. Im Jahr 1976 erblickte Marcelo Fernandes das Licht der Welt, eigentlich schon zu spät, um den Glanz des Fußballkönigs noch zu erleben. „Leider habe ich Pelé während seiner aktiven Zeit nie live gesehen. Anders sieht es bei meinem Vater aus, der hat fast alle Spiele von Pelé mit dem FC Santos live im Stadion miterlebt und mir seit frühester Kindheit immer wieder von seinen Traumtoren erzählt. Da es damals noch kein Internet gab und ich dennoch in die Welt von Pelé eintauchen wollte, habe ich angefangen, Zeitungsartikel zu sammeln“, erinnert sich Fernandes. 1996 zog der brasilianische Pelé-Fan nach Luxemburg und brachte seine Sammelleidenschaft gleich mit.
Aus ein paar Zeitungsartikeln ist mittlerweile eine mehr als 2.000 Stück umfassende Sammlung rund um den brasilianischen Fußballkönig mit der legendären Nummer 10 geworden, die einige Unikate zu bieten hat: So konnte Fernandes über die Jahre Hunderte von Programmheften, Eintrittskarten – darunter auch die echte Eintrittskarte zu Pelés Abschiedsspiel zwischen dem FC Santos und New York Cosmos – zusammentragen. Doch auch unzählige Poster und Panini-Bilder besitzt Fernandes. Alle Zeitungsartikel und Programmhefte hat der Sammler eingescannt. „So wird das Original nicht beschädigt und ich kann zu jeder Zeit auf meine Sammlung zurückgreifen“, erklärt Fernandes. Die Eintrittskarten sowie die Panini-Bilder wurden ebenfalls eingescannt und zudem noch mit Plastik versiegelt.
Santos-Trikot mit der 10
Neben ein paar Kuriositäten, wie zum Beispiel einem Daumenkino samt seiner Unterschrift, einem Luftfächer mit Pelés Antlitz aus Thailand oder einem seltenen Pepsi-Korken, besitzt der Sammler zudem noch drei originale Santos-Trikots aus den 60er und 70 Jahren.
„Ich habe ein Originaltrikot aus dem Jahr 1962. Pelé hat das kurzärmelige weiße Trikot während eines Freundschaftsspiels gegen den belgischen Club Anderlecht getragen und dieses nach Spielende mit einem Spieler von Anderlecht getauscht. Vor einigen Jahren habe ich ihm das Trikot für rund 1.000 Euro abgekauft. Es wurde bislang noch nie gewaschen und enthält immer noch seine Schweißflecken“, so der sichtlich stolze Fan. Auch ein langärmeliges Santos-Trikot, das Pelé 1970 trug und mit seinem Autogramm sowie einer persönlichen Widmung an seinen „Freund Marcelo“ versehen hat, ist Teil der Sammlung. Das Autogramm samt Widmung musste sich der eingefleischte Pelé-Fan allerdings über Bekannte organisieren lassen, da er trotz seiner regelmäßigen Besuche beim FC Santos nie die Gelegenheit hatte, sein Idol persönlich zu treffen. „Meine Ferien verbringe ich immer wieder in Santos. Dort habe ich mit befreundeten Journalisten und Historikern bereits zwei Bücher über Pelé und den FC Santos herausgegeben. Daraus ist der Verein Assophis entstanden. Auf den sozialen Medien erreichen wir mit unseren Beiträgen rund 50.000 Nutzer. Deshalb habe ich mir zum Ziel gesetzt, alles, was ich über Pelé herausfinden kann, mit unseren Followern zu teilen. Diese Arbeit ist wichtig, da meiner Meinung nach mit Pelé nicht nur der größte Fußballer, sondern auch einer der größten Brasilianer aller Zeiten gestorben ist“, sagt der 46-Jährige.
Als völlig fußballverrückt könnte man Marcelo Fernandes demnach beschreiben. Dem ist jedoch nicht so. Vom modernen Fußball hält er nämlich nicht so viel. Zu langweilig, winkt er ab. „So richtig fiebere ich eigentlich nur noch mit, wenn die brasilianische Fußballmannschaft bei der Endrunde der Weltmeisterschaft spielt.“
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